Was die Spanier von den China-Läden lernen können

Juan Roig ist Präsident von Mercadona, dem größten Lebensmitteldiscounter Spaniens. Sein Unternehmen hat in 2011 über neue 6.500 Arbeitsplätze geschaffen in einem Umfeld, das von Firmenpleiten, Entlassungen und Massenarbeitslosigkeit gekennzeichnet ist.

Juan Roig ist ein Mann, der etwas zu sagen hat, und dem man zuhört. Legendär sind seine markigen Thesen zur seinen ökonomischen Visionen, die er jedes Jahr auf Mercadonas Bilanzpressekonferenz verkündet und mit denen er sich sicher nicht immer Freunde macht, über die die Politiker, Gewerkschafter und alle Bürger Spaniens aber ruhig mal intensiver nachdenken sollten.

Im letzten Jahr äußerte er zum Beispiel: „Das Jahr 2011 wird etwas Gutes haben, es wird besser sein, als das Jahr 2012!“

In diesem Jahr wünscht er sich, für seine Adaptation eines Kennedy-Zitats in Erinnerung zu bleiben: „Die Frage ist, was kann ich für Spanien tun, und nicht, was kann Spanien für mich tun!“

Außerdem hat er bei der Präsentation der Zahlen von Mercadona noch folgendes verlauten lassen:

  1. „In Spanien gibt es mehr als 7.000 China-Läden, weil in diesen eine Kultur des ‚Sich-Anstrengens’ gelebt wird, was bei uns nicht gemacht wird.“ „Diese Läden bewundere ich und wir können viel davon lernen.“
  2. „Ich bin mit der Arbeitsmarktreform absolut einverstanden, obwohl ich noch weiter gegangen wäre!“ „Der Arbeitslosigkeit müssen die Anreize genommen werden. Hier pflückt niemand die Orangen oder Erdbeeren, das machen Ausländer.“
  3. „Subventionen sind der Krebs der Unproduktivität. In Spanien gibt es viele unproduktive Subventionen, die eine der Quellen für Verschwendung in Spanien waren.“
  4. „Es sollten die Berufsgenossenschaften zuständig sein für Krankschreibungen der Arbeitnehmer. Ich glaube, dass die Schwänzerei in Spanien weit verbreitet ist. In meinem Unternehmen liegt die Krankenrate bei 0,78%, im Landesdurchschnitt bei 6%. In Spanien gibt es eine Mio. Menschen, die heute nicht zur Arbeit gehen, obwohl sie könnten.“
  5. „Es müssen abschreckende Maßnahmen im Gesundheitswesen, in der Ausbildung und in der Justiz eingeführt werden. Wer für einen Service etwas bezahlen muss, wird davon abgehalten ihn zu nutzen, wenn er ihn nicht wirklich benötigt.“ Er zog einen Vergleich zur Einführung der Bezahlung von Plastiktüten in Supermärkten: „Seit die Kunden für Plastiktüten etwas bezahlen müssen, ist deren Verbrauch um 90% zurückgegangen.“
  6. „Alle Feiertage in Spanien müssen auf Montage gelegt werden. Jeder Brückentag kostet das Land 1,2 Mrd. Euro.“
  7. „Ich bin gegen Einschnitte.“ Dies scheint paradox aus dem Mund eines Unternehmers, der soeben noch die Abschaffung von Subventionen und des „Alles-Kostenlos-Konzepts“ für öffentliche Leistungen gefordert hat. Aber er präzisiert: „Es muss abgeschafft werden, was den Spaniern keinen Mehrwert schafft. Die Verschwendung muss gebremst werden!“
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