Studie warnt vor Gefahr durch invasive Hornissen auf den Kanaren

Hornissen-Warnung

Die Umweltorganisation ADACIS (Asociación para el Desarrollo de Acciones Climáticas Integrales) hat die neue „Guía de nociones preliminares sobre Potenciales Avispones Invasores en Canarias“ vorgestellt – ein praxisorientiertes Handbuch zur Vorbereitung der Kanarischen Inseln auf die mögliche Ankunft invasiver Hornissenarten.

Die Veröffentlichung entstand im Rahmen des Projekts APICLIMPACT, das von der Abteilung für den ökologischen Übergang und Energie der kanarischen Regierung im Jahr 2023 genehmigt und zu 100 % mit EU-Mitteln aus dem Next Generation-Fonds finanziert wurde. Ziel des Projekts ist es, den kanarischen Imkereisektor besser an den Klimawandel anzupassen und gleichzeitig auf neue ökologische Bedrohungen zu reagieren.

Laut ADACIS ist die Einführung invasiver Hornissenarten auf den Inseln nur eine Frage der Zeit, sofern keine konsequenten Überwachungs- und Frühwarnsysteme eingerichtet werden. Erfahrungen vom spanischen Festland und den Balearen zeigen, dass fehlende Vorbereitung zu hohen wirtschaftlichen Verlusten, Gesundheitsrisiken und irreversiblen Schäden an der Biodiversität führen kann.

Risiken durch invasive Hornissenarten

  • Ökologische Bedrohung: Invasive Hornissen wie die Vespa velutina (Asiatische Hornisse) sind gefürchtete Räuber von Honig- und Wildbienen. Auf den Kanaren leben etwa 140 Wildbienenarten, davon rund 50 endemische. Besonders gefährdet ist die Abeja Negra Canaria, die in über 95 % der Bienenstöcke vorkommt und eine Schlüsselrolle für Bestäubung und Ökosystemstabilität spielt.
  • Gesundheitsrisiken: Die Tiere verteidigen ihre Nester aggressiv. Ihre Stiche können bei empfindlichen Personen schwere allergische Reaktionen auslösen und stellen daher ein Problem für Bevölkerung, Rettungsdienste und Landarbeiter dar.
  • Wirtschaftliche Folgen: Durch Angriffe auf Bienenvölker und Obstkulturen könnten Imkerei und Landwirtschaft erhebliche Einbußen erleiden – Erfahrungen aus anderen europäischen Regionen belegen dies deutlich.

Die Inseln gelten aufgrund ihres intensiven Luft- und Seeverkehrs als besonders verwundbar für die unbeabsichtigte Einschleppung. ADACIS fordert deshalb, den Schutz durch frühzeitige Überwachung, Aufklärung und koordinierte Protokolle zur Reaktion auf mögliche Sichtungen zu stärken.

Eine Schlüsselrolle sollen Imkereibetriebe als „biologische Frühwarnsysteme“ übernehmen, indem sie frühzeitig auf ungewöhnliche Insektenaktivität reagieren und Funde an RedEXOS (Red Canaria de Alerta Temprana de Especies Exóticas Invasoras) (Kanarisches Netz zur Früherkennung invasiver Arten) melden.

Die Initiative wird von den sieben kanarischen Biosphärenreservaten, den Universitäten von La Laguna und Las Palmas, lokalen Verwaltungen, Kooperativen und Umweltorganisationen unterstützt. Gemeinsam sollen Maßnahmen entwickelt werden, um die Biodiversität und die Imkerei der Kanaren langfristig zu schützen.

Fazit

Die ADACIS-Studie ist ein dringender Appell an Politik, Landwirtschaft und Bevölkerung, sich auf die unvermeidbare Ankunft invasiver Hornissen vorzubereiten. Nur durch Prävention, schnelle Reaktion und enge Zusammenarbeit lässt sich verhindern, dass diese Insekten zu einer ernsthaften Bedrohung für die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesundheit auf den Kanarischen Inseln werden.

Hier könnt Ihr die Studie im spanischen Original als PDF herunterladen.

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