Schwarzer Wandertag auf Kanaren: Rettungseinsätze auf Fuerteventura, Lanzarote und Gran Canaria

Hubschrauber-Rettung-Lobos-Fuerteventura-Wanderin

Am 02. April 2022 kam es auf den Kanarischen Inseln zu einer ungewöhnlichen Häufung von Unfällen beim Wandern. Auf drei verschiedenen Inseln, nämlich auf Fuerteventura, Lanzarote und Teneriffa mussten Rettungskräfte ausrücken, um verletzten Wanderern zur Hilfe zu kommen. Auf Fuerteventura kam sogar ein Rettungshubschrauber zur Evakuierung der verletzten Frau zum Einsatz.

57-Jährige bricht sich auf der Insel Lobos ein Bein

Der erste Unfall ereignete sich gegen Mittag auf der Isla de Lobos, die zum Gemeindegebiet von La Oliva im Norden von Fuerteventura gehört.

Um 12:34h ging in der Koordinatioszentrum für Notfälle und Sicherheit der kanarischen Regierung (CECOES Telefon 112) ein Notruf ein. Dieser meldete, dass eine Frau bei dem Aufstieg von Las Lagunitas auf der Insel Lobos gestürzt war und nicht mehr aufstehen konnte.

Die Notrufzentrale aktivierte die Rettungskräfte und schickte eine Hubschrauber der GES (Grupo de Emergencias y Salvamento / Gruppe für Notfall- und Rettungseinsätze der Guardia Civil) zur Unfallstelle.

Die Rettungskräfte diagnostizierten vor Ort einen Beinbruch mittleren Schweregrads. Sie immobilisierten das Unfallopfer, um es für den Abtransport vorzubereiten und flogen sie anschließend zum Flughafen auf Fuerteventura. Dort wurde die Patientin an einen Krankenwagen übergeben, der sie ins Inselkrankenhaus nach Puerto del Rosario fuhr. Warum der Hubschrauber nicht auf dem Helikopterlandeplatz des Krankenhauses landete, wurde nicht bekannt gegeben.

Beim Unfallopfer handelte es sich um eine 57-jährige Frau. Weitere Angaben, etwa zur Nationalität, wurden nicht gemacht.

Wanderin stürzt auf Gran Canaria

Der zweite Unfall ereignete sich rund eine Stunde später auf Gran Canaria.

Gegen 13:25h ging erneut ein Notruf ein. Dieser meldete, dass eine Frau im Barranco de Guayadeque im Gemeindegebiet von Ingenio gestürzt war.

Die Rettungsstelle aktivierte den Zivilschutz und einen Krankenwagen zur Unfallstelle.


Das Unfallopfer, eine 68-jährige Frau, hatte eine mittelschwere Beinverletzung erlitten. Sie wurde von Mitarbeitern des Zivilschutzes geborgen und bis zu der Stelle abtransportiert, die der Krankenwagen erreichen konnte. Anschließend wurde sie von der Besatzung des Rettungswagens erstversorgt und dann ins Universitätsklinikum von Gran Canaria gebracht.

Absturz auf Lanzarote

Der dritte und letzte Wanderunfall ereignete sich am Nachmittag auf Lanzarote. Der Notruf ging um 15:15h ein. Er meldete, dass ein Mann in Playa Blanca im Gemeindegebiet von Yaiza im Süden von Lanzarote einen Abhang hinuntergestürzt war.

Die Rettungskräfte diagnostizierten eine mittelschwere Beinverletzung. Nach der Erstversorgung vor Ort wurde der 40-Jährige Mann ins Krankenhaus Doctor José Molina Orosa abtrasportiert.

Wandern gilt nicht per se als Risikoaktivität

Anders als beispielsweise die meisten Wassersportarten gilt Wandern auf den Kanarischen Inseln nicht grundsätzlich als Risikoaktivität. Dies ist relevant, wenn es um die Frage nach der Kostenübernahme für Rettungseinsätze geht.

Für Einsätze des SUC zur Suche, Rettung und Bergung im Zusammenhang mit Risikoaktivitäten bittet die kanarische Regierung die Verursacher zur Kasse und stellt Gebühren in Rechnung. Die Höhe der Gebühren ist für Einzelpersonen bis auf 6.000€ begrenzt. Eine einzelne Hubschrauberstunde kostet 2.000€.

Auch wenn Wandern nicht grundsätzlich als Risikoaktivität eingestuft wird, können auch Wanderer unter Umständen für die Kosten ihrer Rettung haftbar gemacht werden.

Dies gilt immer dann, wenn sich sich grob fahrlässig verhalten haben, weil sie mit unzureichender Ausrüstung (z.B. ungeeignetes Schuhwerk) unterwegs waren, weil sie amtliche Wetterwarnungen ignoriert haben, oder in Gebieten unterwegs waren, in denen das Wandern verboten war oder eine erforderliche Genehmigung fehlte.

Die Gebührenordnung gilt übrigens nur für Einsätze des SUC der kanarischen Regierung (Servicio de Urgencias de Canarias). Ein Rettungseinsatz der GES der Guardia Civil wie im oben beschriebenen Fall auf Fuerteventura ist für das Opfer dagegen kostenlos.

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