Benzin-Diebstahl und Tankstellenbetrug nehmen auf Fuerteventura deutlich zu

Bezin-Diebstahl

Die Preise für Benzin und Diesel haben auch auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln schwindelerregende Höhen erreicht. Der extreme Preisanstieg hat dazu geführt, dass auch die Zahl der Kraftstoff-Diebstähle und die Häufigkeit von Tankstellenbetrug massiv zugenommen hat.So beobachtete ein Anwohner kürzlich, wie ein Mann am helllichten Tag mit einem Schlauch Benzin aus den Tankstutzen von Autos saugte, die auf dem Parkplatz des „Centro de Salud II“ in Puerto del Rosario abgestellt waren. Von dem Zeugen überrascht, floh der Benzindieb vom Tatort.

Die Tankvorrichtung an neueren Autos machen den Sprit-Diebstahl mit einem Schlauch praktisch unmöglich, da sich ein solcher nicht einführen lässt. Das hindert Diebe jedoch nicht daran, trotzdem zu versuchen, die wertvolle Flüssigkeit zu stehlen.

Doch dazu müssen sie zu wesentlich rabiateren Methoden greifen. Statt den Kraftstoff mit einem Schlauch abzusaugen, bohren sie einfach den Tank mit einem Akkuschrauber an und fangen die austretende Flüssigkeit mit einem Gefäß auf, das sie unter den Fahrzeugboden stellen.

Der Schaden, der dem Eigentümer des Fahrzeugs dabei entsteht, geht natürlich weit über den Wert des gestohlenen Benzins oder Diesels hinaus. Der Einbau eines neuen Tanks kostet in einer Fachwerkstatt je nach Fahrzeugmodell zwischen 500 und 1.200 Euro. Hinzu kommen die Abschleppkosten zur Werkstatt. Bei dieser Methode nehmen die Diebe außerdem billigend in Kauf, dass größere Mengen von Kraftstoff in die Umwelt gelangen, entweder in den Boden oder gar in die Kanalisation.

Wenn man bedenkt, dass ein voller Kraftstofftank je nach Fahrzeugmodell zwischen 40 und 90 Liter fassen kann, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Dieb gar nicht die gesamte Menge auffangen und abtransportieren kann. Dazu bräuchte er zwischen zwei und fünf 20-Liter-Kanister, die aufgrund ihres Gewichts nur schwer zu handhaben sind. Es dürfte also praktisch immer etwas „daneben gehen“.

Für den Diebstahl von Treibstoff mittels Aufbrechen des Tankverschlusses oder Anbohren des Tanks sieht das spanische Strafgesetzbuch eine Haftstrafe zwischen einem und drei Jahren vor.

Tankstellenbetrug wird häufiger

Den Klau von Benzin wie oben beschrieben und den Betrug an Tankstellen gab es auch auf Fuerteventura schon immer, auch als die Preise noch traumhaft günstig waren. Darauf deuten die vielen Videokameras hin, die an Tankstelle auf Fuerteventura installiert sind. An vielen Zapfsäulen, die für die Mitarbeiter der Tankstellen schwerer einsehbar sind, ist genau aus diesem Grund auch Tanken nur nach Vorkasse möglich.

Doch seit dem Anstieg der Preise ist die Zahl derjenigen, die tanken ohne zu bezahlen, deutlich größer geworden, erzählt uns eine Mitarbeiterin einer Tankstelle im Süden von Fuerteventura. Allerdings müssen es die Diebe schon sehr geschickt anstellen, wenn sie nicht gefasst werden wollen. Schließlich ist Fuerteventura ein Dorf, was es der Polizei einfacher macht, solche Täter zu ermitteln.

Allerdings müssen Tankstellenbetrüger eine deutlich geringere Strafe fürchten als Benzindiebe, die mit Gewalt gegen Sachen vorgehen. Solange der Betrug den Wert von 400 Euro nicht übersteigt, liegt die Strafandrohung lediglich bei einer Geldstrafe zwischen einem und drei Monaten.

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9 Kommentare

  1. Hallo Jochen,
    dass der Bericht über Benzindiebstahl auf Fuerteventura bei Dir zum Entschluss führt, einen Asylantrag in Russland zu stellen, beeindruckt mich zutiefst!
    Ich wünsche Dir einen zumindest warmen Lebensabend und viele schöne Ausflüge dort mit Deinem „Verbrenner“ !

