Illegale Arbeitsbedingungen in Fuerteventuras Justizgebäuden während Hitzewelle

Justiz-Gericht-Hitze

Die Gewerkschaft der Beschäftigten der Justizverwaltung (Sindicato de Trabajadores de la Administración de Justicia, STAJ) hat am 12. August 2025 öffentlich die Arbeitsbedingungen in mehreren Gerichtsgebäuden auf den Kanarischen Inseln während der aktuellen Hitzewelle kritisiert. Besonders betroffen sind Räumlichkeiten der Justizverwaltung auf Fuerteventura und anderen Inseln, die auch in den Monaten Juli und August für das Publikum geöffnet bleiben und ihren Betrieb fortsetzen.

In Puerto del Rosario betrifft dies konkret das Untersuchungsgericht Nr. 8 sowie das Friedensgericht (Juzgado de Paz) in Tuineje. Laut STAJ sind dort die Klimaanlagen seit längerer Zeit defekt oder unzureichend.

Infolge der anhaltenden Hitze auf dem Archipel wurden an den Arbeitsplätzen Raumtemperaturen zwischen 31 und 32 Grad Celsius gemessen. Teilweise handelt es sich um fensterlose Räume ohne jede Möglichkeit zur natürlichen Belüftung. Eine Stellungnahme der Justizbehörde der kanarischen Regierung bezüglich der Kritik sei bislang laut Gewerkschaft nicht erfolgt.

Die STAJ weist darauf hin, dass dieses Problem nicht neu ist. Bereits seit Jahren werde auf ähnliche Missstände in den Sommermonaten hingewiesen, etwa in den Gerichten von Puerto del Rosario auf Fuerteventura, San Bartolomé de Tirajana auf Gran Canaria und Arona auf Teneriffa. Weder die derzeitige Regierung der Kanarischen Inseln unter der Coalición Canaria noch frühere Regierungen unter der PSOE hätten bisher Lösungen angeboten.

Die Gewerkschaft betont, dass in den betroffenen Justizgebäuden die Vorschriften zur Arbeitssicherheit missachtet werden. Nach Artikel 7.1 des spanischen Königlichen Dekrets 486/1997, das die Mindestvorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz an Arbeitsplätzen festlegt, darf die Temperatur in Innenräumen 27 Grad nicht überschreiten. Diese Obergrenze werde regelmäßig verletzt. Als Arbeitgeber sei die kanarische Regierung verpflichtet, extreme Temperaturen am Arbeitsplaz zu vermeiden und ein angemessenes Raumklima zu gewährleisten.
Darüber hinaus verweist STAJ auf Artikel 14 des Gesetzes 31/1995 über die Prävention von Arbeitsrisiken, das der kanarischen Regierung die Pflicht auferlegt, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen. Für alle Kanarischen Inseln galt mehrere Tage lang eine amtliche Wetterwarnung wegen extremer Temperaturen, herausgegeben von der kanarischen Regierung. Diese Situation erforderere besondere Schutzmaßnahmen, wenn Klimaanlagen nicht in der Lage sind, für akzeptable Arbeitsbedingungen zu sorgen.

STAJ warnt, dass die Situation in den Gerichten von Puerto del Rosario auf Fuerteventura, in San Bartolomé de Tirajana und in Arona ein ernstes Gesundheitsrisiko für die Beschäftigten der Justizverwaltung darstellt. Die Gewerkschaft fordert dringend sofortige Maßnahmen, um die Sicherheit der Bediensteten und die Qualität der Bürgerbetreuung sicherzustellen.

Bereits im Hitzerekord-Sommer 2023 gab es ähnliche Kritik der Gewerkschaft CCOO an den illegalen Arbeitsbedingungen in Justizgebäuden auf Fuerteventura aufgrund von fehlender Klimatisierung.

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