Binter prüft Chancen nach Ryanair-Rückzug von Fuerteventura und Kanaren

Binter-Embraer

Die kanarische Fluggesellschaft Binter Canarias prüft derzeit neue Möglichkeiten für Flugverbindungen zwischen den Kanarischen Inseln und der spanischen Halbinsel, die Ryanair ab dem Winterflugplan 2025/2026 aufgeben wird. Hintergrund ist der Streit der irischen Billigfluggesellschaft mit dem Flughafenbetreiber Aena über die Anhebung der Flughafengebühren und die Ankündigung von Ryanair, rund 10% ihrer Kapazitäten von und zu den Kanaren zu streichen.

Die Kanaren sind von dieser Entscheidung in besonderem Maße betroffen. Von den insgesamt zwei Millionen Sitzplätzen, die Ryanair innerhalb Spaniens streicht, entfallen etwa 400.000 auf die Inseln, darunter auch Verbindungen, die bislang ab dem Flughafen Teneriffa Nord angeboten wurden.

Binter Canarias hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich ihre Flotte mit modernen Embraer E195-E2 Jets erweitert und damit ihr Streckennetz ausgebaut. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Verbindungen von den Kanaren zur Halbinsel und zu den Balearen. Besonders hervorzuheben ist die Strecke nach Madrid-Barajas, die mit täglich acht Hin- und Rückflügen bedient wird, vier von Gran Canaria und vier von Teneriffa Nord.

Aktuell verbindet Binter die Kanarischen Inseln mit A Coruña, Almería, Asturias, Badajoz, Córdoba, Granada, Jerez, Madrid, Menorca, Murcia, Palma de Mallorca, Pamplona, San Sebastián, Santander, Valencia, Valladolid, Vigo und Zaragoza. Darunter befinden sich zahlreiche Ziele, die ebenfalls von den Streichungen Ryanairs betroffen sind.

Ein Sprecher von Binter erklärte: „Wir analysieren ständig den Markt und prüfen mögliche Chancen. Wir beobachten die Entwicklung jederzeit sehr genau, um zu sehen, ob sich Gelegenheiten ergeben, die für uns interessant sein können.“

Obwohl Ryanair angekündigt hat, auf den Kanaren 400.000 Plätze zu streichen, zieht sich die Airline nicht vollständig zurück. Sie behält den Großteil ihres Geschäfts auf den Inseln, darunter zahlreiche internationale Strecken ab Gran Canaria, Teneriffa Süd, Lanzarote und Fuerteventura. Besonders die internationalen Verbindungen nach Deutschland, Italien, Frankreich oder Großbritannien bleiben weiterhin bestehen und machen Ryanair nach wie vor zu einer wichtigen Airline für den Tourismus auf den Kanaren.

Die Regierung der Kanaren sowie die betroffenen Cabildos schätzen die Auswirkungen auf den Tourismus deshalb als gering ein. Sie weisen jedoch darauf hin, dass vor allem die einheimische Bevölkerung von den Kürzungen betroffen ist. Die reduzierten Verbindungen betreffen in erster Linie Inlandsstrecken zum spanischen Festland und schränken damit die Mobilität der Einwohner von Fuerteventura und den anderen Inseln ein.

Andere Fluggesellschaften haben bereits auf die Marktlücke reagiert. Iberia Express kündigte am 04. September 2025 an, ihr Angebot auf den Routen zwischen den Kanaren und der Halbinsel um 30.000 Plätze für die Wintersaison zu erhöhen. Die Hälfte dieser zusätzlichen Kapazitäten soll am Flughafen Teneriffa Nord bereitgestellt werden, also genau an dem Standort, den Ryanair aufgibt.

Für Fuerteventura bedeutet die aktuelle Entwicklung, dass der Wettbewerb zwischen den Fluggesellschaften zunehmen dürfte. Während Ryanair ihre Präsenz im innerspanischen Verkehr einschränkt, könnte Binter die Gelegenheit nutzen, ihre Rolle als Brückenbauerin zwischen den Inseln und der Iberischen Halbinsel zu stärken. Auch für Reisende von und nach Fuerteventura ist es daher wichtig, die kommenden Monate im Blick zu behalten, um rechtzeitig von neuen Angeboten profitieren zu können.

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