Elektroroller-Vermietung auf Fuerteventura: Ordnungswidrigkeit als Geschäftsmodell?

E-Roller-Vermietung-Fuerteventura

Miet-Elektroroller und Miet-Fahrräder sind längst auch auf Fuerteventura angekommen. Nachdem mittlerweile schon seit längerem ganze Flotten der praktischen Elektro-Fahrzeuge das Stadtbild vieler europäischer Metropolen prägen, stehen diese E-Roller seit einigen Wochen auch in Costa Calma und Morro Jable praktisch an jeder Ecke.

Seit Kurzen wurde das Angebot noch um Elektro-Fahrräder erweitert, die ebenfalls vollautomatisiert über eine App vermietet werden.

Natürlich sind diese „vehículos de movilidad personal“ (VMP), wie die „Fahrzeuge zur persönlichen Mobilität“ im Behördenspanisch heißen, auf Fuerteventura nicht neu. Neu ist lediglich, dass diese nicht mehr wie bisher von festen Stationen aus vermietet werden, sondern praktisch überall zur Verfügung stehen und jederzeit per App angemietet werden können.

Für die meisten Nutzer ist offenbar auch neu, dass die Nutzung dieser Fahrzeuge seit dem 31.03.2022 im spanischen Straßenverkehrsgesetz ausdrücklich geregelt ist. Jedenfalls scheint es so, dass die meisten Nutzer die einschlägigen Verkehrsregeln nicht kennen oder vorsätzlich ignorieren und dass ihnen ebenfalls nicht bewusst ist, wie hoch die vorgesehenen Bußgelder sind. Nur so ist zu erklären, dass die Zahl der Verkehrsordnungswidrigkeiten, die man bei den Nutzern der E-Roller nun täglich z.B. in Costa Calma beobachten kann, in letzter Zeit stark zugenommen hat.

Regelungen landesweit uneinheitlich

Für die Nutzer ist es indes gar nicht so einfach, bei den Verkehrsregeln den Überblick zu behalten. Zwar hat das spanische Straßenverkehrsgesetz, das in der neuesten Fassung seit dem 31.03.2022 gilt, einige Vorschriften eingeführt, die in ganz Spanien und somit auch auf ganz Fuerteventura gelten.

Allerdings räumt das Gesetz den Gemeinden eine nicht unerhebliche Gestaltungsfreiheit ein, sodass diese für ihr Gebiet jeweils eigene Vorschriften per Verordnung erlassen können.

So könnte es allein auf Fuerteventura 6 verschiedene Regelungen für die Nutzung der E-Roller geben, sodass man genaugenommen die Vorschriften jeder einzelnen Gemeinde studieren müsste, bevor man sich mit einem VMP in Bewegung setzt.

Allgemeine Verkehrsregeln, die überall gelten

Für Elektro-Roller gelten die allgemeinen Verkehrsregeln. Natürlich müssen sie Ampeln, Zebrastreifen, Stopp-Schilder und Einbahnstraßen usw. berücksichtigen, wie jedes andere Fahrzeug auch. Auch das Fahren unter Drogen- (1.000€) oder unter Alkoholeinfluss (500 – 1.000€) sind genauso verboten, wie das Nutzen des Mobiltelefons (200€) oder von Kopfhörern (200€).

Eine der häufigsten Verkehrsverstöße, die man bei den E-Rollern auf Fuerteventura beobachten kann, ist das Fahren auf Fußgängerwegen. Das ist genauso verboten wie das Fahren in Fußgängerzonen. Das Bußgeld hierfür beträgt 200€. Ausnahme sind spezielle für Radfahrer freigegebene Bereiche auf Bürgersteigen und in Fußgängerzonen. Dort gilt dann allerdings eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 5 km/h.

Die VMPs sind ausschließlich für die Nutzung mit einer Person zugelassen. Die Mitnahme einer zweiten Person wird mit 100€ Bußgeld geahndet.

Helmpflicht nicht spanienweit geregelt

Erstaunlicherweise ist die Helmpflicht eine der Regelungen, die das spanische Verkehrsgesetz den Gemeinden überlässt. In Gemeinden, in denen diesbezüglich keinen ausdrückliche Regelung existiert, besteht nach Ansicht vieler Juristen ein „legales Vakuum“.

In Pájara, der südlichsten Gemeinde Fuerteventuras, gibt es noch keine rechtskräftige Verordnung zur Nutzung von VMPs. Allerdings befindet sich eine solche Vorschrift zurzeit in einem weit fortgeschrittenen Stadium um könnte daher sehr bald in Kraft treten.

In dem Entwurf der Verordnung ist eine Helmpflicht und ein Bußgeld von 200€ bei einem Verstoß dagegen vorgesehen.

Die Verordnung wird auch bestimmen, wo man mit den E-Rollern fahren darf und wo nicht. Auch den Vorschriften zum Abstellen der Fahrzeuge ist ein Kapitel gewidmet.

Genehmigungs- und Informationspflichten für Vermieter

E Bike Vermietung Fuerteventura
Die Vorschriften für E-Roller werden in Pájara auch für Elektrofahrräder gelten. Auch die bekannten Segways fallen in diese Kategorie

Der Entwurf der Vorschriften der Gemeinde Pájara sieht vor, dass die Vermieter von Rollerflotten dafür eine Genehmigung benötigen. Diese Genehmigungen sollen auf 50 Fahrzeuge pro Genehmigung und Ortschaft begrenzt sein.

Außerdem müssen die Vermieter ihre Kunden über die von der Gemeinde vorgeschriebenen Verkehrsregeln, insbesondere über die zum Fahren erlaubte und verbotene Zonen informieren, ebenso wie über die Helmpflicht.

Der Entwurf sieht ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung von VMPs vor.

An dieser Stelle wird es spannend, wie die Vermieter von Flotten das Problem mit der zukünftigen Helmpflicht lösen. Schließlich werden die wenigsten Nutzer, meistens Urlauber, einen eigenen homologierten Fahrradhelm zur Hand haben.

Es dürfte schwierig sein, die Ausgabe von passenden Fahrradhelmen in das Geschäftsmodell der e-Roller-Vermietung aufzunehmen, das ja auf der 100%igen Abwicklung über das Smartphone basiert.

Natürlich könnte der Vermieter das Problem einfach auf den Nutzer abwälzen, der ja vorab pflichtgemäß über die Helmpflicht informiert wurde. Wenn der Nutzer dann keinen Helm benutzt, ist es „sein Problem“. Auch das Bußgeld von 200€ müsste der Fahrer selbstverständlich selbst bezahlen. Allerdings würde das Geschäftsmodell dann darauf angewiesen sein, dass ein voraussichtlich großer Anteil der Kunden die Vorschriften ignoriert und somit vorsätzlich eine Ordnungswidrigkeit begeht, welche deren eigenen Gesundheit aufs Spiel setzt.

Sobald die Verordnung über die VMPs in Pájara in Kraft tritt, werden wir erneut darüber berichten. Den Entwurf im spanischen Original findet Ihr hier.

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46 Kommentare

  1. Rein technisch betrachtet, sind diese Roller in Fuerte völlig fehl am Platze, da ihre Räder mit kleinsten Bodenunebenheiten nicht klarkommen. Schon ein kleines Steinchen oder etwas Sand beim Bremsen reicht, und man liegt auf der Schnauze. Ein Gepäckträger fehlt auch.

    In Deutschland fahre ich die aus diesem Grund nicht, ausserdem sehe ich nicht ein, dass ich bei so einem minderwertigen Fahrzeug mit Nummernschild und extra Versicherung unterwegs sein muss, während ein viel potenteres E-Bike ohne auskommt.

    Dieser Artikel wird so viel gelesen, also frag ich hier mal: wer kann mir eine Firma empfehlen, die Autos importiert bzw ummeldet etc., hab die Schnauze voll von Mietwagen, ich suche einen Geländewagen und auf Fuerte ist einfach der Markt zu klein. Man müsste was von den Nachbarinseln besorgen oder halt aus D importieren…

    • Hallo Johannes,
      ich kann Dir Deinen Wagen zum Selbstkostenpreis (Benzin, 3 Übernachtungen, Mautgebühren, Fähre von Cádiz nach Gran Canaria und weiter nach Fuerteventura, sowie einen günstigen Rückflug nur mit Handgepäck) anbieten. Ich hatte bereits vor zwei Jahren für eine gute Bekannte einen Wagen von Berlin nach Fuerteventura überführt.

  2. Wie über so Vieles, kann man auch über Elektroroller, Ihren Nutzen, Ihren Standort, Ihren Einsatzzweck und ihren tatsächlichen („ökologischen“) Sinn diskutieren oder streiten.

    Das praktische an der Sache ist zweifellos das relativ schnelle und unkomplizierte, vor allem auch spontane Fortbewegen von A nach B ohne lästigen Eigentumsvorbehalt und persönlichen Wartungsaufwand.
    Vermittelt Freiheit und Unabhängigkeit im engeren Sinne, falls man mal unvermittelt die Lust verspürt, nicht laufen zu wollen, oder Anstiege ohne Anstrengung zu bewältigen. Oder, das soll vorkommen, aus reinem Spaß. ;o)

    Alles Gründe, die auf der Habenseite stehen, sieht man mal davon ab, dass es eben doch gewisse Regeln gibt, noch schlimmer – die es einzuhalten gilt !

    An diesem Punkt beginnt der Spaß-Faktor schon zu bröckeln – Regeln einhalten ist so gar nicht im Sinne der meist jugendlichen HandyAppFetischisten, die solche Roller oft nur aus einem Grund benutzen: weil sie es können! Schlicht, weil man es einfach über ihr Lieblingsspielzeug, dem Smartphone benutzen kann.

    Das hierbei Benutzerordnungen oder Vorschriften selten lesbar sind, ist verständlich, bei der Größe des Bildschirmes, die in keinem Verhältnis zur Größe der Lust steht, kurzerhand dem Geschwindigkeitsrausch der kleinen Räder über den holprigen Asphalt zu verfallen…
    Helm und Personenbeschränkungen sind da sehr störend, denn wem gefällt es schon, wenn der Helm vom Hintermann an den vorderen stößt während der Fahrt, die bei Dunkelheit auf den Streets of Costa Palma nur ab 2‰ richtigSpaß macht!

    Da wären wir bei der Verantwortung von Anbieter und Gemeinde, welche möglicherweise nicht miteinander harmonieren – oder im Falle letzterer nur zusätzlichen Aufwand vermeiden will und die Dinge geschehen lässt, wie sie laufen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass es monatelang keine Regelung seitens der Gemeindeverwaltung zu den plötzlich überhand nehmenden BIRD Gefährten gab…
    …dies zumindest meine persönliche Information, die sich mit einigen anderen vor Ort deckte. Sogar lokale Radiosender griffen dieses Thema sehr deutlich auf, da es augenscheinlich mehr Menschen ein Dorn im Auge war, als die Rosenblüte in den Händen..;)

  3. Im Artikel werden Roller und Fahrräder erwähnt. Gehören Fahrräder auch zu diesen „vehículos de movilidad personal“, für die eine Helmpflicht gilt? Das geht aus dem Artikel nicht explizit hervor.

    Vielleicht etwas mehr redaktionelle Sorgfalt und weniger die Leser im Kommentarbereich anpflaumen.

    • Im Artikel steht ausdrücklich: „Die Vorschriften für E-Roller werden in Pájara auch für Elektrofahrräder gelten.“ Also vielleicht etwas mehr Sorgfalt beim Lesen und weniger die Redakteure anpflaumen 😉 E-Bikes sind keine VMPs. Trotzdem nutzt Pájara die Gelegenheit, diese gleich mit zu regulieren. Die Regeln für Helme beim konventionellen Fahrrad sind seit vielen Jahren unverändert und nicht Gegenstand des Artikels.

  4. Warte mal wieviel Schrott erst aus Elektroautos generiert wird

    Die E Roller sind innovativ, werden aber kaputt reguliert. Ideal wäre sie wie Tretroller zu behandeln, anonym und völlig frei.

    Warum sollte ich etwas fahren, das ähnlich reguliert ist wie ein Auto, mit Nummernschild, aber viel weniger Leistung hat? Wenn ich es sowieso nicht in der Innenstadt nutzen kann? Dazu noch Helmpflicht und pipapo?

  5. @Herbert: Unglaublich, wie man so einen Stuss von sich geben kann.

    An sich sind die Roller ja eine positive Einrichtung, aber werden halt durch die Nutzer in schlechten Ruf gebracht.

    Mir ist aber schleierhaft, wie man auf der Insel alle bestehenden und geplanten gesetzlichen Regelungen umsetzen will. Irgendwie springt jetzt jeder auf diesen Hype auf und irgendwann bleiben davon nur eine Menge Schrott und vor allem umweltschädliche Akkus zurück.

    • Richtig…..Das Strom nicht das alleinige Allheilmittel für die Zukunft ist, wird sicher spätestens im nächsten Winter einigen mehr klar werden, wenn die Corona Krise durch den Gas und Ölmangel abgelöst und verfeinert wird.. und irgendwann wird auch der letzte begreifen, dass Strom nicht „DA“ ist, sondern aufwändig erzeugt werden muss und das wird im Gegensatz zur landläufig gern verbreiteten Meinung NICHT günstiger als Kohle, Atom und Öl…

      Stehen nicht gern Aktivisten auf Bahngleisen, kleben sich auf Strassen oder beziehen Baumhäuser, um die Abholzung von 3ha Wald zu verhindern? Wo sind diese Gutmenschen aber, wenn Tausende Kilometer lange Trassen durch Wald und Flur geschlagen werden für grünen Strom? Tausende qkm Landschaft werden vernichtet, das Gleichgewicht des ökologischen System und der Tierwelt nachhaltig geschädigt (ja auch durch Autobahnen natürlich, deren Netz aber nicht so massiv ausgebaut wird. Tausende Windräder in der Nord- oder Ostsee sollen keinen Einfluss auf die Biowelt des Meeres haben? Hunderttausende Windräder im Land locken Tiere und Menschen an um sich an deren beruhigenden Rauschen zu ergötzen??
      Kohlekraftwerke und Tagebaue sind sicher nicht viel besser, sind aber immerhin renaturiesierbar, bei 200m breiten Schneißen durch Wälder und Gebirge für „grünen Strom“ habe ich da eher Zweifel.

      Fazit: Hoch lebe das Fahrrad oder der Spaziergang – beides in Costa Calma einfcah nur schön…vielleicht auch bald wieder im Palmenwald bei Tag und Nacht :O)

  6. Grundsätzlich hab ich ja kein Problem mit diesen Dingern nur nervt es manchmal wenn sie mitten auf dem Fussgängerweg oder direkt hinter einer Kurve geparkt werden. Gerade wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist und diese Teile auf dem Radweg abgestellt werden können da böse Unfälle passieren. Helme halte ich für wirklich wichtig aber der Leichtsinn im Urlaub ist oft grenzenlos. Man wird sich daran gewöhnen müssen, die Zukunft lässt sich nicht stoppen. Möchte gar nicht wissen wieviele davon im Atlantik versenkt werden aus Spaß.

  7. In Corralejo gibt es diese Plage schon seit 2 Jahren, zu Beginn gänzlich unreguliert. Mittlerweile dürfen die Teile nur noch außerhalb der Innenstadt/Fußgängerzonen benützt werden. Helme sieht man bei den Usern so gut wie nie, dafür stehen sie umso häufiger zu zweit auf den Scootern und düsen mit 25 km/h und mehr so den Berg runter.
    Fahre selbst ein sehr gut ausgerüstetes privates E-Bike mit hydr. Scheibenbremsen und kann deshalb in Notfällen auch sehr stark verzögern, mach das mal mit dem E-Scooter auf dem 2 Personen stehen. Die Unfallgefahr mit einem Scooter ist nicht zuletzt auch deshalb mehrfach
    höher und eine Helmpflicht mehr als anzuraten. Es wird wohl nicht allzu lange dauern, bis es die ersten Schwerverletzten gibt

    • Ich habe einen Egret X Scooter
      Die haben ordentliche Bremsen.
      12“ Räder und 10“ Scheiben bremsen vorne und hinten.
      Die Bremsen sind hydraulisch über Öldruck geregelt.

      Also wenn kein billiger Mist vermietet wird, verzögern diese Roller sehr gut.

      Hatte schon zweimal den Fall, dass man mir direkt unmittelbar vor dem Roller die Vorfahrt genommen hatte.
      Das war schon sehr Eng.

      Mit einem 1000 Watt Motor ist man auch sehr dynamisch unterwegs.

  8. @Pancho kann dem nur zustimmen.
    600 von den dingern lagen in Köln im Fluss
    Der witz ist wer lädt die dinger auf
    stehen liegen überall nur rum.
    Und das Teil hat ein kennzeichen und ist damit ein kfz und gehört auf die strasse.
    Die Dinger sind völlig obsolet (überflüssig)

  9. Helmpflicht für so eine Gurkee. Was für ein Schwachsinn. Das sind die dekadenten Absurditäten, die sich Behörden ausdenken. Dann können sie wieder jammern, wenn keiner mehr die Gurken fahren will weil er natürlich keine Lust hat sich von den Bussenschreibern abziehen zu lassen. Dann wird halt Auto gefahren und bösesböses CO2 ausgestoßen.

    Will man die Leute vom Auto wegbringen, dann sollte man die Roller so wenig wie möglich regulieren, am besten gar nicht.

    • Mach mal mit 25 km/h von so einer Gurke einen Abgang und knutsche den Asphalt, ein Auto oder ein anderes Hindernis. Ich habe bei meiner Tochter mal mit angesehen, wie sie mit dem Fahrrad gestürzt und auf die Stirn geknallt ist. Ich möchte nicht wissen, wie das ohne Helm ausgegangen wäre. Aber ein Herbert kann sicher nicht stürzen. Und wenn doch hat er sicher einen Schädel hart wie Beton?

      • Thomas man kann sowohl die eine wie auch die andere Seite vertreten. Helm schützt, keine Diskussion, aber wo fängt man an bzw. wo hört man auf. Wer sich auf einen Scooter stellt, geht ohne Helm ein größeres Risiko ein, aber ich finde man muss nicht alles regulieren.

        Ich sehe das ähnlich wie Du, gerade für die Costa Calma eine interessante Alternative, gut das sehen die Taxiunternehmer sicherlich anders, aber auch bei Euch wie in der Heimat werden diese Dinger natürlich von PKW´s bzw. Kleintransportern aus allen Ecken abgeholt und mir ist auch nicht bekannt, dass die Scooter zum Beispiel über Solarenergie geladen würden, das wäre doch dann mal ein Fortschritt.

        • Sicherheit und vor allem auch Selbstschutz sind im Straßenverkehr keine reine Privatsache, da bei einem Unfall fast immer auch andere involviert sind. So muss auch ein Unfallgegner, egal ob am Unfall schuld oder nicht, sein Leben lang damit klarkommen, wenn ein Rollerfahrer ein Pflegefall wird oder ums Leben kommt, obwohl das durch einen Helm eventuell vermeidbar gewesen wäre. Der Rollerfahrer ohne Helm schädigt damit also die psychische Gesundheit des Autofahrers. Außerdem muss die Gesellschaft für die möglicherweise lebenslangen Folgekosten aufkommen, die durch einen Helm eventuell vermeidbar gewesen wären. Dieselben Überlegungen haben ja auch zur Helmpflicht für Motorradfahrer, Gurtpflicht im Auto, Airbags und allen anderen passiven Sicherheitseinrichtungen geführt.

          • Ach Thomas, schädigt die Gesellschaft, das sind alles so Phrasen die heute bei jeder Gelegenheit aus dem Hut gezaubert werden – sorry. Wieviele schädigen denn die Gesellschaft, weil sie rauchen oder trinken, sich nicht bewegen oder einfach nur fressen. Bluthochdruck, Diabetes, Schmerzmittelkonsum alles häufige Folgen von ungesundem Lebenswandel und die Kosten gehen in die Milliarden.

            Und das Thema Selbstschutz, schaue die unseren heutigen Verkehr an. Zig-fache intelligente Helferlein, weil die Menscheit zu dumm ist um Auto zu fahren. Blinker wird heute keiner mehr gesetzt, am besten Vollgas bis zum Abbiegen, dann Vollbremsung und an nach rechts oder links. Oder die millionenfache Handybenutzung im Auto, mit Tempo 80 auf der Autobahn, natürlich irgendwo zwischen den Fahrspuren, damit man seiner Braut noch schnell eine Nachricht schreiben kann oder den Kindern, dass man gleich zuhause ist. Wer ohne Risiko leben möchte soll zuhause bleiben und aufpassen, das er nicht unter der Dusche ausrutscht.

          • In einem stimmen wir wohl überein: An die Selbstverantwortung im Straßenverkehr und die Befähigung mancher Verkehrsteilnehmer glaube ich nach über 32 Jahren Führerschein auch nicht mehr. All die gefährlichen Verhaltensweisen im Straßenverkehr, die Du aufzählst, sind übrigens auch mit teils sehr hohen Bußgeldern bedroht. Siehst Du darin auch eine „Überregulierung“? Die Existenz anderer selbstgefährdender Verhaltensweisen in anderen Lebensbereichen als Argumente gegen Regeln im Straßenverkehr ins Spiel zu bringen, ist klassiescher „Whataboutism“, eine wenig konstruktive Form der Diskussionsführung. Spanien leistet sich viele Ministerien. Nur weil das Gesundheitsministerium in Sachen Ernährung, Rauchen und Alkohol Deiner Meinung nach nicht genug getan hat, heißt das ja noch lange nicht, dass das Verkehrsministerium (oder wie im Fall der E-Roller auch die Gemeinden), den Bereich, für den sie zuständig sind, nicht mehr regulieren dürften. Das eine hat mit dem anderen schlicht nichts zu tun.

          • Es ist sicherlich konstruktiver die Rollerfahrer als Schädlinge der Gesellschaft zu bezeichnen, eine Argumentationsweise, die bei jedweder Gelegenheit aus dem Nähkästchen geholt wird. Wie weit möchtest Du denn mit Deiner Regulierung gehen – verbieten wir gleich Sportarten wie Surfen und Kiten, denn dadurch wird die Allgemeinheit auch belastet ?

            Es ging um Deine Argumentation und nicht um spanische Ministerien, die lieber dafür sorgen sollten, das Einwohner an der Costa Calma erstmal eine funktionierende Wasserversorgung haben, auch wenn da natürlich in erster Linie die schlafmützige Gemeinde von Pajara Schuld daran hat. Nun gut ganz so untätig ist diese ja nicht, zumindest was Absagen anbelangt.

            Und um Deine Frage zu beantworten, gewisse Dinge sind überreguliert, nehmen wir in dem Fall das Rollerfahren, Helmpflicht ? Dann muss das auch fürs Fahrradfahren gelten und vielleicht auch noch für schnelles Laufen auf den Bürgersteigen, fürs Surfen, Kiten und Wingfoilen und was weiß ich nicht noch alles.

            Das einzige was in Deutschland konsequent verfolgt wird, ist das Thema Geschwindigkeitsübertretung, denke da ist man auch auf Fuerteventura zu Recht aufmerksam. Alle anderen Vergehen, kann ich nur lachen, auf der Fahrt vom und zum Flughafen hat jeder 3. sein Phone in der Hand.

          • Wer bezeichnet Rollerfahrer als „Schädlinge der Gesellschaft“? Ich sicher nicht! im Gegenteil, ich bin dem Geschäftsmodell gegenüber grundsätzlich sogar sehr positiv eingestellt. Aber in einer Solidargemeinschaft muss m.E. jeder dazu beitragen, dass Belastungen für die Gemeinschaft so gering wie möglich bleiben, im Zweifel auch durch „Einschränkungen“ wie eine Helmpflicht. Wenn das durch etwas so simples wie das Tragen eines Helms erreicht werden kann, sehe ich darin kein Problem. Wenn man also jemanden als „Schädling der Gesellschaft“ bezeichnen würde, dann ist das, wenn überhaupt, nur der helmlose (und vielleicht auch hirnlose) Rollerfahrer, der zu zweit entgegen der erlaubten Fahrtrichtung bergab eine Einbahnstraße hinabrast und dabei noch Kopfhörer trägt. In Spanien gilt übrigens auch beim Radfahren Helmpflicht. Und klar, die Wasserprobleme in Costa Calma müssen gelöst werden. Aber das heißt nicht, dass sich der Gesetzgeber nicht auch mit anderen Themen auseinandersetzen kann. Was Surfen und Kiten angeht, hat die kanarische Regierung übrigens tatsächlich auch schon Vorschriften erlassen, um die Risikovermeidung denjenigen aufzuerlegen, die das Risiko verursachen. Die Sportarten sind als Risiko-Sportarten eingestuft, was bedeutet, dass man für seine Rettung unter Umständen selbst aufkommen muss. Und ja, das finde ich, selbst Windsurfer wie Du weißt auch richtig, denn man kann sich gegen dieses Risiko versichern, sodass es nicht von der Allgemeinheit getragen werden muss. Jetzt kommst Du sicher wieder mit den Folgen von Rauchen und Alkohol: Ja, es ist unfair, dass ich als Nichttrinker und Nichtraucher für die Folgekosten mit aufkommen muss. Aber immerhin werden dafür Steuern erhoben, auch wenn diese die Kosten bei weitem nicht decken. Das System ist nicht perfekt. Aber dennoch führe ich das nicht als Argument gegen eine Helmpflicht für Roller ins Feld. Natürlich könnte man das Laissaz-faire und die Nicht-Regulierung bis ins Äußerste treiben, theoretisch auch bis zur Anarchie. Aber dann darf niemand erwarten, dass andere hinter einem für lau den Dreck wegräumen, egal ob nach dem Rollerfahren, Surfen, Rauchen oder Saufen.Ob eine solche Gesellschaft besser wäre? Ich glaube nicht.

        • Zur ökologischen Sichtweise bin ich sehr skeptisch, da generell der ÖkoEffekt meist nur vorgegaukelt wird, um auf der aktuellen Weltrettungswelle mitzuschwimmen, koste es was es wolle, oft ist Marketing alles.
          Es ist bekannt, dass die umweltbelastete Herstellung dieser Akkus äußerst umstritten ist, erst recht deren Lebensdauer. In Kürze wird es wohl mehr unbrauchbaren Akkuschrott als Plastik geben. Oft ist dies dann auch das Ende das damit betriebenen Gerätes…und wieviele Millionen ähnlicher Fortbewegungsmittel sind europaweit im Einsatz?

          Leider ist es ja generell so, dass nur die Vorteile eines Produktes der Öffentlichkeit nahe gebracht werden, heutzutage mit der Ideologie der Naturschutz- und Klimaarettungspauke so hart zugeschlagen wird, dass alles drumherum vernichtend abgeschmettert wird.
          Wobei ich generell nicht gegen diese Art der Fortbewegung insbesondere in naturgeschützten Landschaften oder auf Inseln und in ländlichen Gebieten, autofreien historischen Innenstädten , eingenommen bin. Eine sehr reizvolle Alternative – ABER doch immer lediglich auf eine ganz geringe Zielgruppe zugeschnitten.
          Und das empfinde ich als eines der Hauptprobleme. Der Verkehr wird durch diese Roller in meinen Augen nicht grüner oder weniger schadstoffarm, sondern eher stärker und unübersichtlicher.

          Ohne jemanden nahe treten zu wollen, wird sich ein Großteil der „40+ager“ wohl kaum aufs Trittbrett schwingen, um den Wagen stehen zu lassen oder seine feine Abend- oder Flaniergarderobe diesem fraglichen Vergnügen hinzugeben, dass Dinner-Restaurant am Abend rollend zu erreichen oder die knapp 20 Jahre jüngere „Bekanntschaft“ auf 4“ Felgen auszuführen und das Taxi oder den vergoldeten SUV stehen zu lassen…
          Das es cool ausschaut, wenn der flippige rastagelockte Surfboy barfuß und mit wehenden Haaren unter den Palmen entlang gleitet gebe ich gern zu, allein das Surfbrett auf seinem Rücken macht ihn zum Hindernis und Gefahrenquelle , da nicht alles in der Praxis so gut ausschaut wie im Hollywoodfilm.
          Dazu kommt die Bedienung, die zwar über App sehr einfach sein soll, aber sicher dennoch Ihre Liebhaber bei den U30jährigen findet. Die überwiegende Menge der Menschen wird sich nicht mit diesem Fortbewegungsmittel identifiezieren können.

          Kurzum, was ich in knappen Worten sagen wollte: die Elektroroller könnten eine coole Ergänzung zum Flair eines Urlaubsortes oder gern auch einer Großstadt beitragen, die Zielgruppe aber ist eindeutig zu klein, der Aufwand zum Nutzen zu groß. Wie war das nochmal mit dem Aufladen? Nachts werden sie von Dieseltransportern eingesammelt, aufgeladen und wieder zurückgebracht.

      • Menschen können schneller als 25 kmh rennen, also brauchen wir dringend die Helmpflicht für Fußgänger. Gleich mit eingebautem Chip, sodass die Regierung immer weiß wo du bist. Auch der digitale Impfnachweis kann da rein.

        Viele verdienen die Freiheit nicht, in der sie leben.

        Ich habe auch nicht gesagt man soll ohne Helm fahren, nur dass man es selbst entscheiden sollte.

        Ich fahre E roller gar nicht weil die ans Handy gekoppelt sind, d.h. man wird präzise getrackt. Ausserdem haben die ein Nummernschild.

        • Ich glaube nicht, dass es irgendeine Region auf der Welt gibt, wo Fußgänger mit 25 km/h rennenderweise zu einer Häufung von Unfällen geführt hätten. Bei den E-Rollern sieht es da schon ganz anders aus. Und nein, Verkehrssicherheit und Unfallverhütung bzw. Risikominimierung im Straßenverkehr sind keine reine Privatsache. Bei einem Unfall mit (durch einen Helm vermeidbaren) schweren Kopfverletzungen sind fast immer auch andere involviert: z.B. ein Autofahrer, der vielleicht sein Leben lang damit klarkommen muss, dass ein Rollerfahrer beim Unfall bleibende Schäden erlitten hat oder gar ums Leben gekommen ist, und daher eventuell selbst psychisch erkrankt, selbst wenn der Autofahrer gar keine Schuld hatte (ja, es gibt auch Menschen mit Empathie ;-). Außerdem gibt es eine Gesellschaft, die auch für die hohen Folgekosten von vermeidbaren Verletzungen aufkommen muss, Krankenwagen, Notärzte, Operationssäle und Krankenhausbetten, Pflegepersonal etc., deren Kapazitäten durch vermeidbare schwere Verletzungen belegt werden und anderen nicht zur Verfügung stehen, die vielleicht alles menschenmögliche zur Risikovermeidung getan haben.

        • Bei Ihren Problemen hilft nur noch der Alu – Hut. Kreditkarte vernichten, Handy verbrennen, keine Bargeldabhebung am Geldautomaten, zukünftig nur noch Tauschgeschäfte statt Bezahlung ………….:)

          • Wenn Sie gerne bevormundet und überwacht werden, können Sie das sofort haben, einfach um Asyl in China bitten

            Freiheit hingegen ist sehr schwer zu haben

            @Thomas: ja da hast du natürlich recht, alles was mit Risiko verbunden ist muss dringend verboten werden. Risikovermeidung ist der Sinn des Lebens, Rauchen, Süsses, Kiten, Windsurfen, Motorradfahren, ach was sag ich, am besten man bleibt zuhause im Bett…wobei da ja dann wieder Herzverfettung droht.

            Das ist alles so schwer zu entscheiden, mir tut der Kopf weh, wie schön dass es die Regierung gibt die weiss was gut für mich ist. Selber denken tut so weh.

            Immer auf die Obrigkeit zu hören hat sich ausserdem Jahrtausendelang bewährt!

          • Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Helmpflicht beim Rollerfahren im öffentlichen Straßenverkehr und einem Verbot. Wer absolute Freiheit will muss aber in letzter Konsequenz auch anderen die Freiheit zugestehen, nicht für die Folgen der Freiheitsnutzung anderer aufzukommen. Wer will kann zur Risikovermeidung gerne im Bett bleiben. Du wirst sicher von diesem verlangen, dass er sich Puder und Spezialmatratze gegen Wundliegen selbst kauft. Genauso dürfte er dann aber auch verlangen, dass Du die Folgen Deines Motorradunfalls selbst trägst.

      • „Wer bezeichnet Rollerfahrer als „Schädlinge der Gesellschaft“? Ich sicher nicht!.“

        Sorry Thomas, doch hast Du, ich zitiere aus Deinem Post oben

        „Der Rollerfahrer ohne Helm schädigt damit also die psychische Gesundheit des Autofahrers. Außerdem muss die Gesellschaft für die möglicherweise lebenslangen Folgekosten aufkommen, die durch einen Helm eventuell vermeidbar gewesen wären.“

        Mit Deiner jetzigen Beschreibungs eines Rollerfahrers stimme ich überein, wenn da nicht das Wörtchen „helmlos“ stehen würde, für alle anderen Verhaltenweisen lasse ich das Attribut hirnlos gelten. Ich möchte aber keinen Helm beim Scooter fahren tragen, nenne das dann wie Du möchtest.

        Der von Dir oben beschriebene Scooterfahrertyp ist ziemlich eindeutig zu identifizieren, sind zu 99 % Jugendliche, die sich um irgendwelche Regeln nicht kümmern, das Nichttragen eines Helms ist da das kleinste Übel, gilt für Deutschland und eben auch Fuerteventura, alles live erlebt.

        Für Dich mag das Tragen eines Helms eine simple Angelegenheit sein und Du bist jemand der im Zweifel lieber verbietet oder reguliert, diese persönliche Meinung steht Dir zu, aber ich lasse mir mein Leben nicht von Zweiflern bestimmen, habe bitte auch dafür Verständnis.

        Und nur weil ich diese Verbote und diesen Regulierungswahn nicht gut heisse, rufe ich nicht die Anarchie aus. Für mich gibt es im Leben aber so etwas wie Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit, beinhaltet auch, das ich die Konsequenzen trage, in so einer Gesellschaft möchte ich zumindest leben, denn Lebensfreude ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens.

        • Eine konkrete Verhaltensweise als schädlich zu kritisieren ist nicht dasselbe wie jemanden als „Schädling“ zu bezeichnen. Ersteres ist der Versuch einer sachlichen Argumentation, letzteres populistisches Knüppeln, was mir völlig fern liegt und was ich mir auch nicht unterstellen lasse. Also bleibe ich dabei, dass ich niemanden als „Schädling“ bezeichnet habe. Viele Gerichte haben in der Vergangenheit bereits eine Rechtsprechung dahingehend entwickelt, dass das Nichttragen eines Helmes bei gewissen Aktivitäten als fahrlässig gewertet wird, selbst wenn es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, was dazu führt, dass den Helmlosen eine teils erhebliche Mitschuld an ihren eigenen Spätfolgen zugeschgeschrieben wurde und sie somit auch tatsächlich ein Teil ihres Risikos selbst tragen mussten, was Versicherungen oder andere Verkehrsteilnehmer und somit eben auch die Gesellschaft entlastet. Wenn das grundsätzlich so gehandhabt wird, bitte, dann fahr halt ohne Helm! Ich bin, anders als Du vielleicht meinst, ein sehr liberaler Mensch. Aber unsere Gesellschaft ist (leider oder glücklicherweise) so aufgebaut, dass man gar nicht alle Konsequenzen selber tragen kann, selbst wenn man wollte. Wenn jemand beim helmlosen Rollerfahren mit einer schweren Kopfverletzung auf der Straße liegt und gleichzeitig ein Notarzt wegen einer Komplikation bei einer Geburt benötigt wird, hat der Rollerfahrer sicher keinen Zettel in der Tasche, mit dem er dem Rettungsdienst zugunsten von Frau und Ungeborenem die Triage-Entscheidung abnimmt. In einem solchen Moment kann er die Entscheidung, die Konsequenzen zu tragen, gar nicht mehr selber treffen. Ich hatte in den letzten Wochen mehrfach das zweifelhafte Vergnügen, viel Zeit in der Notaufnahme des Krankenhauses auf Fuerteventura zu verbringen. Das erste Wort, das jeder Patient hier liest, ist „Triage“, ohne kommt niemand durch die Tür. Ein Grund mehr für mich, Schadensminderungspflichten zu befürworten.

          • Guten Morgen Thomas,

            „Wenn jemand beim helmlosen Rollerfahren mit einer schweren Kopfverletzung auf der Straße liegt und gleichzeitig ein Notarzt wegen einer Komplikation bei einer Geburt benötigt wird, hat der Rollerfahrer sicher keinen Zettel in der Tasche, mit dem er dem Rettungsdienst zugunsten von Frau und Ungeborenem die Triage-Entscheidung abnimmt. In einem solchen Moment kann er die Entscheidung, die Konsequenzen zu tragen, gar nicht mehr selber treffen.“

            Genau solche Sätze sind für mich keine sachliche Argumentation sondern populistisches Knüppeln. Wie oft kommt eine solche Situation im normalen Leben vor ? Und wenn es dann wirklich so ist, wird es keiner von uns verhindern auch nicht durch das Tragen eines Helmes. Genausogut könnte der Rettungswagen ausrücken, weil jemand beim Duschen ausgerutscht ist oder sich sonstwo im Haushalt verletzt hat.

            Deine oben beschriebene Fahrweise eines Rollerfahrers ist mit und ohne Helm schon ein Todeskommando und wird weiterhin stattfinden.

            Vor zwei Wochen hat jemand an der Costa Calma eine falsche Entscheidung getroffen für dessen Konsequenzen nur er verantwortlich war, wollen wir jetzt das Kiten verbieten, denn er hat mit dieser Aktion zwei Notarztwagen und einen Helikopter gebunden ?

            Die meisten Unfälle wären zu vermeiden wenn die Menschen einfach nur ein wenig vorher über Ihr Handeln nachdenken würden, ein Restrisiko bleibt immer.

    • @ Herbert
      Genau so, „freie Fahrt für freie Bürger“. Typisch diese Einstellung. Sie wissen sehr wohl, wenn da ein Unfall passiert ist meist der Autofahrer schuld, auch wenn der „rollerfreak“ sich verkehrswiedrig verhalten hat.

    • @Herbert:
      Man braucht einfach nur einen Helm aufzusetzen und die normalen Verkehrsregeln zu beachten, dann braucht man auch keine „Busseschreiber“ zu fürchten.

      Meine Güte, etwas gesunder Menschenverstand und das Beachten von ganz normalen Verkehrsregeln kann doch nicht so schwierig anzuwenden sein?!
      Fährst Du im Auto auch auf Gehwegen, parkst auf einem Behindertenparkplatz, missachtest Vorfahrtsregeln und schnallst Dich nicht an?

  10. Egal wer diese Dinger per Hdy-APP bucht, sollte auch verpflichtet sein, sein Fortbewegungsmittel auch an kontrollierten Stellen wieder abzugeben! Es ist auch hier im Ruhrgebiet nicht vereinbar, das diese Dinger überall auf Gehwegen rumliegen, Kinderwagen bzw. Rolatoren etc. den Weg versperren. Warum werden die Betreiber dieses Hypes nicht mehr Auflagen auferlegt werden. Mind. 20% der Dinger lander in Kanälen, Flüssen usw. Nur weil unausgereifte Jugendliche nichts weiter mit sich anzufangen wissen. Jetzt kommen auch noch E-Bikes dazu, auf Fuerte. MUSS das sein?
    Es gibt genügend Fahrradverleiher die dafür sorgen , das die Mieter sich sicher mit den gemieteten Rädern auf der Insel bewegen können. Diese APP – Bike, Roller gehöhren nicht auf die Insel. Macht nicht auch noch die sauberen Vermieter von Bikes … auch noch kaputt!
    Habe da kein Verständnis für.
    LG

    • Es gibt sicher Gesetze, die es Verbieten, E-Roller in Flüsse zu werfen. Also sollte man diese Gesetze durchsetzen und nicht damit ein Verbot von innovativen E-Roller-Vermietern begründen. Sonst könnte ja jemand auf die Idee kommen, vermehrt Autos in Flüsse zu werfen, damit Autos verboten werden. Ich sehe in den E-Rollern und in dem Online-Vermiet-Konzept eine neue Art der Fortbewegung und halte das für eine durchaus sinnvolle Ergänzung zu Autos und Öffentlichen. (auch wenn ich selbst mich nicht auf so ein Ding trauen würde). Von CarSharingAnbietern verlangt auch niemand, das die Autos nur in einem Laden übergeben werden dürfen. Die Fahrradvermieter auf Fuerteventura vermieten in erster Linie Sportgeräte (Rennräder und MTBs) und weniger Verkehrsmittel. Es handelt sich also um eine ganz unterschiedliche Zielgruppe, sodass das eine nicht das andere ausschließt. Und selbst wenn „klassische“ Fahrradvermieter darunter zu leiden haben, ist es immer noch eine Frage von Markt und Wettbewerb, in dem vor allem die Präferenzen der Kunden entscheiden sollten. Das Problem mit dem Parken auf Gehwegen könnte man lösen, indem man alle 50 Meter eine legale Parkmöglichkeit einrichtet, im Zweifel auch auf Kosten von Auto-Parkplätzen. Auch viele Kunden von „sauberen“ Fahrradvermietern missachten diverse Verkehrsregeln (Helm, Beleuchtung, Einbahnstraßen, nebeneinander fahren etc.).

      • Es wird von den Behörden viel zu wenig mit den Vermietungsfirmen geredet und verhandelt.
        So gut wie alle können ständig über GPS per Mobilfunk überwacht und auch gesteuert werden.
        Das Abstellen kann z.B. auf 5m Genauigkeit für ganz bestimmte Flächen begrenzt werden. Stellt ein User das Teil wild woanders ab, dann kann der Gebührenzähler mit den rund 50 Cent/Minute nicht stoppen und läuft bis zu einem voreingestellten Maximalbetrag weiter. Das wird schön teuer.
        Die Vermietung kann einfach auf die min. Altersgrenze 18 Jahre gesetzt werden, wenn nur per Kreditkarte gezahlt werden kann.
        Die können sogar auf 5m genau festlegen wo der Roller mit Motor betrieben werden darf.
        Gewichtsbegrenzung wäre technisch kein Problem.
        Das mal als Beispiele.
        Behörden könnten sogar verlangen das die Roller nur an bestimmten Sammelplätzen stehen dürfen.
        Nur scheint der Wille und die Kompetenz zu fehlen.
        Übrigens werden die Dinger nur selten von Usern umgeworfen oder in den Bach befördert. Eher von Vandalen die Stress machen.

        PS. Habe diese Infos aus Gesprächen mit drei verschiedenen Anbietern in Ffm., also nichts dahergeschwurbelt.

        • Finde auch, man sollte unbedingt noch mehr überwachen, kontrollieren, bis ins kleinste Detail regulieren und natürlich abstrafen, es wird DRINGEND Zeit für ein Sozialkreditsystem aber nicht so ein lasches wie es die Chinesen haben.

        • n erster Linie ist es wohl die Dreistheit des Vermieters, der die Rollerflotte weitestgehend ohne verbindliche Genehmigung der Behörden erstmal einfach aufgestellt hat.
          Wohl beantragt, aber dann sofort Tatsachen geschaffen, ohne den Beschluss abzuwarten. Dies war meine Information durch die Aussagen von Kommunalpolitikern Ende Mai, Anfang Juni. Das es selbst heute noch auf Fuerteventura keine einheitlichen Regelungen gibt, entnehme ich ja nun auch dem Artikel.
          Lasse mich natürlich gern verbessern, aber Tatsache ist ja, das die BIRD Roller das Ortsbild nicht wirklich verschönern, da sie praktisch überall stehen und liegen gelassen werden (können). Das sie hierbei auch Gefahren- oder Störquelle sind, habe ich selbst schon erlebt, insbesondere bei Dunkelheit.

          Ordentlich abgestellt und präsentiert wie auf dem Artikelfoto findet man sie eher selten, die zwei Boller machen auf mich den Eindruck eines seriösen Standplatzes, den ich generell durchaus begrüßen würde (vielleicht wurden sie aber auch nur für das Foto ordentlich drapiert ;O))

          Standplätze sollte eigentlich die Stadtverwaltung genehmigen und nicht durch den Verleiher eigenmächtig festgelegt werden. Ob dies aktuell gängige Praxis ist, darf bezweifelt werden, zumindest war dies Mai/Juni wohl nicht der Fall. In meinen Augen spielt die Flexibilität der Standplätze die größte Rolle, denn wenn zurückgelassene Roller nur auf diesen Stellplätzen abgestellt werden dürfen, wird wohl auch die Akzeptanz der Nutzer sinken, die bestrebt sind, den Roller möglichst am Zielort „fallen zu lassen“ Macht ja irgendwie auch nur so Sinn.

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