Wieder Sand aus der Sahara auf Fuerteventura mutmaßlich illegal entladen

Dünen-Sahara

Am 03. November 2025 wurde am Hafen von Puerto del Rosario erneut Sand aus der Westsahara entladen. Die mutmaßlich illegale Ladung wurde von dem Schüttgutfrachter „Dura Bulk“ geliefert, das regelmäßig Transporte von El Aaiún zu den Kanarischen Inseln durchführt.

Die erneute Entladung sorgt für Diskussionen. Die Gemeinderatsgruppe der AM–Coalición Canaria in Puerto del Rosario weist seit geraumer Zeit auf die Risiken hin, die mit dem Import von Sand aus dem Gebiet der Westsahara verbunden sind. Dabei geht es sowohl um mögliche rechtliche Konsequenzen als auch um Umweltaspekte.

Nach den geltenden Vorschriften darf importierter Sand nur verwendet werden, wenn er zuvor bestimmten Behandlungsverfahren unterzogen wurde, die eine vollständige Beseitigung von Schadstoffen und Krankheitserregern sicherstellen. In der Praxis wird diese Vorschrift jedoch offenbar nicht eingehalten.

Zu den vorgeschriebenen Verfahren zählen unter anderem die Begasung, thermische Behandlung bei sehr hohen Temperaturen, der Einsatz chemischer Substanzen oder physikalische Methoden wie das Waschen und Sieben des Materials. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass invasive Arten, Sporen oder andere schädliche Organismen auf die Insel gelangen.

Darüber hinaus muss jeder Sandtransport mit Dokumenten versehen sein, die sowohl die Herkunft des Materials als auch die Art der angewendeten Behandlung eindeutig belegen. Bevor der Sand verwendet wird, ist außerdem eine Kontrolle im sogenannten Punto de Inspección Fronteriza (PIF) – dem Grenzkontrollpunkt für tierische und pflanzliche Produkte – vorgeschrieben. Ein solcher Inspektionspunkt existiert jedoch nicht in Puerto del Rosario, was eine ordnungsgemäße Überprüfung der importierten Ladungen faktisch unmöglich macht.

Umweltfachleute weisen darauf hin, dass unbehandelter Sand potenziell Schadstoffe oder organische Reste enthalten kann, die lokale Ökosysteme auf Fuerteventura gefährden. Zudem könnte das Einführen von Material aus einem umstrittenen Gebiet wie der Westsahara gegen internationale Bestimmungen verstoßen, sofern keine eindeutige Herkunftsnachweise vorgelegt werden.
Auch in der Vergangenheit war der Import von Sand von der afrikanischen Küste nach Fuerteventura schon Anlass für Kontroversen. Der Sand wird häufig für Bauarbeiten oder zur Auffüllung von Stränden genutzt. Kritiker fordern, dass derartige Importe nur dann genehmigt werden dürfen, wenn die vollständige Einhaltung aller Umwelt- und Zollvorschriften nachgewiesen ist.

Der Fall vom 03. November 2025 zeigt, dass die Kontrolle der Sandimporte weiterhin ein ungelöstes Problem bleibt.

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