Erstmals intrathekale Infusionspumpe gegen chronische Schmerzen auf Fuerteventura implantiert

OP-Team-Krankenhaus-Fuerteventura

Das Allgemeine Krankenhaus von Fuerteventura, das der Gesundheitsbehörde (Consejería de Sanidad) der kanarischen Regierung untersteht, hat am 24. Oktober 2025 erstmals eine sogenannte intrathekale Infusionspumpe implantiert. Dieses oft auch als „Schmerzpumpe“ bezeichnete System ermöglicht die gezielte Verabreichung von Medikamenten direkt an die Nervenbahnen, die an der Schmerzwahrnehmung beteiligt sind. Damit markiert die auf Fuerteventura neue Technologie einen bedeutenden Fortschritt bei der Behandlung von chronischen Schmerzen, unter denen nach Schätzungen rund 26.000 Menschen auf Fuerteventura leiden. Besonders profitieren sollen Patienten, bei denen herkömmliche Therapien keine ausreichende Linderung bringen.

Bei der ersten Operation wurde das Gerät einem Patienten mit einem sehr komplexen und therapieresistenten chronischen Schmerzsyndrom implantiert. Die Pumpe ermöglicht die direkte Verabreichung des Medikaments in die Rückenmarkflüssigkeit, wo es an der Schmerzursache ansetzt. Dadurch wird eine hohe Wirkstoffkonzentration an der betroffenen Stelle erreicht, während gleichzeitig wesentlich geringere Dosen als bei oraler oder systemischer Gabe notwendig sind. Dies führt zu einer besseren Wirksamkeit, höherer Verträglichkeit und deutlich weniger Nebenwirkungen.

Die Implantation wurde von der Einheit für Schmerzbehandlung (Unidad del Dolor) des Hospital General de Fuerteventura durchgeführt, die von den Anästhesisten Katarzyna Szymczak und Rafael Guerra geleitet wird. Unterstützung erhielten sie von der Schmerzabteilung des Hospital Universitario Nuestra Señora de Candelaria auf Teneriffa, vertreten durch den dortigen Spezialisten Carlos Horas.

Die intrathekale Infusionspumpe wird individuell programmiert, je nach den Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten. Über einen Computer lässt sich die Medikamentenabgabe präzise steuern, was die Arbeit der Ärzte und Pflegekräfte erleichtert, die Behandlung optimiert und die Nachsorge verbessert. Das System sorgt für eine konstante, kontrollierte Medikamentenfreisetzung, ohne dass der Patient oder seine Angehörigen eingreifen müssen. Dadurch wird die Therapietreue erhöht und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert.

Der Eingriff erfolgt im Operationssaal unter örtlicher Betäubung und leichter Sedierung. Über einen kleinen Einschnitt am Rücken wird ein Katheter in den intrathekalen Raum eingeführt, der mit einem unter der Bauchhaut platzierten Medikamentenreservoir verbunden ist. Sämtliche Arbeitsschritte werden unter radiologischer Kontrolle durchgeführt, um die präzise und sichere Platzierung des Systems zu gewährleisten. Das Nachfüllen des Medikamentenbehälters erfolgt alle paar Monate durch eine einfache Injektion durch die Haut.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt chronischer Schmerz heute nicht mehr nur als Symptom, sondern als eigenständige Krankheit. Er ist definiert als Schmerz, der an mehr als vier Tagen pro Woche über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten anhält.

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