
Die spanische Generaldirektion für Verkehr (Dirección General de Tráfico, DGT) hat am 6. Oktober 2025 eine landesweite Kampagne mit Kontrollen gegen Ablenkung am Steuer gestartet. Die Aktion läuft bis zum 12. Oktober 2025 und betrifft auch die Straßen auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrsunfälle zu senken, die durch Unaufmerksamkeit oder Ablenkung beim Fahren verursacht werden.
Während der Kampagne werden auf den gefährlichsten Abschnitten der Landstraßen verstärkte Kontrollen durchgeführt. Dabei kommen die mobilen Einheiten der Verkehrspolizei der Guardia Civil (Agrupación de Tráfico de la Guardia Civil) zum Einsatz. An der Kampagne sind auch die Gemeindepolizeien (Policía Local) und die Kanarische Polizei beteiligt.
Die Beamten verfügen auch über Radargeräte zur Kontrolle der Geschwindigkeit sowie Geräte zur Durchführung von Alkohol- und Drogentests.
Die Kampagne ist Teil des „Weltaktionsplans für Straßenverkehrssicherheit 2021–2030“ (Plan Mundial del Decenio de Acción para la Seguridad Vial 2021–2030) und der „Spanischen Strategie für Straßenverkehrssicherheit 2030“ (Estrategia Española de Seguridad Vial 2030), deren Ziel es ist, die Zahl der Verkehrstoten bis Ende des Jahrzehnts zu halbieren.
„Ablenkung ist in 30 Prozent der tödlichen Unfälle ein begleitender Faktor, vor allem durch die unsachgemäße Nutzung von Mobiltelefonen, GPS-Navigationsgeräten oder anderen elektronischen Geräten. Die Nutzung des Handys vervierfacht das Risiko, einen Unfall zu erleiden“, erklärte der Delegierte der spanischen Regierung auf den Kanarischen Inseln, Anselmo Pestana. Er betonte, dass diese Art von Kampagnen unerlässlich sei, um die Gefahren abgelenkten Fahrens ins Bewusstsein zu rücken.
Nach Angaben der DGT kamen im Jahr 2023 auf Spaniens Straßen insgesamt 1.806 Menschen ums Leben, 51 mehr als im Jahr 2019. Zudem wurden 9.265 Personen mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, was einem Anstieg von acht Prozent entspricht. 124.266 Menschen erlitten leichtere Verletzungen, die keine Aufnahme im Krankenhaus erforderten, fünf Prozent weniger als 2019.
Seit dem Jahr 2017 gilt Ablenkung beim Fahren als die häufigste Unfallursache. Im Jahr 2023 war Ablenkung bei 17 Prozent aller Verkehrsunfälle und bei 30 Prozent der tödlichen Unfälle ein entscheidender Faktor, was 409 Fällen entspricht.
Laut der Studie „Distracciones y accidentalidad en las carreteras españolas“ gaben 76 Prozent der befragten spanischen Autofahrer an, sich beim Fahren häufig ablenken zu lassen. Fünf Prozent räumten ein, fast immer unaufmerksam zu fahren. Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen Altersgruppen: Fahrer über 65 Jahre sind zehnmal seltener abgelenkt als junge Fahrer zwischen 18 und 29 Jahren. Die europäische Umfrage ESRA-2023 zeigt zudem, dass 22,2 Prozent der Fahrer telefonieren, ohne eine Freisprechanlage zu nutzen, während 24,7 Prozent beim Fahren Nachrichten lesen oder in sozialen Netzwerken aktiv sind.
In der letzten Kontrollkampagne, die vom 7. bis 13. Oktober 2024 stattfand, kontrollierte die Guardia Civil 553.651 Fahrzeuge auf Landstraßen. 8.548 Fahrer wurden wegen ablenkender Verhaltensweisen angezeigt, davon 3.687 wegen der Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt.
Nach dem Königlichen Gesetzesdekret 6/2015 vom 30. Oktober 2015 stellt das Telefonieren mit einem in der Hand gehaltenen Gerät oder das manuelle Bedienen eines Navigationssystems während der Fahrt eine schwere Ordnungswidrigkeit dar. Diese wird mit 200 Euro Bußgeld und dem Abzug von sechs Punkten geahndet.
Mit der Kontrollkampagne möchte die DGT die Autofahrer auf Fuerteventura und im gesamten Land erneut daran erinnern, dass schon ein kurzer Blick aufs Handy fatale Folgen haben kann – für den Fahrer selbst und für alle anderen Verkehrsteilnehmer.
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