Opposition fordert Restaurierung des beschädigten Walskeletts in Jandia im Süden von Fuerteventura

Walskelett-Jandia-kaputt

Der Gemeinderat von Nueva Canarias in Pájara, Miguel Ángel Graffigna, hat am 17.08.2025 öffentlich den alarmierenden Zustand des Pottwalskeletts an der Avenida del Saladar in Jandía kritisiert. Das 14,5 Meter lange Exemplar wurde im September 2017 vom Cabildo de Fuerteventura in Zusammenarbeit mit der Reserva de la Biosfera (Biosphärenreservat) und der Gemeinde Pájara aufgestellt. Es war Teil des Projekts Senda de los Cetáceos (Weg der Wale), das sich den Erhalt von gestrandeten Meeressäuger-Skeletten als Mahnmal auf Fuerteventura zum Ziel gesetzt hat.

Nach Angaben Graffignas erlitt das Skelett bei einem starken Sturm erhebliche Schäden im Bereich der Schwanzflosse. „Es ist völlig unverständlich, dass seit Monaten keinerlei Maßnahmen durch die Verantwortlichen des Cabildo de Fuerteventura, der Reserva de la Biosfera oder der Gemeinde Pájara unternommen wurden, um dieses bedeutende Natur- und Kulturerbe zu schützen“, erklärte der Gemeinderat.

Das Projekt „Senda de los Cetáceos“ geht auf eine Reihe von tragischen Strandungen zurück. Im Jahr 2002 führten Militärmanöver zwischen Lanzarote und Fuerteventura dazu, dass 14 Schnabelwale (Zifios) an die Küsten getrieben wurden. Eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung bestätigte, dass der Einsatz von U-Boot-Sonaren für die Strandungen verantwortlich war. Infolge dieser Beweise wurde die Nutzung solcher Sonarsysteme in den Gewässern der Kanarischen Inseln verboten.

Um aus dem Leid der Tiere einen positiven kulturellen und ökologischen Wert zu schaffen, entwickelte das Cabildo de Fuerteventura gemeinsam mit der „Reserva de la Biosfera“ (Bisphärenreservat) ein Programm zur Bergung, Präparation und Ausstellung von Walkadavern. So entstanden auf Fuerteventura mehrere Ausstellungsorte, darunter Las Salinas del Carmen, El Cotillo, Gran Tarajal und die Insel Lobos.

Das Pottwalskelett in Jandía wurde als besonders repräsentatives Exponat gewählt, da es die wichtigste touristische Zufahrtsstraße des Südens schmückt und zu einem weithin sichtbaren Symbol für die Verbindung zwischen Natur und Kultur auf der Insel wurde.

Graffigna betont, dass das Skelett in den vergangenen Jahren wesentlich dazu beigetragen habe, die Avenida del Saladar zu verschönern und den Gästen die Bedeutung des Schutzes der Meeresfauna zu vermitteln. Doch die aktuelle Situation bedroht den Erhalt dieses außergewöhnlichen Stücks Naturgeschichte. Sollte nicht sofort gehandelt werden, sei ein irreversibler Verlust zu befürchten.

Der Gemeinderat fordert daher ein dringendes Eingreifen aller zuständigen Institutionen, damit das beschädigte Skelett restauriert und vor weiterem Verfall bewahrt wird. Auch aus dem Umfeld des Projekts „Senda de los Cetáceos“ wurde die Situation bereits öffentlich angeprangert, mit der Aufforderung, unverzüglich die notwendigen Schritte für die Konservierung und Wiederherstellung einzuleiten.

Das Pottwalskelett von Jandía gilt nicht nur als touristischer Anziehungspunkt, sondern auch als Mahnmal für den Schutz der Wale und Delfine im Atlantik. Sein Verfall würde nach Ansicht Graffignas und vieler Bürger einem doppelten Verlust gleichkommen, nämlich dem einer naturhistorischen Attraktion und eines Symbols für den erfolgreichen Kampf gegen den Einsatz militärischer Sonargeräte bei Flottenmanövern, die für Meeressäuger eine potentiell tödliche Gefahr bedeuten.

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