Kanarische Gesundheitsbehörde wegen Asiatischer Tigermücken auf Fuerteventura im Einsatz

Asiatische-Tigermücke-Fuerteventura

Die Asiatische Tigermücke gehört, gemeinsam mit anderen Stechmückenarten, zu den gefährlichsten Tieren der Welt. Sie gilt als Überträger u.a des Zika-Virus, des Chikungyua-Virus, dem Dengue-Virus und dem Westnil-Virus. Die kanarische Gesundheitsbehörde setzt deshalb alles daran, eine dauerhafteAnsiedlung der Asiatischen und der Ägyptischen Tigermücke um jeden Preis zu verhindern.
Am 1. Oktober 2025 hat die kanarische Gesundheitsbehörde wiedereinmal das Protokoll des „Systems zur Vektor-Überwachung“ aktiviert, nachdem in einer Wohnsiedlung in Las Casitas im Gemeindegebiet Tuineje im Süden von Fuerteventura mehrere erwachsene Exemplare der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) gefunden wurden.

Der Hinweis kam von einer Anwohnerin, die ein Exemplar in ihrer Wohnung gefangen und fotografiert hatte. Bei einer ersten Inspektion wurden mehrere adulte Tiere in der Wohnung festgestellt. Bei einer zweiten Begehung wurden jedoch keine weiteren Mücken, Eier oder Larven, weder im Haus noch in der näheren Umgebung, gefunden.

Die gefundenen Exemplare wurden im Labor für medizinische Entomologie des Universitätsinstituts für Tropenkrankheiten und öffentliche Gesundheit der Kanaren morphologisch untersucht und eindeutig der Art Aedes albopictus zugeordnet.

Unmittelbar danach brachten Fachleute eine Mückenfalle und mehrere Eiablagefallen in der betroffenen Wohnung aus. Dieses Vorgehen entspricht dem im Protokoll vorgeschriebenen Ablauf. Zusätzlich wurden die Gesundheitsdienste auf Fuerteventura, das Labor der Universität La Laguna (ULL) sowie die Gemeinde Tuineje in die Maßnahmen eingebunden. Auch die Ärzte und das Pflegepersonal der Gesundheitszentren erhielten Informationen über mögliche Symptome von durch Stechmücken übertragenen Krankheiten und wurden geschult, um frühzeitig Verdachtsfälle erkennen zu können. Die Nachbarschaft wurde darüber informiert, wie wichtig es ist, mögliche Brutstätten oder Sichtungen umgehend zu melden.

Das entomologische Überwachungssystem wurde bereits 2013 auf den Kanaren eingeführt. Es arbeitet unter der Leitung der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit gemeinsam mit der ULL und soll die frühzeitige Entdeckung invasiver Stechmückenarten ermöglichen.

Die Bevölkerung kann Fotos verdächtiger Mücken oder starker Hautreaktionen durch Stiche an die E-Mail-Adresse [email protected]
senden. Wichtig ist die Angabe des genauen Fundortes sowie einer Telefonnummer.

Die Gesundheitsbehörde erinnert daran, dass die wichtigste Maßnahme gegen die Ausbreitung von Aedes-Mücken die konsequente Beseitigung stehenden Wassers ist. Schon kleinste Wasseransammlungen wie in einem Blumentopfuntersetzer können als Brutplatz dienen. Empfohlen wird, Untersetzer mit Sand zu füllen oder regelmäßig auszuleeren und zu reinigen. Schnittreste im Garten sollten entfernt werden, ebenso wie umgedrehte Gefäße oder offene Regenwasserbehälter. Tiertränken müssen täglich gereinigt werden, Pools gechlort und abgedeckt sein. Auch die Kondenswasserauffangbehälter von Kühlschränken oder Klimaanlagen und Abflüsse sollten überprüft und gereinigt werden.

Bereits in den Jahren 2019, 2023 und 2024 war es gelungen, die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti) auf Fuerteventura, La Palma und im Stadtteil El Toscal von Santa Cruz de Tenerife auszumerzen.

Im März 2025 wurde ein Befall mit Aedes albopictus in einem Gewächshaus in Tacoronte für beendet erklärt, ebenso im Juli 2025 ein Vorkommen im Stadtteil Vuelta de los Pájaros in Santa Cruz de Tenerife.

Noch nicht erledigt sind jedoch weiterhin Fälle am Flughafen Teneriffa-Süd und im Hafen von Santa Cruz, sowie in Las Palmas de Gran Canaria im Hafen Santa Catalina und im Stadtteil Piletas.

Die Behörden betonen, dass der Erfolg im Kampf gegen invasive Stechmücken nur mit der aktiven Mithilfe der Bevölkerung möglich ist. Wer Wasseransammlungen vermeidet und Sichtungen meldet, trägt dazu bei, potentielle Krankheitsüberträger fernzuhalten.

Geringes Risiko auf den Kanaren

Biologen gehen davon aus, dass die potentiell gefährlichen Stechmückenarten als Eier oder Larven z.B. mit Zierpflanzen auf die Kanarischen Inseln gelangen. Weder die Eier noch die Larven können Krankheitserreger tragen.

Damit es überhaupt zu einer Übertragung von Viren kommen kann, muss ein adultes Weibchen zunächst einen infizierten Menschen oder ein infiziertes Säugetier stechen und dann einen weiteren Menschen, auf den das Virus übertragen wird.

Damit es zu einem Ausbruch einer Viruserkrankung kommen kann, müsste es also einen größeren Pool von infizierten Tieren oder Menschen in einer Region geben. Dies ist auf den Kanaren nicht der Fall, weshalb ein Ansteckungsrisiko extrem gering ist.

Dennoch gab es z.B. schon auf Madeira und in einigen Regionen in Süd- und Osteuropa lokale Ausbrüche von Viruserkrankungen, die von invasiven Stechmücken übertragen werden. Daher ist die Vorsicht der kanarischen Gesundheitsbehörde durchaus angemessen.

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