
Die Partei Asamblea Majorera – Coalición Canaria Fuerteventura (AM-CC) hat am 01.10.2025 ihre „tiefe Besorgnis“ über das Anlegen des Schüttgutfrachters „Dura Bulk“ im Hafen von Puerto del Rosario zum Ausdruck gebracht. Das Schiff unter marokkanischer Flagge hat am 30.09.2025 zig Tonnen von Sand aus El Aaiún in der Westsahara im Hafen von Puerto del Rosario abgeladen, die für Bauarbeiten auf Fuerteventura bestimmt sind.
Nach Angaben von AM-CC birgt die unkontrollierte Entladung von Sand aus Westsahara erhebliche Risiken, sowohl rechtlicher als auch ökologischer Art.
Die Partei weist darauf hin, dass bei diesen Operationen nicht den notwendigen Grenzkontrollen durchgeführt werden, da der Grenzkontrollpunkt (Punto de Inspección Fronteriza, PIF) von Puerto del Rosario nicht aktiv ist. Dies erleichtere die Einfuhr von Materialien ohne ausreichende Kontrolle.
Die kanarische Gesetzgebung macht klare Vorgaben für den Umgang mit Sand aus Afrika. Grundlage ist die Verordnung vom 06.08.2001, die Kriterien und Protokolle für die Einfuhr, Kontrolle und Behandlung solcher Materialen festlegt. Dadurch soll die Einschleppung von Pflanzenschädlingen, invasiven Arten oder Schadstoffen auf die kanarischen Regierung verhindert werden. Dazu gehören verpflichtende Verfahren wie Begasung, Hitzebehandlung bei sehr hohen Temperaturen, chemische Desinfektion oder mechanische Reinigung durch Waschen und Sieben. Außerdem muss jede Lieferung mit Dokumenten über Herkunft und angewandte Verfahren versehen sein und im PIF kontrolliert werden.
Die Ankunft der Dura Bulk „stelle daher die wirksame Anwendung der geltenden Vorschriften infrage“.
AM-CC fordert die spanische Regierung erneut auf, den PIF in Puerto del Rosario dringend mit Fachpersonal auszustatten. Die Einrichtung wurde bereits vom Cabildo de Fuerteventura und von der Gemeinde Puerto del Rosario hergerichtet, ist aber wegen fehlender personeller Ressourcen nicht in Betrieb. Damit sei eine effektive Kontrolle der Warenströme auf die Insel nicht gewährleistet.
Nach Auffassung von AM-CC liegt die Verantwortung ausschließlich beim spanischen Staat, der sich gegenüber Fuerteventura endlich seiner Verpflichtung stellen müsse. Die Partei betont, dass der Betrieb des PIF nicht nur von der vorhandenen Infrastruktur abhängt, sondern auch von der Zuweisung spezialisierten Personals durch den Staat, einer funktionierenden Zusammenarbeit mit den lokalen Verwaltungen und der Einhaltung der nationalen Vorschriften für Gesundheitsschutz, Zoll und Pflanzenschutz.
Darüber hinaus hebt die Partei hervor, dass diese Lieferung von Sand die Resolutionen der Vereinten Nationen und der Europäischen Union verletze. Beide Institutionen hätten klar festgestellt, dass die dauerhafte Souveränität über die natürlichen Ressourcen der Westsahara dem saharauischen Volk zustehe. Mit Aktionen wie dieser werde der systematische Ressourcenraub durch Marokko fortgeführt und die Macht des Königreichs über das Gebiet entgegen den internationalen Bestimmungen gestärkt.
AM-CC warnt deshalb, dass dieser Vorgang nicht nur gegen internationales Recht, sondern auch gegen spanische und kanarische Vorschriften zur Einfuhr und Behandlung von Sand aus Drittländern verstoßen könnte. Die Partei fordert die zuständigen Behörden auf, den Fall umgehend zu untersuchen und sicherzustellen, dass die geltende Gesetzgebung strikt eingehalten wird, um illegale Praktiken mit möglichen umweltrechtlichen, juristischen und politischen Folgen zu verhindern.
Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:
