Dreharbeiten zum Spielfilm „The Man Who Killed Don Quixote” sollen auf Kanaren stattfinden

Das Langzeit-Kinoprojekt „The Man Who Killed Don Quixote“ des britischen Regisseurs Terry Gilliam soll Anfang Oktober nach fast zwei Jahrzehnten endlich wieder aufgenommen werden. Mit Adam Driver und Michael Palin in den Hauptrollen sollen die Dreharbeiten dabei in verschiedenen Ortschaften auf den Kanaren, der spanischen Hauptstadt Madrid sowie auch in Portugal stattfinden. Auf Gran Canaria und Fuerteventura wurde ein Aufenthalt von knapp vier Wochen eingeplant.

Obwohl die freie Adaption von Miguel de Cervantes‘ Roman-Klassiker „Don Quijote de la Mancha“ nach so langer Zeit noch nicht einmal ansatzweise fertiggestellt wurde, genießt allein schon die tragische Geschichte des Filmprojekts mittlerweile einen fast legendären Status in der Filmwelt. Bereits Ende der 90er Jahre arbeitete Monty-Python-Ikone und Kultfilm-Regisseur Terry Gilliam an dem entsprechenden Drehbuch. Nachdem die Dreharbeiten im Oktober 2000 begannen, wurden sie seit jeher von einer nicht enden wollenden Reihe widriger Umstände verfolgt.

Nichts blieb der Filmcrew erspart: Von zu tief fliegenden Kampfjets, die den Ton vor Ort unbrauchbar machten, bis hin zu plötzlich eintretendem Platzregen in einem sonst knochentrockenen Wüstendrehort, der das Set überschwemmte und die gesamte Ausrüstung demolierte, war alles dabei. Nach nur wenigen Tagen musste die Produktion wegen Problemen mit der Finanzierung und der schlechten gesundheitlichen Verfassung des damaligen Hauptdarstellers Jean Rochefort abgebrochen werden. Als folglich noch sowohl Filmmaterial als auch Drehbuchrechte an eine deutsche Versicherungsgesellschaft fielen, schien die Katastrophe perfekt zu sein. Die gigantische Summe von 32 Millionen Dollar verpuffte in wenigen Tagen durch unvorhergesehene Probleme und schlechte Organisation. Dennoch gab Gilliam sein Lebenswerk nie auf.

Das Scheitern des millionenschweren Großprojekts wurde sogar durch ein unabhängiges Filmteam des amerikanischen Regisseurs Keith Fulton im preisgekrönten Dokumentarfilm „Lost in La Mancha“ begleitet. Ursprünglich sollte ein „Making Of“ den Entstehungsprozess des Films verfolgen und einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Des einen Pech war letztendlich des anderen Glück. Allein die Tatsache, dass der Regisseur im Laufe der Dreharbeiten selbst immer mehr der tragischen Figur Don Quichotes ähnelte, machte die Dokumentation zu einem Erfolg und ließ sie vor guten Kritiken nur so strotzen.

Das Budget wurde nun auf knapp 16 Millionen Dollar halbiert. Nachdem unter anderem zwischenzeitlich auch Ewan McGregor oder Jack O’Connell für die Hauptrollen eingeplant waren, sieht die Produktion aktuell den aus dem letzten Star-Wars-Teil bekannt gewordenen Adam Driver für die Hauptrolle des abgestumpften Werberegisseurs „Toby“ vor. Dieser reist für den Dreh eines Werbefilms nach Spanien, wo ihm ein älterer fremder Mann einen Film in die Hand drückt, der ihn völlig begeistert und bei ihm eine Fantasie entfacht. Es handelt sich dabei um die lyrische Nacherzählung der Don-Quijote-Geschichte, die in einem kleinen spanischen Dorf spielt und das Duo zusammen dorthin zieht. Auf dem bizarren Road-Trip stehen den beiden so einige Abenteuer und Katastrophen bevor. Zwischen dem gegenwärtigen London und dem spanischen Landstrich La Mancha des 17. Jahrhunderts springen beide Hauptdarsteller als Zeitreisende hin und her. Neben dem Duett Driver-Palin soll unter anderem auch die französisch-ukrainische Schauspielerin und Ex-Bond-Girl Olga Kurylenko im Film zu sehen sein.
Letztlich bleibt nur noch zu hoffen, dass Terry Gilliams Lebenstraum endlich verwirklicht werden kann und das Projekt seine Pechsträhne nach so vielen Jahren endgültig hinter sich gelassen hat.

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