Forscher untersuchen Meeresboden vor Fuerteventura im Hinblick auf Anstieg des Meeresspiegels

Forschungsboot-Puerto-del-Rosario

Die Abteilung für ökologischen Übergang und Energie (Consejería de Transición Ecológica y Energía) der kanarischen Regierung hat eine umfangreiche Vermessung des Meeresbodens an der Küste von Fuerteventuras Hauptstadt Puerto del Rosario durchgeführt. Ziel war es, die möglichen Risiken für die Küste bei Anstieg des Meeresspiegels abzuschätzen und die Auswirkungen der Küstenerosion zu bewerten.

Die Maßnahme ist Teil des Projekts ADAPTACOST6 (Küstenanpassung), das mit 2,3 Millionen Euro ausgestattet ist und sechs strategische Küstenabschnitte des kanarischen Archipels untersucht. Für Puerto del Rosario beträgt das vorgesehene Budget 111.300 Euro.

Im Rahmen der Untersuchung wurde eine detaillierte Unterwasserkartierung erstellt, die 3,7 Millionen Quadratmeter Meeresboden mit einer Auflösung von 0,25 Metern erfasst. Zusätzlich wurden Sedimentproben entnommen, um die Eigenschaften des Meeresuntergrunds zu bestimmen.

Die Arbeiten wurden zwischen Juni und August 2025 durchgeführt. Dabei wurden wurden Multibeam-Echolote, inertiale Navigationssysteme sowie Techniken zur Bewegungskompensation eingesetzt, um höchste Präzision zu gewährleisten. Verantwortlich für die Durchführung war das Unternehmen ECOS, Estudios Ambientales y Oceanografía, koordiniert von TRAGSATEC.

Der Regierungsrat der kanarischen Regierung für ökologischen Übergang und Energie, Mariano H. Zapata, bezeichnete Puerto del Rosario als einen „strategischen und zugleich verletzlichen Standort“, da hier kritische Infrastrukturen wie das Wärmekraftwerk und die Meerwasserentsalzungsanlage unmittelbar neben Wohngebieten liegen. Er betonte, dass präzise wissenschaftliche Informationen entscheidend seien, um Risiken frühzeitig zu erkennen, Unsicherheiten zu verringern und wirksame Anpassungslösungen zu entwickeln.

Die gewonnenen Daten dienen der Erstellung hochauflösender Klimaszenarien für das Jahr 2050. Diese Simulationen sollen Aufschluss über mögliche Überflutungssituationen und die Dynamik der Küstenerosion geben. Auf dieser Basis können Maßnahmen priorisiert werden, die in die umfassende Resilienzstrategie der Kanarischen Inseln einfließen.

Neben Fuerteventura werden im Rahmen des Projekts ADAPTACOST6 auch die Küsten von La Palma, La Gomera, Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote untersucht. Damit erhält jede der betroffenen Inseln eine wissenschaftliche Grundlage, um konkrete Anpassungspläne zu entwickeln und sich auf die möglichen Folgen des Klimawandels vorzubereiten.

Für Fuerteventura ist diese Untersuchung von besonderer Bedeutung, da die Insel in den vergangenen Jahrzehnten ein starkes Bevölkerungswachstum erlebt hat und ihre wirtschaftliche Entwicklung in hohem Maße vom Küstenraum abhängt. Tourismus, Hafenanlagen, Energieversorgung und Wasseraufbereitung sind eng mit der Stabilität der Küstenzone verbunden. Ein steigender Meeresspiegel oder verstärkte Erosionsprozesse könnten hier weitreichende Konsequenzen haben, sowohl für die Lebensqualität der Bewohner als auch für die wirtschaftliche Stabilität.

Indem die kanarische Regierung auf wissenschaftliche Erkenntnisse setzt, sollen nicht nur die Risiken für bestehende Infrastrukturen reduziert werden, sondern auch Grundlagen für eine nachhaltige Küstenplanung geschaffen werden. Das Projekt ADAPTACOST6 gilt daher als wichtiger Schritt, um Fuerteventura und die übrigen Inseln des Archipels langfristig widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu machen.

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