Mann arbeitet mit falschen Papieren auf Fuerteventura und kassiert gleichzeitig Sozialleistungen

Nationalpolizei-Gerichtsgebäude-Fuerteventura

Fuerteventura steht im Mittelpunkt eines aktuellen Ermittlungsverfahrens der Nationalpolizei, bei dem ein ausländischer Staatsbürger festgenommen wurde, weil er unter falscher Identität gearbeitet und gleichzeitig öffentliche Sozialleistungen bezogen haben soll. Der Fall wurde durch die Polizei in Puerto del Rosario im Rahmen der sogenannten Operación Marioneta (Operation Marionette) aufgedeckt, bei der es um die widerrechtliche Nutzung fremder Dokumente, Arbeitsbetrug und die unzulässige Inanspruchnahme öffentlicher Hilfen ging.

Ermittlungen im Rahmen der Operación Marioneta

Wie die oberste Polizeidirektion der Kanarischen Inseln mitteilte, nutzte der Mann über mehrere Monate hinweg die Ausweisdokumente eines Landsmannes, um auf der Fuerteventura einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Parallel dazu bezog er jedoch Leistungen wie Arbeitslosen- und Vaterschaftsgeld unter seiner tatsächlichen Identität. Auf diese Weise soll er sich einen unrechtmäßigen wirtschaftlichen Vorteil verschafft haben.

Die Ermittlungen nahmen im November ihren Anfang und mündeten schließlich in der Festnahme des Verdächtigen. Auslöser war die kontinuierliche Zusammenarbeit der örtlichen Abteilung für Ausländer und Grenzschutz mit sozialen Einrichtungen sowie Unternehmen auf Fuerteventura, die im Rahmen präventiver Maßnahmen dazu beiträgt, Unregelmäßigkeiten im Arbeitsumfeld frühzeitig aufzudecken.

Einsatz bei einer Zeitarbeitsfirma

Im Zuge der ersten Nachforschungen stellte sich heraus, dass der Beschuldigte bei einer Zeitarbeitsfirma die Dokumente eines anderen Mannes vorgelegt hatte, um einen Arbeitsvertrag abzuschließen. Zunächst blieb die Unregelmäßigkeit unentdeckt. Erst nach mehreren Monaten bemerkten Verantwortliche des Unternehmens, dass die tatsächlich arbeitende Person nicht mit der Identität auf den vorgelegten Papieren übereinstimmte.

Das Unternehmen setzte daraufhin die Nationalpolizei in Kenntnis und beendete das Arbeitsverhältnis. Eine Verantwortung des Arbeitgebers konnte im Verlauf der Ermittlungen ausgeschlossen werden. In Abstimmung mit der Firma leiteten die Beamten weitere Maßnahmen ein, die schließlich zur zweifelsfreien Identifizierung des mutmaßlichen Täters führten.

Zwei Identitäten und ein finanzieller Schaden

Nach Feststellung der wahren Identität wurde bestätigt, dass der Mann gleichzeitig mehrere Sozialleistungen bezog, während er einer Beschäftigung nachging. Die Ermittlungen belegten das Bestehen zweier klar getrennter Identitäten sowie einen direkten Schaden für die Sozialversicherung und die öffentliche Finanzverwaltung, da Gehalt und staatliche Hilfen unzulässig kombiniert wurden.

Am 25. November erfolgte schließlich die Festnahme des Hauptbeschuldigten. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen identifizierten die Beamten einen zweiten Mann als mutmaßlichen notwendigen Helfer. Dieser soll seine Dokumente gegen eine finanzielle Gegenleistung zur Verfügung gestellt haben. Die aus der Arbeit erzielten Löhne wurden auf ein Konto des Helfers überwiesen, während die zugehörige Bankkarte vom Festgenommenen genutzt wurde.

Zusammenarbeit über Inselgrenzen hinweg

Um den rechtmäßigen Inhaber der missbräuchlich verwendeten Dokumente ausfindig zu machen, ersuchte die Polizei die Unterstützung der Provinzpolizei von Palma de Mallorca. Deren Eingreifen ermöglichte die Lokalisierung und Vernehmung des Mannes als Beschuldigter ohne Festnahme und trug zur vollständigen Aufklärung des Falls bei.

Nach Abschluss der Ermittlungen leitete die Nationalpolizei einen Bericht an die Generaldirektion der Sozialversicherung weiter, damit diese innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs die entsprechenden Maßnahmen prüfen und einleiten kann.

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