Hacker auf Fuerteventura wegen SMISHING festgenommen

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Die Guardia Civil hat im Juni diesen Jahres auf Fuerteventura einen 30-jährigen Mann wegen mutmaßlichen fortgesetzten Betrugs festgenommen. Nachdem er die Zugangsdaten von mehreren Kreditkarten über eine Phishing-Website gestohlen haben soll, hob er Geld von mindestens vier Geldautomaten auf Fuerteventura ab. Die Ermittler identifizierten den mutmaßlichen Täter anhand der Analyse von Überwachungskameras.

Die erste Anzeige wurde der Guardia Civil im August des letzten Jahres getätigt. Es handelte sich um einen Fall von Kreditkartenbetrug in Segovia, bei dem der Täter 500 Euro an einem Geldautomaten in Caleta de Fuste auf Fuerteventura abhob und sechs unberechtigte Belastungen in einem Geschäft in Afriquia (Marokko) in Höhe von 759,62 Euro vornahm.

In einer zweiten Anzeige im September 2022 in Ourense wurde ebenfalls eine angebliche betrügerische Bargeldabhebung von 300 Euro mit der Bankkarte des Opfers am selben Geldautomaten in Caleta de Fuste gemeldet, der in der ersten Anzeige erwähnt wurde.

Die dritte und vierte Anzeige wurden an die Polizeistation von Puerto del Rosario weitergeleitet und betrafen Betrugsdelikte, die am selben Geldautomaten in der Stadt Gran Tarajal begangen wurden. Dabei wurden jeweils zwei betrügerische Bargeldabhebungen von 300 Euro durchgeführt.

Identifizierung des mutmaßlichen Betrügers

Die während der Untersuchung von der Guardia Civil erhaltenen Bildsequenzen der Geldautomaten zeigten immer die gleiche, nicht identifizierte Person, die nach verschiedenen Manipulationen an ihrem Mobiltelefon Bargeld von den Geldautomaten abheben konnte.

Die Guardia Civil konnte bei ihren Untersuchungen feststellen, dass es bei allen Geschädigten eine Gemeinsamkeit gab. Vor dem Betrug erhielten sie einen Weblink, der den Anschein erweckte, von einer Bank oder einer Kurierfirma zu stammen. In den SMS-Nachrichten wurde je nach Fall darum gebeten, auf den Link zuzugreifen, um eine angeblich ausstehende Gebühr für ein angeblich zurückgehaltenes Paket zu bezahlen oder um zu verhindern, dass das Bankkonto des Betrugsopfers gesperrt wird.

Diese Links führten vermutlich zu einer Phishing-Website, die entwickelt wurde, um Anmeldedaten zu stehlen oder sogenannte Malware herunterzuladen und so die erforderlichen Daten der Opfer für die Begehung von Straftaten zu erhalten.

Festnahme nach polizeilicher Überwachungsaktion

Die Guardia Civil auf Fuerteventura erhielt Kenntnis davon, dass die National Polizei die Festnahme von zwei jungen Personen, einem Mann und einer Frau vorbereitete. Die beiden wurden aufgrund von Käufen bei verschiedenen Juwelieren in Puerto del Rosario, bei denen mit Kreditkarten bezahlt wurde, für deren Verwendung die Täter keine Berechtigung hatten gesucht. Die Beamten der Guardia Civil erkannten den mutmaßlichen Täter auf den Überwachungsbildern wieder.

Daraufhin wurde neben weiteren Ermittlungen eine Überwachungs- und Fahndungsaktion gestartet, die schließlich zur Festnahme in einem Geschäft in der Hauptstadt von Fuerteventura führte.

Durchsuchung der Wohnung des mutmaßlichen Betrügers

Im Anschluss an die Festnahme wurde die Wohnung des mutmaßlichen Täters durchsucht, in der die Guardia Civil mehrere Kleidungsstücke fand, die bei den Bargeldabhebungen an den Geldautomaten verwendet wurden. Außerdem wurden ein Tower-Computer mit hochmodernen individuellen Komponenten, acht SIM-Kartenhalter mit bis zu acht zugehörigen Telefonleitungen und zwei Mobiltelefone gefunden. Die ermittelnden Beamten gehen davon aus, dass diese Gegenstände in direktem Zusammenhang mit den untersuchten Vorfällen stehen könnten.

Mit diesen Beweisen konnte die Guardia Civil wichtige Informationen sicherstellen, um den Umfang der Vorfälle zu ermitteln und sie letztlich aufzuklären. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Festnahmen im Rahmen dieses als „SMISHING“ bezeichneten Vorgehens erfolgen. SMISHING ist eine Art von Social Engineering-Technik, die von Hackern verwendet wird, um persönliche Informationen von Einzelpersonen durch SMS-Nachrichten zu stehlen.
Der Begriff leitet sich von „SMS-Phishing“ ab, wobei SMS für Short Message Service steht und sich auf Textnachrichten bezieht, die über Mobiltelefone gesendet werden.

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