In der ersten Aprilwoche konnten erneut zwei Unechte Karettschildkröten, die zuvor in der Schildkrötenauffangstation in Morro Jable gesund gepflegt wurden, in ihre natürliche Umgebung entlassen werden. In den Gewässern nahe der unbewohnten Insel Lobos übergaben Mitglieder des kanarischen Instituts für Umweltforschung und industrielle Anwendungen „ICENAi“ die Tiere von ihrem Schiff aus den Weiten des Meeres. Während der Aussetzung der Schildkröten konnten alle Anwesenden außerdem eine Gruppe von Rundkopfdelphinen bewundern, die das Schiff über einen längeren Zeitraum begleitete.
Die vollständige Gesundung der beiden Schildkröten wurde durch die professionelle medizinische Behandlung in der Schildkröten-Auffangstation in Morro Jable ermöglicht. Die von der Inselverwaltung Fuerteventuras (Cabildo) geleitete Rettungsstation leistet unter der Aufsicht der Cheftierärztin Ana Casal jedes Mal aufs Neue hervorragende Arbeit, um die verletzten Tiere zu retten.
Einer der beiden Meeresbewohner wurde etwa ein Monat zuvor in der Nähe des Freilassungsorts aufgefunden. Wie in den meisten Fällen, hatte das Tier Kunststoffabfälle mit Nahrung verwechselt und verschluckt. Die Vermüllung der Meere stellt inzwischen für viele Arten eine enorme Bedrohung dar, da das Verschlucken von Plastikteilen ohne Behandlung schnell zum Tod führen kann. Besonders Schildkröten verwechseln Plastiktüten mit einer ihrer Lieblingsspeise, weil sie den durchsichtigen Kunststoffmüll für Quallen halten. Schon wenige Gramm Müll können für das Tier tödlich sein, da dieser sehr schnell zu Problemen im Darmtrakt führen kann und – wie in diesem Fall – eine gestörte Nahrungsaufnahme nach sich zieht.
Das zweite Tier hatte bei seiner Freilassung bereits eine viel längere Genesungszeit hinter sich. Ende November 2013 wurde es mit schweren Verletzungen an der linken Vorderflosse vorgefunden. Wahrscheinlich war das Tier mit einem Fischerboot zusammengestoßen und hatte ernsthafte Verletzungen davongetragen. Dank schneller medizinischer Versorgung der erfahrenen Fachleute in der Pflegestation konnte die Flosse noch gerettet werden und die Schildkröte sich langsam erholen.
Die Umweltschutzbeauftragte des Cabildo, Natalia Èvora, die sich während der Freilassungsaktion ebenfalls mit an Bord befand, bedankte sich ausdrücklich für die Bemühungen der „ICENAi“ bei der Erhaltung der Meeresumwelt, die auf den Kanaren als kostbares Naturerbe unbedingt geschützt werden muss.
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