  2. Ist doch hier auch nichts unbekanntes. Da werden nachts Baustellenfahrzeuge geleert oder mit Nachbars Kennzeichen am Auto umsonst getankt. Bedanken können wir uns bei uns selber da wir den Politikern jeden aber auch wirklich jeden Fehler gefallen lassen. Hoffen wir mal das es bald mal wieder ruhiger zugeht. Genug Krisen die letzten Jahre gehabt.

  3. Es ist ein Trauerspiel, wohl in ganz Europa. Da werden sich sich noch Abgründe auftun. Aber Hauptsache man investiert weiterhin kräftig in einen Krieg der uns nichts angeht. Die Leute sollten in ganz Europa auf die Straße gehen und dafür sorgen, daß es langsam Zeit ist, daß jeder an sein eigenes Volk zuerst denkt. Dann werden sich auch die Preise wieder entspannen. Schlimm, wenn das Geld nicht mehr dafür reicht, seiner Erwerbstätigkeit nach zu gehen. Wundern wir uns darüber, daß überall Personal fehlt? Das hängt alles mit einander zusammen. Wehren wir uns endlich

    • Da gebe ich Ihnen Recht. Ich denke das im Winter wenn viele Menschen ihr Wohnungen nicht mehr heizen können ,die Situation sich noch verschärfen wird und die Gefahr sozialer Unruhen wird real. Auf Fuerteventura ist das Einkommen dazu deutlich niedriger.Uns wurde erzähltdas das Einkommen bei 1000 bis 1300 Euro liegen würde, bei einer Miete von 600 bis 700 Euro für 50qm.Da fragt man sich eh wie die Leute hier davon Leben können.Da zählt jeder Euro.

      • Naja, der Krieg geht uns schon was an, denn nach der Ukraine kommt nur noch Polen, dann sind wir dran. Und das ist sicher wie das Amen in der Kirche: wenn man Putin lässt, holt er sich Europa Stück für Stück, bis nach Lissabon, haben die ja schon offen geäußert. Weil ich ungern Bomben auf mein Haus habe, ist es besser, den Feind in der Ukraine zu stoppen.

        Allerdings, die Energie Sanktionen tun uns mehr weh als Moskau. Wir sollten dankbar sein billiges Öl und Gas kaufen, aber Waffen liefern bis der Arzt kommt. Das wäre sinnvoll. So herum wird rin Schuh daraus. Dem Gegner wehtun, nicht sich selbst.!!

        Warum wird das nicht gemacht? Weil die teure Energie gewollt ist, passt 100 pro in die rotgrüne Philosophie!

    • Liebe Petra und Kollegen, ein Trauerspiel sind vor allem die Kommentare hier. Der Satz „Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.“ hilft vor allem den Großkriminellen, wie einem Herrn Putin. Ist Dir klar, daß der durchschnittliche Russe nur 1/4 des Einkommens hat, wie der durchschnittliche Deutsche? Und das trotz des Reichtums an Bodenschätzen in Russland? Dafür gibt es zwei Gründe:
      1. Der Herr an der Spitze interessiert sich im wesentlichen für sich selbst und regiert deshalb so, daß sein eigener Nutzen maximiert wird. Der Rest fällt hinten runter.
      2. Anschließend wird den normalen Leuten noch in die Tasche gefaßt.
      Jetzt reicht es dem Herrn offenbar nicht mehr, nur die eigenen Leute auszuplündern und er faßt seinen nächsten Nachbarn an. Wenn Europa jetzt nicht zusammensteht und dem Mann Einhalt gebietet, dann bist Du bald viel ärmer als Du heute glaubst. Hier ist deshalb die Stelle, an der Du Dich mit gutem Recht wehren kannst!

  4. Aktueller Benzinpreis in Russland laut ADAC 0,90 / Liter.

    Wenn die Machteliten in der EU so weiter machen und die Bürger mitspielen, dann werden wir in ein paar Jahren in Russland um Asyl bitten müssen…da hat man zwar keine Bürgerrechte, aber dafür gibt es dort noch Strom, Wasser, günstigen Kraftstoff für Verbrennermotoren und eine warme Wohnung im Winter.

    Und mit den Bürgerrechten ist es auch in der EU nicht so weit her, wie man in den letzten beiden Jahren sehen konnte. In Russland kriegt man Ärger, wenn man gegen Putin aufmuckt, aber Lockdowns, Zwangsquarantäne und andere Massnahmen gab es dort nur wenig.

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