
Das Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung) hat mit den Sanierungsarbeiten am Mirador de Morro Velosa in den Bergen von Betancuria begonnen. Ziel ist es, den beliebten Aussichtspunkt nach Jahren der Schließung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Inselpräsidentin Lola García, die Tourismusbeauftragte Marlene Figueroa sowie der Museumsrat Rayco León verschafften sich gemeinsam mit dem Bürgermeister von Betancuria, Enrique Cerdeña, einen Eindruck von den laufenden Arbeiten.
Die Fertigstellung ist bis Ende 2026 geplant. Koordiniert wird das Projekt von den Abteilungen für Tourismus und Museen des Cabildo de Fuerteventura.
Bedeutung für Einheimische und Besucher
Lola García betonte bei der Besichtigung den Wert der Maßnahmen: „Es handelt sich um einen der Orte Fuerteventuras, an dem man die Weite unserer Landschaften besonders intensiv wahrnehmen kann. Mit der Sanierung wollen wir den Mirador attraktiver und funktionaler gestalten und sowohl Einwohnern als auch Gästen ein verbessertes Erlebnis bieten.“
Für die Arbeiten stehen über eine Million Euro zur Verfügung. Ausgeführt wird das Projekt von der Firma Ecología y Construcción Fesumar S.L. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen des Plans zur touristischen Nachhaltigkeit „Fuerte por Naturaleza“, der mit Mitteln des europäischen NextGeneration-Programms unterstützt wird.
Was erneuert wird
Der über 25 Jahre alte Bau weist erhebliche Mängel auf. Daher umfasst die Sanierung eine grundlegende Instandsetzung von Bodenbelägen, Eingangsbereich, Dach, Verkleidungen sowie Innen- und Außenschreinerei. Außerdem werden die Raumaufteilung und Barrierefreiheit verbessert. Vorgesehen ist auch die Erweiterung der Cafeteria und der Bau einer Terrasse. Nach der Wiedereröffnung soll das Gebäude das Interpretationszentrum für aride Zonen beherbergen.
Eine lange Vorgeschichte
Der Mirador de Morro Velosa war einst ein Besuchermagnet. Im Jahr 2009 verzeichnete das Museum am Aussichtspunkt noch rund 66.000 Gäste. Doch schon kurz darauf begannen die Probleme. Eine geplante Renovierung im Jahr 2011 sollte ursprünglich neun Monate dauern, zog sich dann aber über 20 Monate hin. 2014 sank die Besucherzahl auf nur noch 39.245.
Immer wieder beklagten sich Touristen über eingeschränkten Öffnungszeiten und eine Schranke, die den Zugang außerhalb der Öffnungszeiten versperrte. 2019! wurde die Anlage schließlich für Umbauarbeiten geschlossen. Am 30. November 2023 kündigte die Inselregierung eine Sanierung mit einem Budget von einer Million Euro und einer geplanten Bauzeit von neun Monaten an – passiert war zunächst nichts. Erst im Oktober 2024 erfolgte die Ausschreibung.
Hoffnung auf eine echte Wiedereröffnung
Das Cabildo hebt hervor, dass die jetzigen Maßnahmen Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms für die Museumslandschaft der Insel seien. Ziel sei es, die touristische Attraktivität Fuerteventuras langfristig zu steigern.
Doch bei vielen Einheimischen und regelmäßigen Besuchern überwiegt die Skepsis. Die Liste der Ankündigungen und Verzögerungen ist lang und die immer wieder versprochenen „neun Monate Bauzeit“ sind inzwischen fast schon ein Running Gag.
Wenn diesmal tatsächlich bis Ende 2026 alles fertig wird, können sich Bewohner und Gäste freuen, den schönsten Aussichtspunkt der Insel wieder genießen zu dürfen. Aber nach all den Verzögerungen bleibt nur zu sagen: Schön wäre es, wenn der Mirador nicht nur saniert, sondern auch wirklich dauerhaft offen bleibt. Denn Aussicht hat Fuerteventura reichlich – nur zugänglich sollte sie auch sein.

Aussicht aus dem Gebäude am Mirador Morro Velosa
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