Droht eine Rattenplage in Gran Tarajal? Gemeinde verpennt neuen Vertrag zur Schädlingsbekämpfung

Rattenplage-Gran-Tarajal

Die Gemeinde Tuineje im Süden von Fuerteventura hat es versäumt, den Vertrag für die Ratten- und Schädlingsbekämpfung („servicio de desratización“) rechtzeitig zu erneuern. Obwohl er bisherige Vertrag längst ausgelaufen ist, hat die Gemeinderegierung eine neue Ausschreibung noch nicht einmal vorbereitet.

Damit steht die gesamte Gemeinde ohne Schädlingsbekämpfung da, und das mitten in der Hauptsaison für die Vermehrung von Ratten und Kakerlaken. Indes klagen die Anwohner über immer zahlreicher werdende Ratten und Kakerlaken.

Die Oppositionspartei Partido Popular (PP) auf Fuerteventura sieht darin eine schwerwiegende Nachlässigkeit, die bereits von Anwohnern und sozialen Gruppen öffentlich angeprangert wurde. Sie sehen in dem Vorgehen ein ernstes Risiko für die öffentliche Gesundheit und einen Beweis für die mangelnde Planung und Ineffizienz der derzeitigen Regierungskoalition aus Coalición Canaria (CC) und Partido Socialista Obrero Español (PSOE).

Die fehlende Schädlingsbekämpfung fällt in eine Zeit, in der viele Orte des Gemeindegebiets zunehmend unter Verschmutzung und Vernachlässigung leiden. Müll und Abfälle häufen sich, weil Reinigung und Wartung unzureichend sind. Diese Zustände begünstigen die Ausbreitung von Ratten, Kakerlaken und anderen Schädlingen und führen zu Beschwerden von Anwohnern wegen einer zunehmend unhaltbaren Situation.

Bereits im Sommer 2025 hatte die Lage ein solches Ausmaß erreicht, dass sie auf regionaler Ebene Schlagzeilen machte. Mehrere Nachbarschaftsgruppen hatten damals Alarm geschlagen, nachdem Ratten nicht nur in den Straßen, sondern auch in Wohnhäusern gesichtet worden waren.

Die PP gelangte nach eigenen Angaben durch eine offizielle Anfrage vom 10. September 2025 (Aktenzeichen R.E. nº 9518) an die Information, dass der neue Vertrag für die Schädlingsbekämpfung noch nicht einmal formell eingeleitet worden ist. In der schriftlichen Antwort der Gemeinde bestätigte die Verwaltung, dass sich das neue Vergabeverfahren noch in Vorbereitung befinde. Damit sei absehbar, dass der Mangel an Maßnahmen gegen Schädlinge noch über Wochen andauern könnte.

Die Gemeinderegierung begründet die Verzögerung mit dem Vorhaben, drei bisher getrennte Verträge in einem einzigen Ausschreibungsverfahren zusammenzufassen. Diese Entscheidung hätte jedoch rechtzeitig geplant werden müssen, um eine Unterbrechung eines so wichtigen Dienstes zu vermeiden.

„Die Nachlässigkeit des Regierungsteams ist unentschuldbar. Es geht um eine grundlegende öffentliche Dienstleistung, die die Gesundheit unserer Bürger direkt betrifft. Es ist inakzeptabel, dass der Vertrag einfach auslaufen konnte, ohne eine Lösung bereitzuhalten“, erklärte Esther Hernández, Sprecherin des Partido Popular im Ayuntamiento de Tuineje.

Auch die Gemeinderätin der PP, Maica Marrero, kritisierte das Vorgehen: „Man kann eine Gemeinde nicht aus der Improvisation heraus führen. Es war genügend Zeit, eine neue Ausschreibung vorzubereiten, doch heute stehen wir ohne Schädlingsbekämpfung und mit verschmutzten Straßen da. Das ist ein Mangel an Respekt gegenüber den Bürgern.“

Ein besonders betroffener Teilbereich des alten Vertrages war der Dienst zur Rattenbekämpfung selbst, der derzeit weder durch Fachfirmen noch durch kommunale Mittel abgedeckt wird. Betroffen sind laut PP nicht nur Straßen, sondern auch Parks, Wohnviertel und öffentliche Anlagen.

Der PP von Tuineje fordert daher von der Gemeinderegierung, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Schädlingsbekämpfung wieder aufzunehmen, die Straßenreinigung zu verstärken und die hygienischen Bedingungen für alle Einwohner der Gemeinde sicherzustellen.

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