Die Umweltabteilung der Gemeinde La Oliva im Norden von Fuerteventura und die Einheit für Umweltbelange der Policía Local (UMA) arbeiten eng zusammen, um sogenannte Rodoliten (umgangssprachlich Popcorn) von privaten Grundstücken zurückzuholen und an ihren natürlichen Ursprungsort, die Küsten von La Oliva, zurückzubringen.
Rodoliten, das berühmte Popcorn von Fuerteventura
Bei den Rodoliten (spanisch rodolitos) handelt es sich um Kalkalgen, die sich zu harten, weißlichen Strukturen formen. An der Nordküste Fuerteventuras, besonders im Bereich des bekannten Popcorn Strand bei Majanicho, sehen diese Algenreste aus wie verstreutes Popcorn auf dem Boden eines Kinos. Viele Touristen und auch Einheimische sammeln die kleinen Gebilde als Erinnerungsstücke oder nutzen sie als Dekoration für Haus und Garten.
Diese Kalkalgen sind keine Korallen, sondern pflanzliche Organismen, deren Kalkskelett durch die Brandung an den Strand gespült wird. Sie entstehen extrem langsam und tragen zur Bildung von Sand und Strandstrukturen bei. Werden sie in großer Zahl aus der Natur entfernt, fehlt dieses Material für die weitere Entwicklung des Küstenökosystems.
Kontrollen entdecken „Popcorn“ in privaten Gärten
Nach Angaben der Gemeinde La Oliva wurden Rodoliten in verschiedenen Gärten und Außenbereichen von Häusern als dekorative Elemente entdeckt. Beamte der Abteilung für Umwelt und die Policía Local identifizierten diese bei Kontrollen in mehreren Wohngebieten.
Da die Rodoliten in den Küstenbereichen der Gemeinde bereits deutlich seltener geworden sind, betrachtet die Verwaltung deren Entnahme als ernstzunehmendes Umweltproblem. In einem koordinierten Vorgehen sammelten Polizei und Umweltbeamte die Rodoliten ein, führten das vorgesehene Verwaltungsprotokoll durch und brachten das „Popcorn“ anschließend an geeignete Abschnitte der Küste zurück.
Gesetz verbietet Mitnahme und dekorative Nutzung
Die Gemeinde weist darauf hin, dass die Entnahme des „Popcorns“ vom Strand gegen auf Fuerteventura und den Kanaren geltende Umweltgesetze verstößt. Die Regelung untersagt die Entnahme von Elementen aus dem natürlichen Umfeld und verbietet ausdrücklich deren Verwendung für künstlerische oder dekorative Zwecke. Die Vorschriften gelten unabhängig davon, ob es sich um Sand, Steine, Muscheln oder eben um Kalkalgen wie das „Popcorn“ handelt.
Am Popcorn Beach hat sich gezeigt, welche Folgen die Mitnahme der charakteristischen Kalkalgen haben kann. Schätzungen zufolge verlassen jeden Monat mehrere Kilogramm dieses Materials die Insel in Koffern und Rucksäcken von Urlaubern. Hinzu kommen die Mengen, die von Personen auf der Insel als Dekoration für Gärten und Terrassen gesammelt werden. Langfristig führt dies dazu, dass weniger Material zu Sand verwittert und das Küstenbild sich sichtbar verändert.
Gemeinde ruft zu mehr Respekt vor der Natur auf
Der Bürgermeister von La Oliva, Isaí Blanco, unterstreicht laut Mitteilung die Notwendigkeit, diese Entwicklung zu stoppen. Er erinnert daran, dass die Gemeinde bereits mehrfach Maßnahmen zum Schutz der natürlichen Umgebung ergriffen habe, die aktuelle Aktion aber zeige, dass weiterer Handlungsbedarf bestehe. Ziel sei es, die Landschaft von La Oliva zu bewahren und den Verlust natürlicher Ressourcen zu begrenzen.
Aufruf an alle, Rodoliten freiwillig zurückzugeben
Der Umweltrats der Gemeinde La Oliva, David Fajardo, ruft die Bevölkerung zur aktiven Mitarbeit auf. Zwar hätten Umweltabteilung und Policía Local bereits damit begonnen, Rodoliten in verschiedenen Privatgärten zu lokalisieren, einzusammeln und an die Küste zurückzuführen, zugleich betont Fajardo jedoch, dass diese Aufgabe nicht allein von der Gemeindeverwaltung bewältigt werden könne.
Fajardo ruft alle Personen, die Popcorn“ bei sich zu Hause haben, dazu auf, dieses freiwillig zurückzugeben, ganz gleich ob sie im Garten, auf der Terrasse oder im Innenbereich als Dekorationsobjekt verwendet werden. Die Gemeinde würden sich um den Transport kümmern und die Naturstücke wieder in ihren Lebensraum am Meer einbringen.
Nach Einschätzung des Umweltrats ist der Schutz der Umwelt eine gemeinsame Verantwortung. Jede freiwillige Rückgabe trage dazu bei, die natürlichen Ressourcen Fuerteventuras zu erhalten, die als einzigartig gelten und einen hohen ökologischen Wert besitzen.
Kontakt zur Umweltabteilung von La Oliva
Bürger, die Rodoliten in ihrem Besitz haben können sich direkt an die Umweltabteilung der Gemeinde wenden. Kontakt ist per E Mail an [email protected] möglich. Die Gemeinde La Oliva sieht in der Rückführung der Rodoliten einen wichtigen Schritt, um die empfindlichen Küstenlandschaften im Norden von Fuerteventura zu schützen und das bekannte Popcorn der Insel in seinem natürlichen Umfeld zu bewahren.
Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link: