Wegen zu hoher Flughafengebühren: Ryanair streicht 36 Direktverbindungen zu den Kanaren

Ryanair-Passagiere-Flughafen

Der Billigflieger Ryanair ist die Fluggesellschaft, die die meisten Passagiere innerhalb Spaniens bewegt. Am 3. September 2025 hat Ryanair angekündigt, ihre Kapazitäten für den Winterflugplan 2025 massiv zu kürzen. Betroffen sind die spanischen Regionen mit einem Minus von 41 Prozent sowie die Kanarischen Inseln mit einem Minus von 10 Prozent. Das entspricht dem Verlust von mehr als einer Million Plätzen im Winter und rund zwei Millionen Plätzen im Jahr.

Hintergrund sind die nach Ansicht von Ryanair überhöhten und international wenig wettbewerbsfähigen Flughafengebühren des staatlich dominierten Monopolbetreibers AENA.

Diese Gebühren sollen ab 2026 nach einer Entscheidung von AENA um weitere 6,62 Prozent steigen, der höchste Anstieg seit mehr als zehn Jahren. Dies geschieht trotz der Rekordgewinne des Unternehmens.

Ryanair wirft AENA und der spanischen Regierung, die Hauptaktionärin von AENA ist, vor, die wirtschaftlich ohnehin schwächeren Regionalflughäfen im Stich zu lassen.

Die Folgen für den Winter 2025:

Schließung der Basis mit zwei Flugzeugen in Santiago de Compostela, Verlust einer Investition von rund 200 Millionen US-Dollar in Galicien.

Einstellung sämtlicher Flüge nach Vigo ab dem 1. Januar 2026 und nach Teneriffa Nord ab Beginn des Winterflugplans 2025.

Beibehaltung der Schließung der Flughäfen Valladolid und Jerez.

Kapazitätskürzungen in Zaragoza um 45 Prozent, in Santander um 38 Prozent, in Asturien um 16 Prozent und in Vitoria um 2 Prozent.

Kapazitätskürzung auf den Kanarischen Inseln insgesamt um 400.000 Plätze.

Streichung von 36 Direktverbindungen zwischen den spanischen Regionen und den Kanarischen Inseln.

Nach Angaben von Ryanair tragen die Billigflüge der Airline über 28 Milliarden Euro zum spanischen Bruttoinlandsprodukt bei.

Ryanair investiert in Spanien mehr als 10 Milliarden Euro in ihre Operationen und beschäftigt über 10.000 Piloten, Flugbegleiter und Ingenieure. Trotzdem werde das Wachstum blockiert, so Ryanair, da AENA nicht bereit sei, mit den Fluggesellschaften zusammenzuarbeiten, um die freien Kapazitäten der Regionalflughäfen zu nutzen.

Andere Länder wie Italien, Marokko, Kroatien, Albanien, Schweden und Ungarn senken hingegen ihre Flughafengebühren, um den Tourismus und die Beschäftigung zu fördern. Dadurch verliere Spanien im internationalen Wettbewerb an Attraktivität.

Eddie Wilson, CEO von Ryanair, erklärte: „Die Entscheidung von AENA und ihren Anteilseignern, die Gebühren ab 2026 um 6,62 Prozent zu erhöhen, zeigt, dass das Monopolunternehmen kein Interesse daran hat, den Verkehr an Spaniens Regionalflughäfen zu entwickeln. Stattdessen konzentriert man sich auf Rekordgewinne an den großen Flughäfen.“ Wilson forderte die spanische Wettbewerbskommission CNMC sowie die Regierung erneut auf, diese Erhöhungen abzulehnen und die Gebühren einzufrieren, um Arbeitsplätze, Tourismus und die regionale Anbindung zu sichern.

Auch auf Fuerteventura dürfte die Entscheidung spürbar werden. Weniger Kapazität bei den Kanaren-Verbindungen bedeutet weniger Auswahl für Urlauber und Einwohner gleichermaßen. Fuerteventura lebt in hohem Maße vom Flugtourismus. Jeder Rückgang an Flugangeboten kann die Insel direkt bei Hotels, Gastronomie und Mietwagenfirmen treffen. Da etwa jeder dritte Tourist nach Angaben von Ryanair mit dieser Airline nach Spanien reist, wäre ein deutlicher Rückgang auch für die lokale Wirtschaft ein Risiko.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

a97aa24e924e4cf780dc0bcb5ee2b402
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten