Gucken unsere Politiker zu viel Spongebob?

CardoKeine gute Kampagne ohne ein eigenes Maskottchen! Das haben wohl auch die Politiker Fuerteventuras gedacht, die die Insel zu einem Ziel für Naturtourismus ausbauen wollen. In einer groß angelegten Aufklärungs-, Ausbildungs- und Sensibilisierungskampagne sollen Unternehmer, Hoteliers, Gastronomen, Bürger und Touristen auf die neue Idee eingeschworen und mit allen Aspekten des Naturtourismus als Erfolgsrezept vertraut gemacht werden.

Das Motto der Kampagne ist „Fuerteventura, me gusta“ (Fuerteventura, gefällt mir“).

Die Aufgabe, der Kampagne eine Stimme und ein Gesicht zu verleihen, soll das Maskottchen „Cardo“ übernehmen, ein stilisiertes Exemplar der „Kandelaber-Wolfsmilch“, im spanischen Sprachgebrauch „Cardón de Jandía“.

Cardo soll den Beschäftigten der Tourismusbranche, den Bürgern und den Besuchern erklären, welches die Naturschätze der Insel sind, und somit zum „Lehrer für den Naturtourismus“ werden.

Als ich das Foto von der feierlichen Präsentation von „Cardo“ das erste Mal sah, konnte ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen. Mein erster Gedanke war: „Den kennst Du doch schon! Der ist doch aus der Cartoon-Serie ´Spongebob´, die man als Vater einer 8-Jährigen Tochter leider hin und wieder über sich ergehen lassen musste.“

PlanktonTatsächlich ist die Ähnlichkeit mit „Sheldon J. Plankton“, dem bösartigen Besitzer des Restaurants „Abfalleimer“ aus der Zeichentrickserie Spongebob, frappierend: Lässt man den mittleren gurkenförmigen Auswuchs an Cardos Kopf weg, und reduziert die beiden äußeren im Durchmesser, würde Cardo als Bruder von S.J. Plankton durchgehen. Mit seinem einzigen, riesigen Glupschauge, den auf der Hüfte abgestützten Armen, einem weit aufgerissenen Maul mit rotem Schlund, rosa Zunge und zwei Karnickelzähnen erinnern auch alle anderen äußeren Merkmale an Plankton, einschließlich der grünen Farbe.

Für mich strahlt Cardo vieles aus, aber ganz sicher nicht Sympathie, Fachkompetenz, Seriosität, didaktische Kompetenz und Freundlichkeit, die ich von einem Lehrer und Botschafter des Naturtourismus erwarten würde.

Cardos, Verzeihung, Planktons Ziel in der Zeichentrickserie ist es, das geheime Rezept des Krabbenburgers zu stehlen und somit seinem Restaurant „Abfalleimer“ Aufwind zu verschaffen, in dem noch kein einziger zahlender Gast eingekehrt ist. Die Pläne, mit denen er die Formel zu stehlen versucht, sind meist sehr komplex, doch sie werden im letzten Moment von Mr. Krabs oder Spongebob vereitelt, oder scheitern an seiner geringen Körpergröße und Selbstüberschätzung. Darüber hinaus strebt Plankton die Weltherrschaft an.

Wollte man gemein sein, könnte man nicht nur im Äußeren, sondern auch in seinen Zielen Parallelen zwischen Cardo und Plankton erkennen.

Cardo will mehr Naturtouristen für Fuerteventura, Plankton mehr Restaurantgäste.

Vielleicht stehen Cardo bzw. Plankton auch für die Politiker Fuerteventuras, die sich mögliche Erfolgsrezepte bei anderen Reisezielen abgeguckt haben, um damit auch mehr Urlauber nach Fuerteventura zu locken.

Vielleicht ist die frappierende Ähnlichkeit zwischen Cardo und Plankton sogar gewollt!

Bleibt zu hoffen, dass Cardos Pläne nicht auch an zu geringer Körpergröße und Selbstüberschätzung scheitern!

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3 Kommentare

  1. Bei 30% Arbeitlosigkeit genau das richtige Rezept um EU-Gelder und die Einahmen aus der Strandliegenbewirtschaftung zu verdampfen. Wohlan, die Insel lebt vom Tourismus. Fragt sich bloß von welchem..
    Wenn aus den erzielten Einnahmen nicht einmal „Badewächter“ beschäftigt werden und noch nicht einmal die üblichen Warnflaggen (in Jandia) aufgehängt werden können, dann sollte man konsequent sein und woanders hingehen!

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