Fuerteventura dürfte im Winter 2023/2024, zumindest von Deutschland aus, noch schlechter zu erreichen sein. Dies zeigen die Zahlen aus der Erhebung der Flugkapazitäten zu den Kanarischen Inseln, die die kanarische Gesellschaft für Tourismuswerbung Promotur Canarias am 18.09.2023 veröffentlicht hat.
Damit könnte sich der rückläufige Trend bei den Passagierzahlen, der im Juli 2023 begonnen hat, sich auch in der Wintersaison weiter fortsetzen.
Auch wenn die der Rückgang der geplanten Flugkapazitäten im Winter 2023/2024 nach Fuerteventura nicht dramatisch ist, zeigen die Zahlen im Vergleich zu den anderen Inseln und bei genauerer Analyse einiger Herkunftsländer Auffälligkeiten, die Fragen aufwerfen.
Insgesamt geht die Passagierkapazität auf Fuerteventura um 1,7% zurück, wodurch Fuerteventura 20.254 Sitzplätze verliert. Der überwiegende Anteil davon entfällt auf Kapazitäten vom spanischen Festland, die um 17.594 Sitze bzw. 9,6% sinken.
Die Zahl der Sitzplätze von ausländischen Flughäfen nach Fuerteventura sinkt bleibt mit einem Minus von 0,3% bzw. 2.260 nahezu unverändert.
Fuerteventura gegen den Trend der Kanarischen Inseln
Beim Vergleich mit den Flugkapazitäten der anderen Kanarischen Inseln fällt auf, dass Fuerteventura die einzige Insel ist, auf der die geplanten Kapazitäten sinken. Auf den Kanarischen Inseln insgesamt steigen die geplanten Flugkapazitäten um satte 7,7%. Besonders Auffällig ist der Vergleich mit Lanzarote. Dort steigt die Kapazität um 11,1%. Auch Teneriffa und Gran Canaria legen mit +9,7% bzw. +6,8% deutlich zu.
Fuerteventura ist außerdem die einzige Kanaren-Insel, die im kommenden Winter Passagierkapazitäten aus Deutschland verliert. Während die die Kapazitäten aus Deutschland zu den Kanaren insgesamt um 4,3% (+65.481) steigen, gehen die Kapazitäten nach Fuerteventura um 5% zurück (-18.834).
Auf der Nachbarinsel Lanzarote steigt die Zahl der Sitzplätze aus Deutschland um 12,6% bzw. 21.600 Plätze. Auf Gran Canaria steigt die Kapazität sogar um 5,8% bzw. 26.554 Plätze, auf Teneriffa um 4,2% bzw. 20.219 Plätze.
Warum sinkt die Kapazität nach Fuerteventura, während sie auf die anderen Kanaren steigt?
Wenn die Flugkapazitäten zu den Kanaren aus Deutschland insgesamt um 65.481 Plätze zunehmen, kann der Rückgang der Kapazitäten nach Fuerteventura nicht mit dem Fehlen von Flugzeugen begründet werden. Es muss also einen anderen Grund geben, warum die Fluggesellschaften mehr auf die anderen Inseln als nach Fuerteventura fliegen wollen.
Letztlich können dahinter nur Rentabilitätsüberlegungen stecken. Die Fluggesellschaften müssten also davon ausgehen, dass sie auf den Strecken zu den anderen Inseln mehr verdienen als mit Flügen nach Fuerteventura. Die Kosten dürften für die Fluggesellschaften zu allen Inseln in etwa gleich sein. Also macht es aus Sicht der Fluggesellschaften nur Sinn, wenn sie glauben, dass sie auf Flügen zu den anderen Inseln höhere Preise und/ oder eine höhere Auslastung erzielen können.
Wenn die Fluggesellschaften dagegen davon ausgehen würden, dass sie auf Fuerteventura-Flügen höhere Preise bei gleichzeitig guter Auslastung erzielen könnten, würden sie ihr Kapazitäten nicht reduzieren sondern ausweiten.
Es muss also andere Gründe geben, die zu einer Verschiebung der Nachfragepräferenzen der Deutschen weg von Fuerteventura und hin zu den anderen Kanareninseln führen.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland kann eigentlich auch nicht der Grund sein, sonst müsste die Nachfrage auf die anderen Inseln ebenfalls sinken.
Auch die Zimmerpreise der Hotels dürften nicht ausschlaggebend sein, denn die sind auf Fuerteventura im Durchschnitt ein paar Euro günstiger als im kanarischen Durchschnitt und als auf Teneriffa und Lanzarote.
Vielleicht ist Fuerteventura bei den Deutschen einfach nur „aus der Mode“, oder aber die Urlauber erwarten auf den anderen Inseln bei ähnlichen Preisen ein insgesamt besseres Urlaubserlebnis.
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