Abstimmung: Dreamland ist für Fuerteventura von öffentlichem Interesse

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Das Projekt „Dreamland“, eine Mischung aus Film- und Multimedia-Studios und Touristenattraktion, hat eine wichtige Hürde auf dem Weg zu seiner eventuellen Realisierung genommen.

Bei der Abstimmung am 28. November 2022 hat die Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) in einer äußerst knappen Entscheidung das „öffentliche Interesse“ des Dreamland-Projekts auf einem rund 160.000m² Rústico-Grundstück festgestellt. Das Grundstück liegt rund 150 Meter von der Autobahn und rund 450 Meter südwestlich von der Grenze des Naturschutzgebietes der Dünen von Corralejo entfernt.

Knappe Abstimmung

Die Abstimmung erfolgte mit 11 Ja- und 11 Nein-Stimmen. In dieser Pattsituation zählte die Stimme des Präsidenten Sergio Lloret (AMF) doppelt, was für die Abstimmung letztlich ausschlaggebend war.

Gegen das Projekt stimmten die 7 Regierungsräte (consejeros) der Coalición Canaria (CC) und die 4 Regierungsräte der Partido Popular (PP).

Für das Projekt stimmten die Consejeros der PSOE, von NC-AMF und von Podemos. Die Stimmabgabe der Consejeros von NC und Podemos erfolgte jedoch gegen die Vorgabe der jeweiligen Parteien. Gegen beide Consejeros lief schon vorher ein Parteiausschlussverfahren.

Einer der beiden Consejeros von Podemos, Pau Quiles, war bei der Abstimmung aus gesundheitlichen Gründen gar nicht anwesend. Der andere, Andrés Briansó, stimmte zur Überraschung vieler Gegner des Projekts für Dreamland.

Das Abstimmungsverhalten ist bemerkenswert, da einige Mitglieder der Regierungskoalition (CC und PP) gegen das Projekt gestimmt haben, während Mitglieder der Oppostion (PSOE, Podemos) das Projekt befürworteten. E

Ein Antrag der PP, das Projekt an einer anderen Stelle zu realisieren, wurde kurz vor er Abstimmung abgelehnt.

Öffentliches Interesse ist nur eine erste Hürde

Die Feststellung des öffentlichen Interesses bedeutet nicht, dass das Projekt bedingungslos realisiert werden kann. Darauf wies das Cabildo in einer Pressemitteilung hin. Es bedeutet nur, dass das Genehmigungsverfahren eingeleitet werden kann. Vor einer Genehmigung muss unter anderem ein ausführliches Umweltverträglichkeitsgutachten erstellt werden, das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorliegt.

Allerdings habe eine Vorabkonsultation des Umweltausschuss des Cabildos jedoch keinen „absoluten Ausschlussgrund“ festgestellt.

Das Grundstück befände sich weder im Naturpark noch in einer irgendwie sonst besonders geschützten Region.

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4 Kommentare

  1. Ich denke, hier muss sich keiner Sorgen machen. Der Projektname ist wohl Programm. Träumen darf man ja. Das Projekt ist so durchgeknallt, dass es meiner Meinung eh nie realisiert wird. Wie war das doch gleich mit der Weltraumagentur? Humor scheint die Inselregierung ja offensichtlich zu haben. Wenigstens etwas. Vielleicht sollte man allerdings mit kleineren Projekten anfangen.

    • Da stimme ich dir voll zu. Es werden große Sprüche geklopft und dann dauert es ewig oder es passiert gar nichts. Man sollte das Geld in erneuerbare Energien investieren und das Wasserleitungsnetz reparieren. Aber Hauptsache man hat einen Presseauftritt.

      • Zum Nachdenken für alle, die sagen: „man sollte lieber…“ Bei Dreamland handelt es sich um das Projekt eines privaten Investors, der sein eigenes Geld in dieses Projekt stecken will. Wenn das Projekt also wirklich realisiert wird, geht für Projekte der öffentlichen Hand (z.B. Wasser-Infrastruktur) nicht ein Cent verloren. Es stellt sich also niemals eine „entweder-oder-Frage“. Im Gegenteil: durch Gebühren und Steuern für Genehmigungen und mindestens indirekte Steuern im Zusammenhang mit dem Bau des Projekts fließen sogar Steuergelder in die Kassen der Gemeinde, des Cabildo, der kanarischen Regierung und des spanischen Staates.

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