
In La Oliva, im Norden von Fuerteventura brannte es in der Nacht vom 06. auf den 07. August 2025 in der Ermita Puerto Escondido. Die zur Zeit ungenutze Kapelle ist als Bien de Interés Cultural (BIC) eingestuft und damit ein geschütztes Kulturgut. Nachdem Polizei und Feuerwehr den Brand unter Kontrolle gebracht hatten, leitete die Gemeinde La Oliva Schutzmaßnahmen ein, um weitere Schäden zu verhindern. Besonders stark betroffen waren die dekorierte Steinmetzarbeit sowie der Türsturz, zudem griffen die Flammen auf Teile der kunstvoll gestalteten Holzbalkendecke über.
Verdacht auf Brandstiftung
Nach Angaben von Denkmalpflegern und Historikern liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Feuer um einen weiteren Fall von Vandalismus handelt. Die Ermita wurde im 15. Jahrhundert, errichtet soll bereits vor dem Brand von mangelnder Pflege betroffen gewesen sein. Pedro Carreño, Historiker und Verfechter des Schutzes von Kulturgütern, sprach in diesem Zusammenhang von einem „neuen Angriff auf die Geschichte Fuerteventuras“. Er erinnerte daran, dass es in den letzten Jahren bereits mehrere Brände im Umfeld bedeutender Kulturgüter gegeben hat, darunter an der Casa de los Coroneles sowie in der alten Apotheke von La Oliva.
Carreño kritisierte, dass diese Baudenkmäler zwar offiziell als historisches Kulturgut eingestuft seien, jedoch in vielen Fällen keine ausreichenden Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen würden. Die Ermita von Puerto Escondido sei jahrzehntelang sich selbst überlassen worden. Nach einer Restaurierung des Daches im Jahr 1996 habe es keine weiteren nennenswerten Sanierungsmaßnahmen oder Nutzungen gegeben.
Schutzmaßnahmen gegen Witterungseinflüsse
Um ein weiteres Fortschreiten der Schäden nach dem Brand zu verhindern, beauftragte das Ayuntamiento von La Oliva die Restauratorin für Kulturgüter, Cristina Ojeda. Sie brachte Schutzfolien an den besonders gefährdeten Bereichen der Struktur an, damit die Witterung keine zusätzlichen Schäden verursachen kann. Parallel wurde ein offizieller Bericht bei der Abteilung für Kulturerbe des Cabildo Insular de Fuerteventura (Inselregierung) beantragt, um die Notwendigkeit zusätzlicher Sicherungsmaßnahmen zu bestätigen. Ziel dieser Arbeiten ist es, die originalen Elemente der Ermita so weit wie möglich zu erhalten.
Verpflichtung zum Erhalt des Kulturerbes
Bürgermeister Isaí Blanco unterstrich die Bedeutung der schnellen Reaktion nach dem Brand. Er betonte, dass das historische Erbe der Gemeinde ein wesentlicher Bestandteil der Identität der Bevölkerung sei. Die Sicherung und der Schutz solcher Gebäude seien unverzichtbar, um die Geschichte und Tradition der Insel lebendig zu halten. Blanco erklärte, dass das Vorgehen nach dem Brand ein klares Zeichen für das Engagement des Gemeinderates sei, die historischen Bauwerke von La Oliva dauerhaft zu bewahren.
Stärkung der Sicherheitsmaßnahmen
Auch der zuständige Stadtrat für Kulturerbe, David Hernández, verwies auf die nächsten Schritte. Neben der bereits eingeleiteten Überprüfung des Projekts zur umfassenden Restaurierung der Ermita sollen in Abstimmung mit der Polizei Überwachungskameras installiert werden. Damit soll die Sicherheit des Bauwerks erhöht und möglichen weiteren Vorfällen vorgebeugt werden.
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