
Am 18. Juli 2025 gab die Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) bekannt, dass es erneut Rohmaterial an lokale Kunsthandwerker geliefert hat, um traditionelle Handwerkskünste wie die Korbflechterei mit Palmblättern zu erhalten. Die Initiative wird über die Handwerksabteilung des Cabildo de Fuerteventura organisiert, die von Regierungsrätin im Cabildo Lolina Negrín geleitet wird.
Die Kunst des Korbflechtens mit Palmblättern („cestería de palma“) und den Blattstielen („cestería de pírgano“) zählt auf Fuerteventura zu den traditionellen Handwerksformen, die vom Aussterben bedroht sind. Wie das Cabildo mitteilt, ist der Fortbestand dieser Handwerkskunst durch mehrere Faktoren gefährdet: Zum einen haben die noch aktiven Kunsthandwerker ein sehr hohes Durchschnittsalter erreicht und es fehlt an Nachwuchs. Zum anderen erschweren Vorschriften nur Vermeidung der Verbreitung von Pflanzenschädlingen, die zum Schutz der Palmenbestände in der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln eingeführt wurden, den Zugang zur notwendigen Rohware.
Um sowohl den Pflanzenschutz als auch den Fortbestand der Tradition zu gewährleisten, hat das Cabildo de Fuerteventura Palmen auf dem Versuchshof „Granja Experimental de Pozo Negro“ zurückgeschnitten. Die dort gewonnenen Palmblätter wurden anschließend an lokale Kunsthandwerker übergeben. Der Versuchshof untersteht der Abteilung für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei des Cabildo.
Regierungsrätin im Cabildo Lolina Negrín erklärte, das Ziel dieser Maßnahme sei es, den Kunsthandwerkern auf Fuerteventura den Zugang zu dem für ihre Arbeit unerlässlichen Naturmaterial zu sichern. Damit soll ein Beitrag zur kulturellen Identität der Insel geleistet und das Wissen um diese traditionelle Technik bewahrt werden.
Die Flechtkunst mit Palmblättern ist tief in der Geschichte Fuerteventuras verwurzelt. Geflochtene Körbe und andere Alltagsgegenstände waren früher unverzichtbare Werkzeuge in Landwirtschaft und Haushalt. Auch wenn viele dieser traditionellen Nutzungen durch moderne Materialien ersetzt wurden, bleibt das handwerkliche Wissen ein bedeutender Bestandteil des immateriellen Kulturerbes der Insel. Durch die Unterstützung des Cabildo erhalten die verbliebenen Handwerker nicht nur Material, sondern auch Anerkennung für ihren Beitrag zur Bewahrung dieses Kulturguts.
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