
Am 27. Oktober 2025 hat auf der Insel Lobos zwischen Fuerteventura und Lanzarote die zehnte archäologische Ausgrabung begonnen. Sie gehört zu den bedeutendsten archäologischen Projekten auf den Kanarischen Inseln und erforscht die Aktivitäten der alten Römer auf dem Archipel. Die Arbeiten finden im Rahmen des Kooperationsabkommens zwischen der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) und der Museumsbehörde von Teneriffa statt. Das Vorhaben ist Teil des Forschungsprojekts „Auf dem Weg zur Definition der Purpurinseln – Hacia la definición de las islas Purpurarias. Vom Purpurlabor Lobos I“ (Desde el Taller de púrpura de Lobos I).
An der neuen Kampagne nimmt ein breit aufgestelltes Team von Forschern, Archäologen, Biologen und Fachleuten verschiedener Disziplinen teil. Sie gehören unterschiedlichen Institutionen an und werden von Mitgliedern und Freunden der archäologischen Museen von Fuerteventura und Teneriffa unterstützt.
Die Grabung, die über drei Wochen dauern soll, endet am 15. November 2025. Ihr Ziel ist es, die Ausdehnung der Fundstätte Lobos I – einer antiken Purpurfabrik – nach Süden in Richtung Playa de La Calera genauer zu bestimmen. Dazu sind zwei Sondierungen an verschiedenen Punkten geplant: eine in der Nähe der Werkstätte am Fuß des kleinen vulkanischen Kegels, der mit ihr in Verbindung steht, und eine weitere im Südwesten, nahe der Küstenlinie.
Nach bisherigen Erkenntnissen könnten diese beiden Bereiche unterschiedliche, ergänzende Funktionen gehabt haben. Eine Zone scheint mit Tätigkeiten des alltäglichen Lebens verbunden gewesen zu sein, die andere möglicherweise mit der Fischerei. Diese Hinweise sollen nun durch die laufenden Untersuchungen bestätigt werden. Der Regierungsrat für Historisches Erbe im Cabildo de Fuerteventura, Rayco León, betonte, dass es sich um einen der bedeutendsten Orte in der Geschichte der Archäologie der Kanaren handele, dessen sorgfältige Erforschung entscheidend zur Kenntnis der antiken Besiedlung beitrage.
Die wissenschaftliche Leitung liegt beim Direktor des Archäologischen Museums von Fuerteventura, Isidoro Hernández, der Archäologin und Konservatorin des Archäologischen Museums von Teneriffa sowie der Professorin für Urgeschichte, Carmen del Arco. Die Ausgrabung wurde von der Generaldirektion für Kultur und Kulturerbe der Kanaren genehmigt.
Unterstützt wird das Projekt zudem von der Fluggesellschaft BINTER Canarias, die den Transport des Teams und der Arbeitsmaterialien finanziert.
Die Fundstätte Lobos I gilt seit Jahren als Schlüsselpunkte für das Verständnis der sogenannten Purpurindustrie in der Antike, die aus Meeresschnecken den begehrten violetten Farbstoff gewann. Diese Industrie hatte im Römischen Reich einen hohen wirtschaftlichen und symbolischen Wert, da Purpur den Eliten vorbehalten war. Dass sich auf dem kleinen Islote de Lobos eine solche Produktionsstätte befand, zeigt, welche Bedeutung die Kanarischen Inseln in der Antike für maritime Handelsnetze und handwerkliche Produktion gehabt haben könnten.
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