AEMET weitet Calima-Warnung für Fuerteventura, Lanzarote und Gran Canaria aus

Calima-La-Pared-Fuerteventura

Die spanische staatliche Wetteragentur AEMET hat ihre Wetterwarnung der Stufe „gelb“ wegen Calima sowohl räumlich als auch zeitlich ausgeweitet.

Zunächst hatte die AEMET die Calima-Warnung nur für Samstag, 29. Januar 2022, im Zeitraum von 6:00h bis 24:00 Uhr und nur für Fuerteventura und Lanzarote ausgegeben.

Nun gilt die Wetterwarnung nicht mehr nur für Fuerteventura und Lanzarote, sondern auch für Gran Canaria. Außerdem gilt die Warnung der Stufe „gelb“ bis zurzeit bis mindestens Sonntag Nacht um 24:00h.

Was allgemein als „Calima” bezeichnet wird, nennen die spanischen Meteorologen „polvo en suspensión“, also „in der Luft verteilter Staub“.

Warnstufe „gelb“ bedeutet, dass die AEMET Sichtweiten von unter 3.000 Metern mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 – 70% erwartet. Allerdings können laut AEMET die Sichtweiten „örtlich leicht darunter“ liegen.

Tatsächlich ist die Calima bereits am Freitag, 28. Januar 2022, auf Fuerteventura angekommen. Die Sichtweiten dürften zumindest im Süden der Insel am Samstag Vormittag deutlich unter 3.000 Metern liegen.

Nach dem Simulationsmodell AM&FWG der Universität von Athen dürfte uns die Calima auf Fuerteventura bis mindestens Freitag früh, 04. Februar 2022, erhalten bleiben. Bis dahin wird sie mal mehr, mal weniger intensiv sein.

Unterschiede zwischen Calima im Sommer und Winter auf Fuerteventura

Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Calima-Episoden auf Fuerteventura im Sommer und im Winter.

Im Winter dauern diese Episoden meist länger als im Sommer. Außerdem konzentriert sich der Staub im Winter eher in den niedrigen, bodennahen Luftschichten, während sich die Calima im Sommer eher in höheren Luftschichten abspielt.

Daher sind die gesundheitlichen Auswirkungen der Calima auf die Menschen im Winter oft deutlich stärker als im Sommer. Insbesondere Menschen mit Atemwegsproblemen sollten bei intensiver Calima ihre Aufenthalte im Freien beschränken und Fenster und Türen möglichst geschlossen halten. Bei Bedarf kann eine FFP2-Maske den Feinstaub von den Atemwegen fernhalten.

Klimaforscher warnen vor häufigeren und intensiveren Calima-Episoden auf den Kanaren

Die Nähe zu Afrika und der atlantische Kanarenstrom haben den Kanaren in der Vergangenheit besten Klima und „ewigen Frühling“ beschert.

Doch Klimaforscher gehen davon aus, dass die globale Erwärmung bereits heute ihre Auswirkungen auf den Kanaren zeigt, und dass sich diese Auswirkungen auch in den kommenden Jahren auf den Inseln besonders deutlich zeigen werden.

Häufigere und intensivere Calima-Episoden führen sie auf eine deutliche Erwärmung der Sahara zurück. Außerdem hat sich auch der Kanarenstrom bereits deutlich erwärmt und zu einer deutlich messbaren Differenz der Wassertemperaturen um Fuerteventura und z.B. el Hierro geführt.

Die Häufigkeit von Calima-Episoden hat sich auf den Kanaren in den letzten 20 Jahren verdreifacht.

Impressionen der Calima-Episode Ende Januar auf Fuerteventura. Nicht vergessen: Youtubekanal abonnieren!
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2 Kommentare

  1. Danke für den guten Bericht, der auch ein wenig die Hintergründe der Calima-Inzidenz beleuchtet.
    Ihr schreibt: „Außerdem hat sich auch der Kanarenstrom bereits deutlich erwärmt und zu einer deutlich messbaren Differenz der Wassertemperaturen um Fuerteventura und z.B. el Hierro geführt.“

    Könnt Ihr vielleicht dazu noch ein oder zwei Sätze schreiben? Wo hat sich das Wasser wie sehr erwärmt und wie stark ist die Differenz ausgeprägt? Hat diese Erwärmung schon spürbare Konsequenzen und gilt das dann für alle Kanareninseln gleichermaßen oder nur für einige?

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