Die Gesundheitsbehörde der kanarischen Regierung hat am am 09. Dezember 2025 die Erstellung des Projekts für den Bau des „Centro de Atención a las Especialidades, CAE“ in La Lajita im Süden von Fuerteventura öffentlich ausgeschrieben.
Der Wert des zu vergebenen Planungsauftrag umfasst 467.200,97 Euro zuzüglich IGIC und ist im Haushalt des Kanarischen Gesundheitsdienstes (Servicio Canario de la Salud, SCS) für das Jahr 2026 vorgesehen. Ziel ist es, mit den Bauarbeiten so früh wie möglich zu beginnen, um den lang erwarteten Ausbau der spezialisierten Gesundheitsversorgung im Süden von Fuerteventura Realität werden zu lassen.
Das Projekt wird oft als „Krankenhaus des Südens“ bezeichnet. Dieser Begriff ist allerdings irreführend; korrekter wäre die Bezeichnung „Fachärztezentrum mit Tagesklinik“. Viele der medizinischen Dienstleistungen, die eigentlich von einem CAE erbracht werden, müssen zurzeit im Krankenhaus in Puerto del Rosario mit erledigt werden.
Das neue Zentrum soll eine historische Forderung der Bevölkerung des Südens erfüllen und entspricht der Strategie des SCS, die spezialisierten Gesundheitsdienste näher an die Grundversorgungszone des Südens zu bringen. Die Ausschreibung erfolgte im offenen Verfahren und wurde erst möglich, nachdem die Gemeinde Pájara die benötigte Parzelle unentgeltlich überlassen und ein topografisches Gutachten des Geländes abgeschlossen hatte. Der Auftrag umfasst Architektur, Ingenieurwesen, Stadtplanung, Landschaftsplanung sowie technische Analysen und Beratungsleistungen.
Laut dem bereits genehmigten Funktionsplan wird das CAE La Lajita über mindestens 16.000 Quadratmeter verfügen. Damit entsteht eine moderne und großzügige Infrastruktur, die aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen gerecht werden soll. Vorgesehen sind zweiundzwanzig Facharztpraxen, elf Pflege- und Hebammenzimmer sowie fünf Behandlungsräume. Dazu kommen Einheiten für Psychiatrie, Frühförderung, Rehabilitation und Schmerztherapie. Auch der Dienst für die ambulante häusliche Krankenbetreuung (HADO, Hospitalización a Domicilio) ist eingeplant. Ergänzt wird das Angebot durch ein Allgemeines Tageskrankenhaus, eine Dialyseeinheit, ambulante Chirurgie, bildgebende Diagnostik, Labor und Blutbank.
Parallel dazu hat die Gemeinde Pájara in ihrer eigenen Mitteilung die Ausschreibung des Projekts ausdrücklich begrüßt. Die Gemeindeverwaltung hebt hervor, dass die Bevölkerung des Südens künftig von sämtlichen medizinischen Fachrichtungen profitieren werde, die dieses Zentrum bereitstellen soll. Die Gemeinde verweist darauf, dass die Übergabe des Grundstücks an die kanarische Regierung das Ergebnis jahrelanger technischer, rechtlicher und administrativer Vorbereitung sei.
Für den Bürgermeister von Pájara, Alejandro Jorge, und den ersten stellvertretenden Bürgermeister, Alexis Alonso, handelt es sich um eine der bedeutendsten Nachrichten im Jahr 2025, da damit eine historische Forderung der Einwohner erfüllt werde. Alonso betont, dass die technische Abteilung der Gemeinde die erforderlichen städtebaulichen Anpassungen vorgenommen habe, um die Parzelle nutzbar zu machen. Zudem verweist er darauf, dass Fuerteventura die erste Nicht-Hauptinsel sein werde, die über ein zweites Krankenhaus verfüge, angesiedelt im Gemeindegebiet von Pájara. Die entstehende Verbesserung der Gesundheitsversorgung werde spürbar und zeitnah sein.
Bürgermeister Jorge hebt abschließend hervor, dass die enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen entscheidend gewesen sei. Die Einwohner verdienten bestmögliche Dienstleistungen, und eine verlässliche Gesundheitsversorgung sei dabei ein zentrales Fundament.
Nun bleibt zu hoffen, dass das Projekt einigermaßen flott realisiert wird und dann in einigen Jahren, wenn das CAE in La Lajita eingeweiht wird, auch genügend Fachärzte und sonstiges medizinische Fachkräfte gefunden werden, die im Süden von Fuerteventura arbeiten wollen und auch können. Dazu wären zweifelsfrei auch bezahlbare Wohnungen nötig.
Es kommen also auf die kanarische Gesundheitsbehörde, die Gemeinde Pájara und die private Wirtschaft große Herausforderungen zu. Daraus ergeben sich enorme Chancen, aber auch das Risiko, es richtig zu vermasseln.
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