Nach 8 Jahren endlich Urteil gegen Tierquäler im Tierheim von La Pared im Süden von Fuerteventura

image

Acht Jahre sind vergangen, seit eine Inspektion der Spezialeinheit für Naturschutz der Guardia Civil (Servicio de Protección de la Naturaleza/ SEPRONA) das grausame Geschehen in der Perrera (Hundeauffangstation) bei La Pared im Süden von Fuerteventura ans Licht brachte.

Am 8. Oktober 2025 hat die Justiz drei Verantwortliche wegen der Misshandlung und des Todes oder Verschwindens von 207 Hunden verurteilt. Damit endet einer der dunkelsten Abschnitte in der Geschichte des Umgangs der öffentlichen Hand mit herrenlosen Hunden auf Fuerteventura.

Die Ermittlungen ergaben, dass zwischen 2016 und 2017 in der Perrera von La Pared schwerwiegende Pflichtverletzungen begangen wurden. In dieser Zeit wurde das Tierheim gemeinsam von der Mancomunidad Centro-Sur und der Gemeinde Pájara betrieben.

Nach der Inspektion vom 16. Oktober 2017, bei der die Beamten des SEPRONA „einen toten Rottweiler zwischen blutverschmiertem Kot“ fanden, begann ein langwieriges Gerichtsverfahren. Es stellte sich heraus, dass die Gemeinderätin von Pájara María Ángeles A.P., die Geschäftsführerin der Mancomunidad Sara P.S. und die Tierärztin Yoenia M.G. ihre Aufgaben grob vernachlässigt hatten.

Laut Urteil ließen die drei Verantwortlichen „ohne Grund eine große Zahl von Hunden einschläfern und verloren die Kontrolle über viele weitere Tiere“. Insgesamt wurden der Tod oder das Verschwinden von rund 207 Hunden dokumentiert.

Hundekadaver wurden in Massengräbern entsorgt

Die Untersuchung zeigte zudem, dass die toten Tiere ohne jede tierärztliche oder umweltrechtliche Kontrolle „in Massengräbern entsorgt wurden, die von der Gemeinde rund um die Perrera angelegt worden waren“.

Tierschutzvereine auf Fuerteventura spielten in dieser Zeit eine entscheidende Rolle. Laut der Anwältin Maite Bautista von der Vereinigung Abogados Pro-Defensa de los Animales de Canarias (PROTA), die als Nebenklägerin im Namen des Volkes auftrat, „adoptierten sie alle Tiere, die sie konnten, manchmal bis zu 30 auf einmal, und mussten trotzdem die Adoptionsgebühr sowie die Kosten für Chip und Impfung bezahlen“. Viele der geretteten Hunde seien direkt in Tierkliniken gebracht worden, um behandelt zu werden oder um ihnen „einen würdevollen Tod durch Euthanasie“ zu ermöglichen.

Die von den Tierärzten vorgelegten Beweise bezeichnete das Gericht als „unwiderlegbar und erschütternd“. In mehreren Fällen hätten die Verurteilten den freiwilligen Helfern verboten, verletzte oder kranke Tiere aus dem Zentrum zu holen, was zu deren Tod führte.

Angeklagte kommen mit Bewährungsstrafe davon

Die Anwältin Maite Bautista beantragte in der Anklage die Höchststrafe von 18 Monaten Haft und vier Jahren Tierhalteverbot. Wegen zweier mildernder Umstände – der überlangen Verfahrensdauer und der späteren Verbesserungen in der Einrichtung – wurden die Strafen jedoch reduziert. Nach Angaben des Urteils arbeitet die Perrera inzwischen „vorbildlich“, die Tierschutzvereine dürfen die Tiere am Wochenende besuchen und sich um sie kümmern.

Die Staatsanwaltschaft forderte sechs Monate Haft und zwei Jahre Tierhalteverbot, PROTA neun Monate Haft und zweieinhalb Jahre Tierhalteverbot. Beide Seiten akzeptierten schließlich Haftstrafen, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Außerdem wurden die drei Frauen wegen eines Umweltvergehens verurteilt, da die Massengräber ohne Kontrolle angelegt worden waren. Sie erhielten drei Monate Haft und eine Geldstrafe von acht Monaten zu je sechs Euro pro Tag.

Trotz des Urteils zeigte sich die Anwältin von PROTA enttäuscht: „Solange das Strafgesetzbuch keine Strafen vorsieht, die mit denen anderer europäischer Länder vergleichbar sind, etwa fünf Jahre Gefängnis, wird es in Spanien keine abschreckenden Urteile geben, die Tierquäler wirklich stoppen.“

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

aaa6b729b760467a82ff309e654bbfcf
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten