Invasive Blaue Schwimmkrabbe erstmals in Los Molinos auf Fuerteventura entdeckt

blaue_Schwimmkrabbe

Auf Fuerteventura wurde ein ökologisch bedeutsamen Fund gemacht. In Los Molinos in der Gemeinde Puerto del Rosario wurde ein Exemplar der Blauen Schwimmkrabbe (Callinectes sapidus) entdeckt, einer invasiven Art, die ursprünglich aus den Küstengewässern Amerikas stammt. Der Fund wird derzeit vom kanarischen Netzwerk für die Früherkennung exotischer Arten, Red de Detección Temprana de Especies Exóticas (REDEXOS), untersucht. Ziel der Analyse ist es, eine mögliche Ausbreitung dieser Art auf den Kanarischen Inseln zu verhindern.

Entdeckung und Herkunft der Art

Der Fund gelang nach Angaben der „La Provincia“ dem Aquakulturtechniker Alejandro Cabrera, der die ungewöhnliche Krabbe an der Küste von Los Molinos identifizierte. Das Tier und vor allem mögliche weitere Bestände in Los Molinos befinden sich nun unter der Aufsicht von REDEXOS, einer Organisation, die sich auf die Erkennung, Kontrolle und gegebenenfalls Entfernung invasiver Arten spezialisiert hat. Beim Netzwerk REDPROMAR (Netz für Meer) ist in Los Molinos die Sichtung einer weiteren Krabbe vom 21.10.2025 eingetragen. Diese wurde von Begoña Acosta Hernández gefunden und mit Bildern belegt. Bei der von Acosta Hernández gefundenen Blauen Schwimmkrabbe handelt es sich um ein männliches Exemplar von beachtlicher Größe.

Blaue Schwimmkrabbe Fuerteventura

www.redpromar.org, Begoña Acosta Hernández

Die Blaue Schwimmkrabbe wurde erstmals im Jahr 2017 an den spanischen Küsten registriert und hat sich seitdem stellenweise im Mittelmeerraum und an der Atlantikküste Spaniens etabliert. Auf den Kanarischen Inseln wurde die Art nur selten gesichtet, bisher nur auf Gran Canaria, Lanzarote und La Gomera, weshalb der aktuelle Fund für Fachleute von großem Interesse ist.

Eine anpassungsfähige und potenziell problematische Art

Die aus Nord- und Südamerika stammende Krabbe zeichnet sich durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit aus. Erwachsene Exemplare ernähren sich von einer Vielzahl an Organismen, darunter Fische, Muscheln, Garnelen, Krebse, Kopffüßer und auch Pflanzen. Diese vielseitige Ernährung ermöglicht es der Krabbe, sich schnell an neue Lebensräume anzupassen und dort ein stabiles Nahrungsnetz zu etablieren.

Nach Einschätzung von Experten kann die Blaue Schwimmkrabbe erhebliche Auswirkungen auf die heimische Meeresfauna haben. Zum einen kann sie in Konkurrenz zu einheimischen Arten treten, zum anderen Schäden an Fischereigeräten verursachen. In Regionen, in denen sich die Art bereits ausgebreitet hat, wurde ein deutlicher Rückgang bestimmter Muschel- und Krebsarten festgestellt.

Überwachung durch das Frühwarnsystem

Die Organisation REDEXOS spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle solcher biologischen Risiken. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, neue invasive Arten frühzeitig zu erkennen, ihre Entwicklung zu beobachten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um eine dauerhafte Ansiedlung zu verhindern.

Der aktuelle Fund auf Fuerteventura unterstreicht die Bedeutung dieser Arbeit. Die Fachleute prüfen derzeit, ob es sich bei der entdeckten Krabbe um einen Einzelfall handelt oder ob bereits weitere Exemplare in Los Molinos und Umgebung vorkommen.

Noch keine Anzeichen für eine Ausbreitung

Nach derzeitigem Stand ist die Präsenz der Blauen Schwimmkrabbe auf den Kanarischen Inseln sehr begrenzt. Das liegt auch daran, dass es auf den Kanaren nur wenige Gebiete mit Brackwasser gibt, die für die Fortpflanzung und Entwicklung dieser Art besonders geeignet sind. Dennoch warnen Experten davor, das Risiko zu unterschätzen, da sich die Krabbe durch ihre Robustheit und hohe Reproduktionsrate auch in neuen Umgebungen schnell etablieren kann.

Bedeutung für den Schutz der kanarischen Meeresökosysteme

Der Fund von Los Molinos verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig die ständige Beobachtung und frühzeitige Intervention beim Auftreten exotischer Tierarten ist. Die Kanarischen Inseln gelten aufgrund ihrer geografischen Isolation als besonders empfindlich gegenüber invasiven Arten, die das ökologische Gleichgewicht stören können.

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