Das spanische Gesundheitsministerium finanziert seit Februar 2023 die Behandlung mit dem Medikament Todacitan, das Raucher auf dem Weg zum Nichtraucher unterstützen soll. Das Medikament zur Raucherentwöhnung ist seit November 2021 in Spanien zugelassen, wurde aber bisher nicht von der Seguridad Social, der öffentlichen Krankenkasse, bezahlt.
Zwei weitere Medikamente zur Raucherentwöhnung, Champix (Vareniclin) und Zyntabac (Bupropion), wurden wegen Verunreinigungen mit Nitrosamien im Juli bzw. September 2021 vom Markt genommen.
Todacitan mit dem Wirkstoff Cytisin ist zurzeit das einzige in Spanien zugelassene verschreibungspflichtige Medikament, das von der Krankenkasse übernommen wird. Es wird von dem polnischen Pharmaunternehmen Aflofarm vertrieben.
Das Medikament wird auch auf den Kanarischen Inseln und somit auch auf Fuerteventura auf Rezept und auf Kosten der seguridad social zu bekommen sein. Die kanarische Gesundheitsbehörde arbeitet bereits an der Umsetzung des Beschlusses des spanischen Gesundheitsministeriums.
Schon 10.000 Patienten behandelt
Seit der Zulassung im November 2021 wurden in Spanien bereits mehr als 10.000 Patienten mit Todacitan behandelt. Allerdings mussten diese das Medikament, das für die 25-tägige Behandlung immerhin 198 Euro kostete, aus eigener Tasche bezahlen.
Mit der Übernahme durch die spanische Krankenkasse wurde der Preis des Medikaments auf 116€ gesenkt, von denen die Patienten nun nur noch ihren individuellen Eigenanteil zahlen müssen.
Allerdings finanziert das Gesundheitsministerium nur einen Entwöhnungsversuch pro Jahr.
Außerdem müssten die Möchtegern-Nichtraucher einige gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen und eine tatsächliche körperliche Tabak-Abhängigkeit aufweisen, die der Arzt mit dem sogenannten Fagerström-Test abklärt.
Die tatsächliche Verfügbarkeit des Medikaments in den Apotheken hängt nun davon ab, wie schnell der Hersteller die erforderlichen angepassten Verpackungen an den Start bringen kann.
Cytisin kein neuer Wirkstoff
Cytisin ist kein neuer Wirkstoff. Er wurde bereits 1964 in Bulgarien zur Raucherentwöhnung eingesetzt und war bis 1989 in vielen Ostblockstaaten erhältlich. Auch heute noch wird es in Bulgarien und in Polen unter verschiedenen Markennamen vertrieben.
Unter dem Markennamen Asmoken ist es seit 2018 in Österreich und seit 2020 in Deutschland zugelassen.
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