
Für viele Einwohner auf Fuerteventura dürfte es wie ein Weihnachtsgeschenk sein: Ausgerechnet am 25. Dezember 2025, also am Weihnachtsfeiertag, hat die kanarische Regierung den Bauauftrag für den Abschnitt der Nord-Süd-Autobahn zwischen Flughafen und Pozo Negro veröffentlicht. Das Ausschreibungsvolumen beträgt 215.924.834,98 Euro einschließlich kanarischer Mehrwertsteuer IGIC. Nach Angaben des Regierungsrats für öffentliche Bauten, Pablo Rodríguez, handelt es sich um die größte jemals auf Fuerteventura zur Vergabe gebrachte Straßenbaumaßnahme. Er betonte, dass es sich um eine seit Langem geforderte Infrastruktur handelt, die nun alle technischen, administrativen und Umweltschutzvoraussetzungen erfüllt, um diesen entscheidenden Schritt zu machen.
Das Projekt wurde im September 2025 technisch genehmigt. Das Vergabeverfahren wurde im Dezember 2025 eingeleitet, nachdem ein besonders komplexes Verfahren aus technischer und umweltschutzrechtlicher Sicht abgeschlossen worden war.
Dabei spielten bauliche Lösungen eine zentrale Rolle, die den Eingriff in das Gebiet möglichst gering halten sollen, darunter der erste zweiröhrige Tunnel der Insel. Dieser Tunnel ist so konzipiert, dass er den Schutz natürlicher Lebensräume und empfindlicher Arten wie der Kanarischen Kragentrappe gewährleistet.
Der Regierungsrat hob hervor, dass der Abschnitt Flughafen Pozo Negro die Konnektivität und die Mobilität auf Fuerteventura deutlich verbessern und gleichzeitig wirtschaftliche Aktivität und Beschäftigung auf der Insel fördern werde.
Unternehmen, die an der Ausschreibung teilnehmen möchten, können ihre Unterlagen bis zum 5. Februar 2026 um 18:00 Uhr kanarischer Zeit über die staatliche Plattform für öffentliche Auftragsvergabe, spanisch „Plataforma de Contratación Pública del Estado“, einreichen. Der Bauabschnitt umfasst den Bereich Flughafen Kreuzung Pozo Negro der Straße Puerto del Rosario Morro Jable und beinhaltet neue Anschlussstellen, die die Verbindung mit der FV 2, der FV 413 und der FV 50 verbessern. Dadurch werden die Zugänge zum Flughafen, zu touristischen Orten wie Caleta de Fuste sowie zu verschiedenen urbanen und ländlichen Bereichen der Gemeinde Antigua erleichtert.
Zu den bedeutendsten Bauwerken zählt ein etwa 1,2 Kilometer langer Tunnel mit vorgelagerten und nachgelagerten Tunneldeckeln sowie ein 190 Meter langes Viadukt über die Schlucht Barranco de la Torre. Außerdem sieht das Projekt mehrere zusätzliche Bauwerke an den Anschlussstellen, eine Überführung und mehrere Unterführungen vor, um die Kontinuität bestehender Wege und Zufahrten zu sichern. Darüber hinaus wird die neue Infrastruktur mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Diese sollen den gesamten Strombedarf der Beleuchtung, einschließlich der Anschlussstellen und des Tunnels, decken. Auf diese Weise soll die Autovía energetisch neutral und selbsttragend betrieben werden, was zur Dekarbonisierung und zur Verringerung der Emissionen in die Atmosphäre beiträgt.
Diese Maßnahme ist Teil des langfristigen Ausbaus der Nord-Süd-Autobahn, „eje Norte Sur“, die eine zentrale Rolle für die Erschließung Fuerteventuras spielt und nicht nur den Alltagsverkehr, sondern auch den Zugang zu wirtschaftlichen, touristischen und logistischen Zonen der Insel strukturell verbessert.
Die Bauzeit ist mit 54 Monaten angesetzt. Berücksichtigt man die Zeit bis zur Vergabe und Einmessung, dürfte eine Fertigstellung frühestens im Jahr 2031 erfolgen.
Wer gut Spanisch kann, findet hier weitere Informationen zu der Ausschreibung.
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