
Die Auswirkungen von zu wenigen Polizeibeamten auf Fuerteventura werden immer deutlicher. Die neueste Kriminalitätsstatistik des Innenministeriums zeigt, dass die Zahl der konventionellen Straftaten (ohne Internetkriminalität) auf Fuerteventura im 1. Halbjahr 2025 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 16,4% zugenommen hat.
Die Sprecherin der Partido Popular (PP) in der Gemeinde Tuineje, Esther Hernández, hat bei der Vertretung des spanischen Staates auf Fuerteventura beantragt, dass der Posten der Guardia Civil in Gran Tarajal künftig rund um die Uhr geöffnet sein soll. Ziel sei es, die Betreuung der Bürger zu verbessern und die Sicherheit im Gemeindegebiet zu verstärken.
Hintergrund dieser Forderung ist die Ankündigung des spanischen Ministers Ángel Víctor Torres vom 15.09.2025, dass auf Fuerteventura 30 zusätzliche Beamte der Guardia Civil eingesetzt werden sollen, um die öffentliche Sicherheit auf der Insel zu stärken. Laut den aktuellen Zahlen des Innenministeriums haben die Straftaten auf Fuerteventura um 11,39% [einschließlich Internetdelikten] zugenommen. Für die Partido Popular unterstreicht diese Entwicklung die Dringlichkeit, die Polizeipräsenz auch im Süden der Insel spürbar auszubauen.
Esther Hernández erinnerte daran, dass der Posten der Guardia Civil in Gran Tarajal seit Jahren lediglich vormittags geöffnet sei. Außerhalb dieser Zeiten seien die Einwohner gezwungen, mit Anzeigen bis zum nächsten Morgen zu warten oder in andere Gemeinden auszuweichen. „Es ist eine unhaltbare Situation für eine Bevölkerung, die grundlegende, kontinuierliche und wirksame Sicherheitsdienste verdient“, erklärte die Gemeinderätin.
Besonders kritisch sieht die Partido Popular die aktuelle Einsatzlage, bei der lediglich eine einzige Streife der Guardia Civil gleichzeitig die weitläufigen Gemeinden Pájara und Tuineje abdeckt. Hernández bezeichnete diese Situation als „authentische Barbarei“. Sie erinnerte daran, dass sie diese Forderung bereits während ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin von Tuineje und auch später als Senatorin erhoben habe. „Wir warnen seit Jahren vor einer Situation, die weiterhin ungelöst bleibt, obwohl es sich um eine echte Notwendigkeit handelt“, betonte Hernández.
Nach Angaben der Partido Popular fehle es aktuell an einer klaren sicherheitspolitischen Linie im Rathaus von Tuineje, das von Coalición Canaria (CC) und PSOE regiert wird. Hernández kritisierte, die lokale Regierung sei „weder präsent noch könne man etwas von ihr erwarten“, wenn es um die Sicherheit der Bevölkerung gehe.
Die PP von Tuineje fordert deshalb das spanische Innenministerium auf, die angekündigten zusätzlichen Beamten so zuzuordnen, dass eine permanente Betreuung im Posten von Gran Tarajal gewährleistet wird. Außerdem solle eine eigene Patrouille ausschließlich für die Gemeinde Tuineje eingerichtet werden. Damit könne endlich eine langjährige und berechtigte Forderung der Anwohner erfüllt werden, die seit Jahren auf eine zuverlässigere Polizeipräsenz drängen.
Die Diskussion um den Posten in Gran Tarajal reiht sich in eine größere Debatte um die Polizeistruktur auf Fuerteventura ein. Während die Guardia Civil für überregionale Sicherheitsaufgaben zuständig ist, liegt die alltägliche Ordnung teilweise auch in den Händen der Gemeindepolizei. Viele Einwohner fordern eine bessere Abstimmung zwischen den beiden Kräften, um sowohl in den touristischen Zonen als auch in den ländlichen Gebieten für Sicherheit zu sorgen. Angesichts der touristischen Bedeutung des Südens von Fuerteventura mit Orten wie Costa Calma, Tarajalejo oder La Lajita erscheint vielen Bürgern die Stärkung der Polizeipräsenz längst überfällig.
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