
Am 11.08.2025 berichteten zahlreiche Bewohner von Gran Tarajal über die unhaltbaren Zustände im örtlichen Gesundheitszentrum (Centro de Salud), das seit Jahren ohne Klimaanlage betrieben wird. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die fehlende Anpassung der Einrichtung an die extremen Temperaturen während der bisher heftigsten Hitzewelle in diesem Jahr auf Fuerteventura.
Am Morgen des 11.08.2025 kam es in dem Zentrum zu einem Vorfall, als ein Patient während der Wartezeit kollabierte. Nach Angaben von Zeugen war die Hitze im Gebäude unerträglich. Das medizinische Personal reagierte zwar schnell und konnte den Patienten stabilisieren, dennoch verdeutlicht dieser Zwischenfall das Risiko, dem sowohl Patienten als auch Angestellte ausgesetzt sind.
Das Gesundheitszentrum von Gran Tarajal arbeitet bereits seit vielen Jahren ohne ein funktionierendes Klimatisierungssystem. Für Patienten, insbesondere für ältere Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen, bedeuten die Wartezeiten in den überhitzten Räumen eine enorme Belastung. Viele berichten, dass die Situation mittlerweile kaum mehr auszuhalten sei.
Auch die Beschäftigten des Zentrums leiden unter den Temperaturen. Ärzte, Pflegekräfte und Verwaltungsmitarbeiter schildern ihre Arbeitsbedingungne als „unmenschlich“. Neben der körperlichen Belastung bestehe zudem die Sorge, dass die Hitze die Qualität der medizinischen Versorgung beeinträchtigen könnte. Die Sicherheit der Patienten sei unter diesen Umständen nicht mehr gewährleistet, betonen mehrere Mitarbeiter. Das spanische Arbeitsrecht schreibt vor, dass die Temperaturen am Arbeitsplatz nicht über 27°C steigen dürften. Der Arbeitgeber muss Vorkehrungen treffen, um diese Bedingungen einzuhalten. Dazu kann auch die Installation einer Klimaanlage gehören.

Sowohl Bürger als auch Angestellte fordern die zuständigen Gesundheitsbehörden mit Nachdruck auf, schnell Abhilfe zu schaffen. Im Vordergrund steht dabei die Installation einer Klimaanlage, um angemessene und sichere Bedingungen im Zentrum zu gewährleisten. Viele Einwohner von Gran Tarajal weisen darauf hin, dass sie sich im Gesundheitswesen der Insel im Stich gelassen fühlen, obwohl es sich um eine grundlegende Versorgungseinrichtung handelt.
Das Problem der fehlenden Klimatisierung ist kein Einzelfall auf Fuerteventura. Auch in anderen Gesundheitszentren und anderen Verwaltungsgebäuden der Insel wird seit Jahren über bauliche Defizite, zu geringe Investitionen und die unzureichende Ausstattung geklagt.
Gewerkschaften und Patientenverbände fordern seit langem, dass die Regierung der Kanarischen Inseln einen verbindlichen Plan zur Modernisierung der Gesundheitszentren und sonstigen Verwaltungsgebäude aufstellt. Auch die Gewerkschaft der Justizangestellten hatte während der letzten Hitzewelle im August 2025 die illegalen Arbeitsbedingungen in den Räumlichkeiten der Justizverwaltung auf Fuerteventura kritisiert.
Die Aufzeichnungen der Meteorologen zeigen, dass die Hitzewellen auf Fuerteventura immer häufiger und intensiver werden. Damit wächst auch der Druck auf die Behörden, nicht nur kurzfristige Maßnahmen wie Ventilatoren oder provisorische Kühlung bereitzustellen, sondern eine dauerhafte Lösung zu schaffen. Klimatisierte Warte- und Behandlungsräume gelten in den Augen vieler Bürger als grundlegendes Recht.
Mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern ließe sich die Klimatisierung der darunter liegenden Räume sogar weitgehend klimaneutral erreichen.
Die Einwohner von Gran Tarajal haben angekündigt, ihren Protest fortzusetzen, solange keine konkrete Lösung in Aussicht gestellt wird. Damit könnte die Kritik an der Situation im Gesundheitszentrum von Gran Tarajal zu einem Symbol für die wachsende Unzufriedenheit mit dem Gesundheitswesen auf Fuerteventura insgesamt werden.
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