Schulkinder aus Gran Tarajal begleiten Schildkröten bei ihrem Weg in die Freiheit

suelta tortugas GT

Im Hafen von Morro Jable an der Südküste Fuerteventuras findet man eine Einrichtung, die von der Umweltschutzabteilung des Cabildo geleitet wird und sich um verletzte Schildkröten kümmert, die an den Strand gespült oder im Wasser aufgefunden wurden. Das Team der Schildkrötenauffangstation, das unter Anderem aus der Tierärztin Ana Casal und vielen freiwilligen Helfern besteht, nimmt die kranken Tiere auf und pflegt sie gesund, um sie anschließend wieder in die Freiheit entlassen zu können.

Am Morgen des 07.03.2014 konnten zwei Unechte Karettschildkröten der Station, die beide unter verschiedenen Umständen mit schwersten Verletzungen gefunden wurden, wieder in ihr natürliches Umfeld entlassen werden. Bei der Freisetzung der Tiere hatten nicht nur Badegäste die Gelegenheit bei dem Ereignis dabei zu sein, sondern auch die Schulkinder des CEIP (Centro de Educación Primaria; Grundschule) aus Gran Tarajal, die die Meeresschildkröten der Gattung „Caretta caretta“ aus ihren eigenen Händen in die Freiheit entlassen konnten. Die beiden Meeresbewohner, die von den Kindern „Gran Tarajal“ und „Aldy“ getauft wurden, hatten ihren Weg auf unterschiedliche Art und Weise in die Rettungsstation gefunden.

Das ausgewachsene Schildkrötenweibchen „Gran Tarajal“, das stolze 57 Kilo auf die Waage brachte, wurde im Februar 2014 zufällig von einem Sportboot in der Nähe von Corralejo im Meer entdeckt. Die Personen an Bord bemerkten sofort, dass sich das Tier in einem sehr schlechten Zustand befand und wandten sich an die Umweltschutzabteilung der Inselverwaltung, die unverzüglich zu der Fundstelle kam und das verletzte Tier in die Auffangstation in Morro Jable brachte, wo es medizinisch versorgt werden konnte. Die kleinere Schildkröte, ein sehr junges Exemplar, wurde bereits im Juni 2007 mit nur 1,6 Kilo im Meer aufgefunden, als sie sich in einem alten Fischernetz verfangen hatte und sich dadurch schwer an der rechten Vorderflosse verletzte, die schließlich sogar amputiert werden musste. Nach einer langen Genesungsphase konnte sie wieder an Gewicht zunehmen, sich erholen und nun ins Meer zurückgeschickt werden.

Mittlerweile werden insgesamt 32 Schildkröten in der Station betreut, wovon sieben Tiere allein in diesem Jahr aufgenommen wurden. „An dieser Stelle ist die Mithilfe der Bürger sehr wichtig, da sie uns ermöglicht, sich schnell an den Ort des Geschehens einzufinden und folglich die passenden Hilfsmaßnahmen zu ergreifen“, erklärte Natalia Évora, die Umweltschutzbeauftragte der Inselverwaltung. Laut Évora ist die Tatsache, dass immer häufiger verunglückte Tiere gefunden werden, zweifellos ein Zeichen dafür, dass die Nachricht die Natur zu schützen und die Umwelt zu erhalten zu den Menschen durchgedrungen ist.

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