Zukunft der Kanarischen Kragentrappe ungewiss

Die auf Lanzarote und vor allem Fuerteventura beheimatete Vogelart, die als „hubara canaria“ bekannt ist, könnte in den nächsten Jahrzehnten sogar völlig verschwinden, wenn keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Zwischen 1996 und 2011 ist das natürliche Habitat der Kanarischen Kragentrappe (Chlamydotis undulata fuertaventurae) auf Fuerteventura um 13,3 Prozent geschrumpft. Hauptursache dafür war die Erschließung des Lebensraums zu Zwecken der Urbanisierung und der Bau neuer Straßen.

Ein Artikel des European Journal of Wildlife Research befasst sich näher mit dem Habitatsverlust dieser gefährdeten Vogelart. Laut den Experten ist im Zeitraum zwischen 1996 und 2011 der Verlust des primären Habitats besonders besorgniserregend, weil dort die größte Populationsdichte der Vögel herrscht und es durchaus seltener vorhanden ist als das Sekundärhabitat. Der immer kleiner werdende Lebensraum der Tiere könnte laut der Autoren große Auswirkungen auf die Gesamtpopulation der Kanarischen Kragentrappe haben. Zählungen zeigen einen globalen Rückgang von 29 Prozent zwischen 2004 und 2012. Die Flächennutzung des natürlichen Lebensraumes infolge der sich stetig entwickelnden Tourismusindustrie stellt die Hauptursache für den Habitatsverlust dar, der zwischen 1996 und 2011 bei durchschnittlich 187 Hektar pro Jahr lag. Die Urbanisierung brachte außerdem auch indirekte Auswirkungen mit sich. Die durch befahrene Straßen verursachten Störungen führten beispielsweise zu einem Habitatsverlust von durchschnittlich 87 Hektar jährlich. Geländewägen und Quads, die auch außerhalb der normalen Straßen unterwegs sind, verursachen Stress bei den Vögeln und tragen so zum negativen Einfluss bei.

Der Artikel geht auch auf weitere Störfaktoren ein, die das Leben der „hubara“ beeinflussen. Der Zusammenstoß mit Stromleitungen stellt eine allseits bekannte Gefahrenquelle für gefährdete Vogelarten dar, zu denen auch der heimische Schmutzgeier gehört. Eine Überweidung in bestimmten Gebieten zwingt die Vögel außerdem, ihr Habitat auf der Suche nach sichereren Nistgebieten zu verlassen. Auch die von der Inselverwaltung ergriffenen Maßnahmen zur Sanierung der traditionell genutzten Ackerflächen (gavias) stellte sich als Störfaktor für die Tiere heraus, da diese Gebiete zum Sekundärhabitat der Spezies gehören.

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