Reifenplatzer einer TUI-Maschine sorgt für Chaos auf Fuerteventuras Flughafen

Am 18.09.2017 sind bei einer Maschine von Tui-Fly 2 Reifen geplatzt, als diese um 18:42h von Fuerteventura in Richtung Hannover abheben wollte. Bei dem Zwischenfall entstand nur Sachschaden, es wurde niemand verletzt. Allerdings war das Flugzeug ohne Reifen manövrierunfähig und blockierte die einzige Start- und Landebahn, sodass der Flugbetrieb stundenlang eingestellt werden musste.

Diverse Flüge mussten nach Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote umgeleitet werden. Die dortigen Flughäfen blieben die ganze Nacht hindurch operativ, um gegebenenfalls interinsuläre Flüge doch noch durchführen zu können, sobald sich die Situation auf Fuerteventura ändern würde. Als dann gegen 00:25h die Landebahn auf Fuerteventura endlich frei geräumt werden konnte, konnten noch je zwei Flüge aus Teneriffa und Gran Canaria nach Fuerteventura durchgeführt werden.

Auch der Flughafen von Fuerteventura blieb die ganze Nacht über geöffnet und diente rund 750 Passagieren als Nachtlager, nachdem die Passagiere nicht in Hotels untergebracht wurden.

Die Passagiere bemängelten fehlende Informationen über die Situation. Hinzu kam, dass von verschiedenen Stellen unterschiedliche Berichte über den Zustand der Landebahn verbreitet wurden. Während einige Quellen behaupteten, dass auch die Landebahn so beschädigt wurde, dass kein Flugbetrieb möglich sei, bevor sie repariert werde, dementierten das Verkehrsministerium und der Flughafenbetreiber AENA diese Meldungen.

Der Abgeordnete im Kanarischen Parlament und ehemalige Präsident des Cabildo (Inselverwaltung) von Fuerteventura, Mario Cabrera, hatte erst im November 2016 in einer Parlamentssitzung das Fehlen einer zweiten Ausweich-Landebahn auf dem Flughafen von Fuerteventura kritisiert.

Zwar sei eine solche Notfall-Landebahn im Jahr 2003 eingerichtet worden und diese sei auch nach wie vor in Luftfahrtkarten und Informationssystemen aufgeführt, aber sie sei durch die Sparmaßnahmen des Flughafenbetreibers AENA immer weiter vernachlässigt worden. Zuletzt seien schließlich die Positionslichter und die Asphaltmarkierungen entfernt worden, womit die Ausweichlandebahn praktisch stillgelegt wurde.

Bereits 2002 kam es auf Fuerteventura zu einem Zwischenfall, der den Flughafen gleich für mehrere Tage außer Gefecht setzte.

Cabrera machte deutlich, dass es unverantwortlich sei, dass AENA, die mit dem Flughafen von Fuerteventura rund 20 Mio. Euro Gewinn pro Jahr erwirtschaftet, die Ausweichlandebahn außer Betrieb genommen hat, zumal Fuerteventuras Wirtschaft praktisch ausschließlich vom Tourismus lebt und darauf angewiesen ist, dass täglich Touristen auf dem Flughafen landen.

Flughäfen auf den Balearen wie Ibiza, Menorca und Mallorca verfügen über Ausweichlandebahnen. Gran Canaria hat zwei vollwertige Landebahnen und Teneriffa hat sogar zwei Flughäfen, sodass Zwischenfälle dort viel besser gehandhabt werden können.

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