
Am Morgen des 10. Juni 2025 ist das unter portugiesischer Flagge fahrende Frachtschiff „Canarias Express“ aus bisher unbekannten Gründen an der Nordküste von Fuerteventura manövrierunfähig geworden. Um 10:00h befand sich das 145 Meter lange und 22 Meter Breite RoRo-Containerschiff nur noch weniger als eine Seemeile nordöstlich von der Insel Lobos und weniger als 2 Meilen nordwestlich von Corralejo entfernt.
Das Patroullienboot Guardamar Polimnia der spanischen Seerettung befindet sich bereits bei dem treibenden Containerschiff und versucht wahrscheinlich, das Containerschiff ins Schlepptau zu nehmen, um wenigstens die Position zu halten und so zu verhindern, dass das Containerschiff im flachen Wasser vor der Insel Lobos auf Grund läuft. Zusätzlich hat man die Unterstützung des im Hafen von Puerto del Rosario stationierten Schleppers „VB Achaman“ angefordert, der zurzeit mit voller Kraft voraus zum Einsatzort unterwegs ist. Dieser befand sich um 10.00 knapp 10 Seemeilen vom Einsatzort entfernt und war mit rund 11 Knoten unterwegs, sodass er sein Ziel noch deutlich vor 11:00h erreichen sollte.
Zum Glück sind die Wetterbedingungen zurzeit günstig, die See ist recht ruhig und der Wind nur relativ schwach.
Dennoch könnten der Wind und Strömung aus Nord sowie die derzeitige Gezeitenströmung aus Westen unweigerlich dazu führen, dass das Containerschiff in den flachen Küstenbereichen um die Insel Lobos auf Grund läuft, wenn nicht schnell eingegriffen wird.
Daher kann man zurzeit nur hoffen, dass die Techniker das Containerschiff wieder flott kriegen oder der Schlepper stark genug ist, um das havarierte Schiff aus der Gefahrenzone fernzuhalten, und dass das Wetter nicht kurzfristig umschlägt und der Wind stark auffrischt.
Sollte das Containerschiff dagegen auf Grund laufen, ließe sich das Problem sicher nicht mehr mit einem einzigen kleinen Hafenschlepper lösen.
Dass ein Schiff im schlimmsten Fall verloren gehen kann, wenn es auf Grund läuft, zeigte der Fall der Fähre „Assalama“ im Mai 2008 vor der Küste von Tarfaya an der marokkanischen Küste. Dieser Schiffsunfall beendete nach nur einem halben Jahr die Fährverbindung zwischen dem afrikanischen Kontinent und Fuerteventura.
Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:
