
Im Umkreis von 100 Kilometern gibt es um Fuerteventura herum nichts als Meer. Kaum Industrie, relativ wenig Autoverkehr und meistens viel Wind. Man könnte daher meinen, dass Luftschadstoffe auf Fuerteventura kein Problem darstellen sollten. Stickoxide und Schwefeldioxid sind auf Fuerteventura tatsächlich irrelevant. Doch Feinstaub ist auf Fuerteventura sehr wohl immer häufiger ein Gesundheitsrisiko, wenngleich dieser nicht vom Abrieb von Bremsen und Reifen, Heizungen oder Industrieanlagen stammt, sondern als Calima vom Wind aus der Sahara gebracht wird.
Die Gemeinde Puerto del Rosario hat am 22.08.2025 die Installation eines Luftqualitätsmessgeräts auf dem Dach des Büros der Tourismusinformation („Oficina de Turismo“) bei den historischen Kalköfen („Hornos de Cal“) im Stadtteil El Charco bekanntgegeben.
Das Projekt ist Teil der Maßnahmen, mit denen die Gemeinde ihre Umweltpolitik ausbauen, die Nachhaltigkeit fördern und sowohl Einwohnern als auch Besuchern transparente Informationen zur Luftqualität bieten möchte.
Das neue Gerät erfasst in Echtzeit Daten über Schwebstaubpartikel (PM1, PM2.5 und PM10), verschiedene Schadgase sowie weitere Umweltparameter. Während des ersten Monats nach der Installation wird die Station noch kalibriert. In dieser Zeit werden die Messungen überprüft und angepasst, um höchste Genauigkeit zu gewährleisten. Ab Ende September 2025 sollen die Daten dann öffentlich zugänglich sein. Sie werden dann sowohl auf den digitalen Infobildschirmen der Gemeinde Puerto del Rosario als auch auf der offiziellen Tourismuswebseite discoverpuerto.es bereitgestellt.
Bürgermeister David de Vera erklärte, mit dieser Investition stärke die Gemeinde ihre Möglichkeiten zur Umweltüberwachung und bekräftige ihr Engagement für den Schutz von Gesundheit und Natur. Die Gemeinderätin für öffentliche Gesundheit, Rosa Rodríguez, betonte, die Maßnahme sei Teil einer umfassenderen Strategie für urbane Nachhaltigkeit, in der Information und Technologie eine Schlüsselrolle spielten.
Die Station ist technisch vielseitig ausgestattet. Sie misst nicht nur Schadstoffe wie Kohlendioxid (CO2), Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2), Ozon (O3) und Schwefeldioxid (SO2), sondern auch meteorologische Größen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck sowie Windrichtung und Windgeschwindigkeit über ein externes Anemometer. Damit liefert sie ein umfassendes Bild über die lokalen Umweltbedingungen.
Die Funktionsweise ist auf einen dauerhaften Betrieb ausgelegt. Gespeist wird die Anlage über ein Solarpanel mit zusätzlichem Batteriespeicher, sodass auch bei Stromausfällen kontinuierlich Daten erhoben werden können. Diese werden drahtlos an die Informationssysteme der Gemeinde übertragen und zusätzlich in eine Cloud-Plattform eingespeist, die eine erweiterte Analyse sowie eine Fernkonfiguration der Anlage ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil liegt in der hohen Widerstandsfähigkeit. Das Gerät verfügt über ein wetterfestes Gehäuse mit Schutzklasse IP65, arbeitet in einem breiten Temperaturbereich und erfüllt europäische Normen (CEN/TS 17660) sowie die Anforderungen der US-Umweltschutzbehörde EPA. Dadurch ist es für die besonderen klimatischen Bedingungen auf Fuerteventura bestens geeignet.
Für Einwohner wie Touristen bietet die neue Messstation einen zusätzlichen Nutzen: Sie können künftig in Echtzeit nachvollziehen, wie sich die Luftqualität in Puerto del Rosario entwickelt. Angesichts wachsender globaler Herausforderungen durch den Klimawandel unterstreicht die Gemeinde Puerto del Rosario mit dieser Initiative ihre Rolle als Vorreiter bei nachhaltiger Stadtentwicklung auf Fuerteventura.
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