
Auch auf Fuerteventura kommt es immer wieder zu Sichtungen von Exemplaren der Portugiesischen Galeere. Insbesondere nach den Winterstürmen landet die zu den Staatsquallen gehörende Portugiesische Galeere dort, wo sie eigentlich gar nicht hin will, nämlich an einem Strand.
Obwohl die Spezies recht bekannt ist, gibt es viele ungeklärte Fragen bezüglich ihres Vorkommen, der Verbreitung und weiterer Faktoren. Forscher der Universität von Las Palmas wollen diesbezüglich Licht ins Dunkel bringen und hoffen im Rahmen des Netzwerks REDPROMAR (Netz für Meer) auf Mithilfe aus der Bevölkerung und von Menschen, die die Strände und Küstenbereiche der Kanaren besuchen.
Projekt Physalia
Tatsächlich weiß die Wissenschaft durch die pleagische Lebensweise der Physalia physalis wenig über ihre Biologie, Verbreitung, Faktoren, die ihr saisonales Auftreten beeinflussen, oder ihre Fortbewegungsmuster.
Die Forschungsgruppe Ökophysiologie mariner Organismen (EOMAR) der Universität von Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC) untersucht im Rahmen des Projekts PHYSALIA genau diese offenen Fragen. Hier Strand- und Küstenbesucher wertvolle Erkenntnisse liefern, indem sie Sichtungen auf der Webseite www.redpromar.org melden.
Die Forscher bitten dabei darum, die Meldung idealerweise umgehend nach Sichtung zu machen, da sich – je nach Möglichkeit – Forscher auch direkt an den Fundort begeben werden, um sich vor Ort selbst ein Bild zu machen.

Die Webseite von REDPROMAR ist in spanischer oder englischer Sprache. Man macht ein Foto des Funds und definiert, wann und wo genau das Foto entstanden ist.
Aber Achtung: die Quallen haben ein Nesselgift, dass beim Kontakt mit der Haut zu heftigen Schmerzen führen kann. Daher einfach nur fotografieren und nicht anfassen. Insbesondere den Kontakt mit den blau-lila Tentakeln der Quallen sollte man vermeiden!
Im Rahmen des Projekts Physalia können die Teilnehmer sogar an einem Gewinnspiel teilnehmen:
✔️ Halte an den Stränden die Augen offen, fotografiere die Art und melde deine Sichtung sofort unter www.redpromar.org. Vergiss nicht, den Standort und das Datum anzugeben – je schneller die Meldung eingeht, desto eher kann das EOMAR-Team den Fundort untersuchen.
✔️ Folge RedPROMARGobCan und der Forschungsgruppe EOMAR auf Facebook oder Instagram
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✔️ Kommentiere deinen Nutzernamen auf der Plattform und markiere zwei Freund:innen.
Ein Poncho, eine wasserdichte Tasche und das Kinderbuch „30 Meeresarten der Kanaren“ werden unter den Teilnehmern verlost. Die Aktion ist seit dem 05.02.2025 und noch bis zum 16.03.2025 aktiv, der Gewinner wird am Montag, 17.03.2025, bekannt gegeben.
Die genauen Teilnahmebedingungen findet man auf der Webseite von REDPROMAR.
Die Portugiesische Gallere
Die portugiesische Galeere ist eine zu den Staatsquallen gehörende Art der Seeblasen. Lateinisch Physalia physalis, klingt ihr Name hübsch, aber wer in Kontakt mit dieser Ansammlung voneinander abhängigen Polypen kommt, merkt schnell, dass das ganz schön schmerzhaft sein kann.
Portugiesische Galeeren leben pelagisch auf hoher See. Sie bestehen aus einem rosa-blau-lila schimmernden Gaskörper der sogenannten Pneumatophore und langen, blauen, weißen oder rotvioletten Tentakeln, die bis zu 50m lang werden können.
Der Gaskörper der an der Wasseroberfläche treibt, wirkt als eine Art Segel. Dieses Segel ist dann auch dafür verantwortlich, dass die portugiesische Gallere mit den Winterstürmen dahin getragen wird, wo sie eigentlich gar nicht hin will, nämlich in die Nähe der Strände.
Die langen Tentakel tragen bis zu 1000 Nesselzellen pro Zentimeter. Das in ihnen enthaltene Nesselgift ist eigentlich dazu da, kleinere Fische oder andere Beutetiere zu töten.
Beim Menschen verursacht der Kontakt mit dem Nesselgift teils starke bis sehr starke Schmerzen. Das Gift ist aber für den Menschen nicht tödlich, es sei denn, es führt zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock.
Findet man die Quallen an Land, sollte man die Tentakel also nicht berühren, da die Nesselzellen in der Regel weiterhin aktiv sein können und es so zum Kontakt mit dem Nesselgift kommen kann.
Als Fressfeind der portugiesischen Galeere ist die unechte Karettschildkröte zu nennen, die auch in den Gewässern um Fuerteventura vorkommt.
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