Die Gemeinde Pájara hat bei der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) beantragt zu prüfen, ob das „Konsortium für Wasserversorgung“ („Consorcio de Abastecimiento de Agua de Fuerteventura“/ CAAF) die Wasserversorgung in Costa Calma übernehmen kann. Dies gab die Gemeinde Pájara am 25.11.2025 in einer Pressemitteilung bekannt.
Ziel dieser Initiative sei es, die hohen Kosten zu senken, die die Bewohner für die Wasserversorgung zahlen müssen. Nach Angaben der Gemeinde belasten die aktuellen Preise viele Haushalte deutlich stärker als in anderen Orten des Südens von Fuerteventura. Die Gemeinde sieht deshalb die Notwendigkeit, eine öffentliche Beteiligung an der Versorgung in Costa Calma voranzutreiben.
Der erste stellvertretende Bürgermeister von Pájara und Gemeinderat für Stadtplanung und Wasser, Alexis Alonso, erklärtr, dass man seit längerer Zeit an der Verbesserung der Kostenstruktur der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung arbeitete. Nach seinen Angaben hat das Verfahren, das zu einer neuen Preisgestaltung und zu einer möglichen Zusammenarbeit mit dem CAAF führen könnte, bereits mehrere notwendige Veröffentlichungsschritte durchlaufen. Alonso betont, dass nun Dokumente an die kanarische Regierung weitergeleitet werden, die bestimmte Genehmigungen erteilen soll. Gleichzeitig richte sich die Gemeinde an das CAAF, um die Unterstützung zu erhalten, die notwendig sei, um der Bevölkerung einen angemessenen Versorgungsservice anbieten zu können. Laut Alonso bestehe dabei auch das Risiko eines möglichen Versorgungsengpasses, weshalb schnelles Handeln erforderlich sei.
Der Bürgermeister von Pájara, Alejandro Jorge, erklärt, dass die Gemeinde die Probleme von Costa Calma kontinuierlich bearbeite. Eine zentrale Aufgabe sei es, eine korrekte und stabile Wasserversorgung zu gewährleisten. Jorge hebt hervor, dass die Bewohner von Costa Calma angemessene Preise zahlen sollten, die den restlichen Gemeinden des Südens entsprechen. Er betont, dass ein grundlegendes Ziel der Gemeinde darin liege, faire Bedingungen für die Bevölkerung zu schaffen und zu verhindern, dass einzelne Ortsteile aufgrund ihrer Versorgungssituation benachteiligt werden.
Die Gemeinde Pájara sieht in der Zusammenarbeit mit dem Consorcio de Abastecimiento de Aguas a Fuerteventura einen wichtigen Schritt zur Erfüllung der Forderungen der Bevölkerung. Mit Maßnahmen wie der angestrebten Einbindung des Konsortiums möchte Pájara sicherstellen, dass der Zugang zu Trinkwasser sowohl technisch zuverlässig als auch wirtschaftlich tragbar bleibt.
Wasserversorgung lieber privat oder öffentlich?
Viele Einwohner auf Fuerteventura dürften auf das CAAF als Wasserversorger auf Fuerteventura nicht allzu gut zu sprechen sein. Schließlich ist das CAAF dafür verantwortlich, dass das System der Wasserversorgung auf Fuerteventura zum einen jahrzehntelang nur unzureichend gewartet wurde und zum anderen auch nicht an die wachsenden Bedürfnisse angepasst wurde. Viele Ortschaften mussten über Jahre, und müssen zum Teil auch heute noch, mit einer instabilen und nicht selten auch völlig ausbleibenden Wasserversorgung auskommen.
Dass es auch anders geht, beweist der private Wasserversorger Canaragua in Morro Jable. Dort funktioniert die Wasserversorgung weitgehend stabil und zu akzeptablen Wasserpreisen.
Ob für Costa Calma eine öffentliche oder eine private Wasserversorgung die bessere Wahl ist, ist hauptsächlich eine ideologische Frage. Während es den Verantwortlichen eines öffentlichen Wasserversorgers aufgrund von fehlenden Anreizmechanismen völlig egal ist, ob 50% der Wasserproduktion in defekten Rohrleitungen versickern und am Jahresende ein Verlust in der Bilanz steht, könnte sich der Geschäftsführer eines privaten Wasserversorgers eine solche Nachlässigkeit nicht leisten, ohne um seinen Job fürchten zu müssen.
Tatsächlich wurden Verluste des CAAF immer aus dem Haushalt des Cabildos gedeckt und die Wasserverluste lagen bei rund 50%, und dennoch hat sich jahrelang nichts geändert.
Mancher Bürger würde sicher gerne einen Euro mehr pro Kubikmeter bezahlen, wenn er dafür eine Versorgungssicherheit von 99,9% bekäme. Was nützt -auf dem Papier- billiges Wasser, wenn nichts aus der Leitung kommt, wenn man den Hahn aufdreht?
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