
Schon vor tausenden von Jahren kreuzten Segelboote mit „Lateinersegeln“ auf dem Nil. Auf Fuerteventura wurden die einfachen Segelboote, bei denen Rumpf und Rigg aus Holz bestanden seit Jahrhunderten als Fischerboote genutzt, bis sie später von motorbetriebenen Booten abgelöst wurden.
Als traditionelle Konstruktionsklasse ist die „Vela Latina“ heute noch im Regattasport im Einsatz. Neben einigen Abmessungen wie Länge und Breite schreiben die Regel vor, dass die Boote in klassischer Bauart aus Sperrholz gebaut sein müssen. Moderne Materialien wie Faserverbundwerkstoffe mit Glasfasern sind nur in wenigen Ausnahmefällen zur Restaurierung alter Boote erlaubt. Auch Mast und Spiere müssen aus Holz gefertigt sein und dürfen nur an Stellen mit hoher Reibung mit Glasfaserlaminat verstärkt werden.
Am 30. August 2025 hat die Sportabteilung der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) einen weiteren Schritt zur Förderung und zum Erhalt dieser traditionellen Sportart auf Fuerteventura gemacht. In einem feierlichen Akt wurde das erste Ausbildungsboot für die Vela Latina offiziell auf den Namen ISLA DE FUERTEVENTURA getauft.
Bei dem Ausbildungsboot handelt es sich um die kleinere der beiden Vela-Latina-Klassen, nämlich um ein fünf Meter langes „Barquillo“. Dieses wurde in aufwendiger Handarbeit von dem Bootsbauer Santiago González gefertigt. Für das äußere Design war der Künstler Silvestre Chacón verantwortlich.
Finanziert wurde das Projekt durch das Cabildo de Fuerteventura im Rahmen einer Vereinbarung mit der Federación Insular de Vela Latina (Inselverband der Vela Latina), die für die Verwaltung und Wartung des Bootes zuständig ist. Die Initiative verfolgt zwei Hauptziele: zum einen die schulische und außerschulische Ausbildung, zum anderen die sportliche Nutzung im Rahmen von Wettbewerben.
Im Bildungsbereich soll das Boot genutzt werden, um Kindern und Jugendlichen auf Fuerteventura den traditionellen Segelsport näherzubringen. Qualifizierte Ausbilder werden die Schulungen in verschiedenen Bildungseinrichtungen der Insel durchführen.
Auf der sportlichen Ebene wird das Boot neuen Mannschaften den Zugang zu den Inselwettkämpfen ermöglichen. Unmittelbar nach der offiziellen Taufzeremonie feierte das Boot sein Debüt in der ersten Wettkampfrunde der Liga del Cabildo de Vela Latina de Fuerteventura. Gesteuert wurde es von der Mannschaft des „Club de Regatas Islas del Viento“ (Regattaclub Inseln des Windes).
Die Präsidentin des Cabildo de Fuerteventura, Lola García, betonte: „In den letzten zwei Jahren haben wir unsere Anstrengungen im Bereich Sport verdoppelt, um die Vela Latina zu unterstützen. Heute sehen wir die Früchte dieser gemeinsamen Arbeit: mehr Boote, mehr Mannschaften, mehr Beteiligung und vor allem mehr Zukunft für diesen so typischen Sport.“
Regierungsrat im Cabildo Luis González, der das Sportressort leitet, erklärte: „Mit diesem Schritt kommen wir unserem Ziel näher, unsere Wurzeln zu bewahren. Gleichzeitig ist das Projekt ein wichtiges Instrument, um den Generationenwechsel zu sichern und junge Menschen an eine Tradition heranzuführen, die Teil unserer Identität als Insel ist.“
In den vergangenen zwei Jahren hat das Sportressort des Cabildo seine Unterstützung für die Vela Latina deutlich ausgebaut. Über die Federación Insular wurde ein konsolidiertes Ausbildungsprogramm entwickelt und ein immer umfangreicherer Wettkampfkalender aufgestellt. Damit stärkt das Cabildo de Fuerteventura nachhaltig eine Sportart, die sowohl kulturell als auch sportlich tief mit der Insel verbunden ist.
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