Kanarische Regierung will neue Aena Gebühren für Reisebusse auf Fuerteventura bremsen

Busse-Flughafen-Fuerteventura

Fuerteventura könnte in den kommenden Jahren von einer neuen Gebührenregelung an den Flughäfen betroffen sein, gegen die sich die kanarische Regierung deutlich positioniert. Die Regionalregierung will versuchen, die von Aena geplante Abgabe für Reisebusse, die Passagiere an den Flughäfen absetzen oder abholen, zu stoppen oder zumindest zu verzögern. Nach Auffassung der Regierung handelt es sich um eine Maßnahme mit kommerziellem Charakter, die den Zielen einer nachhaltigen Mobilität widerspricht.

Aena als Betreiber der Flughäfen

Aena ist der staatliche Flughafenbetreiber Spaniens und für den Betrieb, die Verwaltung und die wirtschaftliche Nutzung der meisten öffentlichen Flughäfen des Landes zuständig. Dazu gehören auch alle Flughäfen auf den Kanarischen Inseln, einschließlich des Flughafens von Fuerteventura. Rund 51 Prozent der Anteile an Aena befinden sich im Besitz des spanischen Staates, der übrige Teil ist börsennotiert. Aena legt unter anderem Gebühren für die Nutzung der Flughafeninfrastruktur fest, die Airlines, Dienstleister und Verkehrsunternehmen zahlen müssen.

Unterstützung für die Transportbranche

Die Generaldirektorin für Transport und Mobilität der kanarischen Regierung, María Fernández, erklärte, dass sich das Kabinett klar an die Seite der kanarischen Transportwirtschaft stelle. Konkret unterstützt die Regierung den Verband der Transportunternehmer der Kanarischen Inseln, eine Branchenverband, der die Interessen von Bus und Transportunternehmen auf den Inseln vertritt. Der Verband hatte um institutionelle Unterstützung gebeten, nachdem bekannt wurde, dass Aena eine zeitabhängige Gebühr für Reisebusse einführen will.

Nach Angaben des Verbandes erzielte Aena im vergangenen Jahr einen Gewinn von rund zwei Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund sieht die Branche weder wirtschaftliche noch infrastrukturelle Gründe für eine zusätzliche Belastung des Busverkehrs. Zudem weist der Verband darauf hin, dass die Verträge für die Wintersaison 2025 2026 bereits abgeschlossen seien. Zusätzliche Kosten könnten daher nicht mehr an Reiseveranstalter oder Kunden weitergegeben werden. Für einzelne Unternehmen könnten sich die Mehrkosten auf bis zu 6.000 Euro pro Monat belaufen.

Kritik an Folgen für Verkehr und Umwelt

Aus Sicht der kanarischen Regierung widerspricht die geplante Gebühr der staatlichen Gesetzgebung zur nachhaltigen Mobilität. Diese verfolgt das Ziel, möglichst viele Menschen mit möglichst wenig Verkehrsaufkommen zu befördern. María Fernández warnte, dass zusätzliche Kosten für Reisebusse dazu führen könnten, dass Reisende verstärkt auf Mietwagen ausweichen, die häufig nur mit geringer Auslastung genutzt werden.

Dies würde nach Einschätzung der Regierung weder zur Entlastung des Straßenverkehrs noch zur Reduzierung von Emissionen beitragen. Besonders betroffen seien bereits stark belastete Verkehrsachsen auf Gran Canaria und Teneriffa. Auch für Fuerteventura befürchtet die Regionalregierung langfristig negative Auswirkungen auf Verkehr und Mobilität rund um den Flughafen.

Geplante Einführung ab 2026

Nach Angaben der Transportbranche hat Aena angekündigt, ab Januar 2026 ein neues Abrechnungssystem für die Standzeiten von Reisebussen einzuführen. Der Start ist zunächst an den Flughäfen von Lanzarote und Teneriffa Süd vorgesehen. In den darauffolgenden Monaten soll das System schrittweise auf die Flughäfen von Fuerteventura und Gran Canaria ausgeweitet werden, spätestens bis zum Jahr 2027.

Betroffen wären vor allem Busse des sogenannten diskretionären Verkehrs. Dabei handelt es sich um Reisebusse, die im touristischen Bereich eingesetzt werden, etwa für Hoteltransfers, Ausflüge oder Gruppenreisen.

Regierung kündigt Widerstand an

María Fernández erklärte, dass die kanarische Regierung alle verfügbaren Mittel nutzen werde, um die Einführung der Gebühr zu verhindern. Zwar habe es Gespräche mit dem Koordinator der kanarischen Flughäfen gegeben, diese hätten jedoch gezeigt, dass die Regelung auf übergeordneter Ebene beschlossen werde. Daher wolle die Regierung das Thema auch dort vorbringen, um die geplante Maßnahme zu stoppen.

Aena begründet die Gebühr laut Angaben der Transportbranche mit ihrer kommerziellen Unternehmenspolitik. Reisebusse sollen demnach künftig Entgelte zahlen, die sich an den Parkgebühren für private Fahrzeuge orientieren. Die kanarische Regierung und die Transportwirtschaft sehen darin jedoch eine Benachteiligung des kollektiven Personenverkehrs, der für Tourismus, Umwelt und Mobilität auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln eine zentrale Rolle spielt.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

45b52332cb914c3db66006e839db8cbf
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten