Medizinischer Notfall an Bord eines TUI-Fluges von Fuerteventura nach Stuttgart

Flug-Fuerteventura-Madrid-Stuttgart

Der TUI-Fly Flug X32175 am 06. August 2022 von Fuerteventura nach Stuttgart musste außerplanmäßig in Madrid zwischenlanden. Grund war ein medizinischer Notfall, der sich an Bord des Flugzeugs ereignet hatte.

Dies teilten die spanischen Fluglotsen per Twitter mit. Die Fluglotsen räumten der Maschine Priorität bei der außerplanmäßigen Landung ein und koordinierten mit den Rettungskräften am Boden die weitere medizinische Versorgung des Patienten nach der Landung.

Weitere Informationen über die Art des medizinischen Notfalls und über die betroffene Person lagen uns im Moment der Veröffentlichung dieses Beitrags nicht vor, ebenso wenig über die weitere Behandlung in Madrid und über seinen jetzigen Gesundheitszustand.

Üblicherweise bestätigen die Fluggesellschaften in solchen Fällen lediglich, dass es einen Zwischenfall gab, machen aber keine weiteren Angaben zum Sachverhalt.

Wer haftet eigentlich bei einem medizinischen Notfall in einem Flugzeug

Statistisch betrachtet, kommt ein medizinischer Zwischenfall auf 10.000 bis 40.000 Passagiere an Bord von Verkehrsflugzeugen.

Dabei ist die Ermittlung der Zahlen gar nicht so einfach, denn bei der Erhebung müsste auch die Dauer des Fluges mit erfasst werden. Es leuchtet sofort ein, dass die Wahrscheinlichkeit eines medizinischen Zwischenfalls nicht nur von der Zahl der Passagiere an Bord sondern auch von der Zeit abhängt, die diese Passagiere sich an Bord befinden.

Außerdem müsste genau definiert werden, was ein medizinischer Zwischenfall und ein medizinischer Notfall ist. Auch dies wird nicht von allen Fluggesellschaften gleich gehandhabt.

Flug Notfall Fuerteventura Madrid 1
Die Flugbewegung des betroffenen Fluges bei Flightradar

Natürlich führt nicht jeder medizinischer Zwischenfall immer gleich zu einer außerplanmäßigen Landung.

Kommt es nach einem medizinischen Notfall, der eine außerplanmäßige Landung erfordert, zu einer Flugverspätung, so haben die Passagiere keinen Anspruch auf Entschädigung nach der Fluggastverordnung. Ein medizinischer Notfall an Bord ist ein unvorhersehbares Ereignis, auf das die Fluggesellschaft keinen Einfluss hat, weshalb sie dafür nicht haftet.

Eine außerplanmäßige Landung wegen eines medizinischen Notfalls während des Fluges zieht erhebliche Kosten nach sich. Dazu zählen unter anderem zusätzliche Flughafengebühren und eventuell erforderliches Nachtanken. Dabei kommen schnell mehrere 10.000 Euro zusammen.

In der Regel übernimmt die Versicherung der Fluggesellschaft diese zusätzlichen Kosten. Das setzt allerdings voraus, dass der Patient keine Mitschuld an der medizinischen Notsituation hat. Anderenfalls könnte sie den Patienten für einen Teil der Kosten in Regress nehmen.

Ein solches Mitverschulden läge z.B. vor, wenn eine hochschwangere Frau trotz des bevorstehenden Geburtstermins an Bord eines Flugzeugs ihre Wehen bekommt. Eine Haftung könnte auch dann vorliegen, wenn der Patient wusste, dass er aufgrund einer Vorerkrankung nicht flugtauglich ist und sich trotzdem an Bord des Flugzeugs begibt.

Geburten in Flugzeugen sind übrigens äußerst selten und kommen weltweit nur rund 1 Mal pro Jahr vor.

Am 12. Dezember 2020 ereigneten sich auf einem Flug von Hamburg nach Fuerteventura sogar gleich zwei medizinischen Notfälle. Aber Glück im Unglück; es befanden sich 4 Ärzte und eine Krankenschwester unter den Passagieren.

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3 Kommentare

  1. Erwähnenswert wäre noch, dass der Abflug ohnehin schon einige Verspätung hatte, weil die Crew jemanden „der sich nicht an die Regeln halten“ wollte , von der Guardian Civil aus der Kabine abholen ließ… Für sich selbst sah die Crew die Maskenpflicht allerdings dann doch nicht ganz so eng..

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