Einspeisung aus privaten Entsalzungsanlagen soll Fuerteventuras Wasserversorgung im Sommer sichern

Wasserspeicher-La-Lajita

Die Trinkwasserversorgung auf Fuerteventura hängt zu 100% von Meerwasserentsalzungsanlagen ab. Solange genug elektrische Energie und sauberes Meerwasser zur Verfügung stehrn, sollte die tägliche Trinkwasserversorgung von rund 120.000 Einwohnern und rund 50.000 Urlaubern rein technisch kein Problem sein.

Doch das gesamte System der Trinkwasserversorgung auf Fuerteventura, das aus Entsalzungsanlagen, Wasserspeichern und den Rohrleitungssystem besteht, ist rund 30 bis 40 Jahre und war nie für eine solch große Zahl von Menschen ausgelegt. Damals hat niemand mit dem massiven Bevölkerungswachstum und der Entwicklung des Tourismus gerechnet.

In den letzten Jahrzehnten ist das Wasserversorgungssystem auf Fuerteventura kaum richtig gewartet und vor allem nicht ausreichend an die gewachsenen Anforderungen angepasst worden.

Die Konsequenzen dieser Vernachlässigung zeigten niemals stärker als in den letzten ein, zwei Jahren. Kaum ein Einwohner, kaum ein Ort auf Fuerteventura ist von Unterbrechungen der Wasserversorgung verschont geblieben, die nicht selten 7 bis 10 Tage dauern.

Die scheidende Inselregierung unter der Präsidentschaft von Sergio Alonso hat zwar mit dem PICABAS einen mehr als 100 Mio. Euro schweren Investitionsplan erstellt. Doch dieser muss in den kommenden Jahren erst noch ausgeführt werden, bevor sich die Wasserversorgung auf Fuerteventura auch wirklich spürbar auswirkt.

Bis dahin sollen provisorische Notfallmaßnahmen die größten Problem lindern.

Einspeisung aus privaten Entsalzungsanlagen

Die größte Meerwasserentsalzungsanlage des Wasserversorgungsverbandes auf Fuerteventura (CAAF) befindet sich in Puerto del Rosario. Von dort wird das Wasser in Zwischenspeicher gepumpt und weiter in das Verteilnetz eingeleitet. Der Bereich zwischen dieser Entsalzungsanlage und den Hauptspeicher ist wie ein Nadelöhr. Kommt dort nicht genug Wasser durch, werde viele Regionen auf Fuerteventura von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Wasser aus privaten Entsalzungsanlagen kann dank der Verhängung des Wassernotstands und einiger technischer Anpassungsarbeiten nun direkt in das öffentliche Wassernetz des CAAF eingeleitete werden.

Seit Mitte Juni fließen so bis zu 1.500m³ Wasser von der Entsalzungsanlage von „Aguas de Antigua“ ins Netz der CAAF. Die technische Kapazität beträgt sogar 1.800m³/d.

Aus der Entsalzungsanlage des Oasispark bei La Lajita werden pro Tag rund 250m³ eingeleitet. Durch ein zusätzliches Entsalzungsmodul soll die Kapazität auf 1.000m³/d erhöht werden.

Aus Las Salinas in der Nähe von Caleta de Fuste fließen rund 1.000m³ ins Netz. Mit einer neuen Pumpanlage soll die Kapazität auf 3.000m³ pro Tag gesteigert werden.

Durch die Einspeisung aus weiteren Entsalzungsanlagen wird das Wassersystem auf Fuerteventura teilweise dezentralisiert. Wenn also am „Nadelöhr“ bei Puerto del Rosario ein Problem auftritt, wirkt sich dieses nicht mehr ganz so dramatisch auf die Situation im Süden aus.

Dennoch bleibt zu hoffen, dass die neue Inselregierung, die am 24. Juni 2023 gebildet wird, dem Wasserproblem auf Fuerteventura eine sehr hohe Priorität einräumt.

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