Am letzten Tag des Jahres 2022 hat eine Bewohnerin der Costa Calma im Süden von Fuerteventura bei einem frühen Strandspaziergang eine verendete Meeresschildkröte gefunden. Der Fund wurde gegen 7.00 Uhr bei den Behörden gemeldet.
Es handelte sich nach Aussagen des für Umwelt verantwortlichen Stadtrats von Pájara, Rodrigo Berdullas um eine große Unechte Karettschildkröte. Da in den Gewässern rund um Fuerteventura Meeresschildkröten leben, kommt es leider auch immer wieder zu Funden von verendeten Tieren.
Die Unechte Karettschildkröte
Im Spanischen heißt die Unechte Karettschildkröte (Caretta Caretta) Tortuga boba. Das Adjektiv bobo (boba in seiner weiblichen Form) bedeutet dumm oder naiv. Auch im Englischen deutet der Trivialname „Loggerhead turtle“ auf einen Dummkopf hin. Wahrscheinlich kommt der Name aber daher, dass die Unechte Karettschildkröte einen verhältnismäßig großen Kopf hat. Dieser große Kopf beherbergt große und kräftige Kiefer, die der Meeresschildkröte einen kräftigen Biss ermöglichen. Mit diesen Kiefern knacken sie als omnivore, also allesfressende Tiere, alles was ihnen vor den Schnabel kommt, von Schnecken und Muscheln über Seeigel, Krebse und andere Krustentiere. Der scharfe Schnabel macht es ihnen aber auch möglich, Algen und Seegras abzuweiden. Eine andere Lieblingsspeise der Meeresschildkröten, nämlich Quallen sorgt in Zeiten von Plastiktüten und Co häufig für Probleme. Die Meeresschildkröten fressen im Meer schwimmende Plastiktüten, weil sie sie für Quallen halten.
Die Unechte Karettschildkröte erreicht ausgewachsen eine Länge des Rückenpanzers von bis zu 120cm und ein Gewicht von bis zu 110kg. Die Grundfärbung der Tiere ist rotbraun, wobei erwachsene Tiere einen gelb-braunen Bauchpanzer entwickeln.
Zu finden sind Unechte Karettschildkröten in vielen, idealerweise wärmeren Gewässern rund um den Globus. Interessant an der Lebensweise dieser Schildkröten ist die Tatsache, dass sie bis zu 12.000 Kilometer wandern, nur um zu ihrem Geburtsplatz zurück zu kommen und dort ein eigenes Nest zu bauen.
Mithilfe der Bevölkerung ist gefragt
Wie wichtig es ist, die Behörden auch im Fall des Funds einer verendeten Schildkröte zu informieren, zeigt sich auch im Fall des an der Costa Calma gefundenen Tieres. Es wird nun untersucht, woran die Schildkröte gestorben sein könnte.
Fast noch wichtiger ist es, die Behörden zu informieren, wenn man eine Meeresschildkröte mit Problemen an Land oder im Wasser findet. Häufig verheddern sich die Tiere in Angelleinen oder Netzen. Teilweise schnüren diese dann die Extremitäten der Tiere ab. Daher sollte man nicht selbst versuchen, die Leinen zu entfernen. In einigen Fällen könnte das sogar dazu führen, dass die Schildkröten verenden. Warum das so ist und weitere Info findet Ihr unter folgendem Link: Erste Hilfe für Meeresschildkröten auf Fuerteventura
Im folgenden Video seht Ihr Bilder der spektakulären Bergung einer riesigen Lederschildkröte, die seinerzeit ebenfalls an der Costa Calma im Süden von Fuerteventura gefunden wurde:
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