Fuerteventura genießt den Ruf, ein äußerst sicheres Reiseziel zu sein. Doch überall dort, wo Menschen zusammenleben, gibt es auch Kriminalität. Das gilt selbstverständlich auch für Fuerteventura.
Die im September 2023 vom spanischen Innenministerium veröffentlichte Statistik zur Kriminalität auf Fuerteventura zeigt, dass die Zahl der registrierten Straftaten im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2022 um 20,9% gestiegen ist.
Insgesamt wurden in 2023 auf Fuerteventura von Januar bis Juni 2.755 Straftaten polizeilich registriert. Normiert auf 100.000 Einwohner waren es 2.296 Straftaten.
Zum Vergleich: auf Gran Canaria wurden im selben Zeitraum 2.031 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert, auf Mallorca 1.951.
Rechnet man die Straftaten des ersten Halbjahrs 2023 großzügig auf das ganze Jahr hoch, dürften zum Ende des Jahres 2023 rund 4.800 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert worden sein. Zum Vergleich: in Deutschland wurden in 2022 im gesamten Jahr 6.668 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert. In Deutschlands sicherster Stadt München waren es 5.824 Straftaten pro 100.000 Einwohner.
Die Wahrscheinlichkeit, auf Fuerteventura Opfer einer Straftat zu werden, dürfte also für die allermeisten deutschen Urlauber weiterhin wesentlich niedriger sein als zuhause.
Wer also aus Sicherheitsgründen bzw. Angst vor Kriminalität auf einen Urlaub auf Fuerteventura verzichtet, sollte in den allermeisten Fällen auch nicht zuhause bleiben!
Wie sicher ist Urlaub auf Fuerteventura?
Das Kriminalitätsrisiko ist nur ein Aspekt, der die Sicherheit von Urlaubern betrifft. Wegen gefährlicher Tiere oder Gefahren durch Naturkatastrophen, in anderen Urlaubsländern durchaus ein Thema, muss sich auf Fuerteventura kein Urlauber Sorgen machen.
Und längst nicht alle Arten von Straftaten, die zu dem „hohen Anstieg der Kriminalität“ beitragen, betreffen Urlauber. Bei Autodiebstählen, Drogendelikten oder Cyberdelikten sind Urlauber in der Regel nicht die Opfer.
Die häufigste Straftat, bei der Urlauber auf Fuerteventura Opfer werden, ist einfacher Diebstahl. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 797 Diebstähle registriert, rund 29% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Vor Mord, Totschlag oder Entführung muss sich auf Fuerteventura dagegen kein Urlauber fürchten.
Auch die Zahl der Körperverletzung oder Schlägereien ist mit 68 registrierten Fällen sehr überschaubar.
Die Zahl der Raubtaten ist zwar von 24 auf 70 angestiegen. Doch auch bei Raubtaten sind in der Regel nicht Urlauber, sondern Hotelrezeptionen, Tankstellen oder sonstige Geschäfte die Opfer.
Die Zahl der registrierten Sexualstraftaten hat in den ersten 6 Monaten sogar deutlich angenommen, von 42 auf 28 Fälle.
Deutlich ist die Zunahme der Einbruchsdelikte von 91 auf 130 Fälle. Davon betroffen sind hin und wieder Urlauber, insbesondere durch „ungebetene Besucher“ in Hotelzimmern.
Straftaten vorbeugen auf Fuerteventura
Viele Straftaten, die Touristen betreffen, lassen sich durch präventive Maßnahmen leicht verhindern.
Hier ein paar Beispiele für solche Maßnahmen:
- Keine Taschen oder Wertsachen im Mietwagen lassen
- Den Zimmersafe benutzen
- Keine Wertsachen oder größere Mengen Bargeld mit an den Strand nehmen; Taschen am Strand nicht unbeaufsichtigt lassen
- Kreditkarten statt Bargeld verwenden
- Nachts idealerweise nicht allein und angetrunken unterwegs sein
Straftaten zur Anzeige bringen
Zu jeder Kriminalitätsstatistik gibt es auch eine gewisse Dunkelziffer. Immer wieder hört man von Urlaubern, die meist aus Bequemlichkeit auf die Erstattung einer Anzeige verzichten.
Als große Hürde erweist sich die Sprachbarriere, da die Polizei erwartet, dass man einen Übersetzer mitbringt, wenn man selbst kein Spanisch spricht. Die Rezeptionisten oder Reiseleiter sind übrigens nicht dafür zuständig, Urlauber zur Polizei zu begleiten.
Dennoch sollte jeder, der Opfer einer Straftat wird, diese auch zur Anzeige bringen. Denn jede nicht angezeigte Straftat kann auch nicht aufgeklärt werden und trägt dazu bei, dass die Zahl der Polizeibeamten nicht an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden kann.
Bei der Suche nach einem Dolmetscher auf Fuerteventura hilft in der Regel eine Suche bei Google weiter. Bei schweren Straftaten, die eventuell einen Schadenersatzanspruch begründen könnten, sollte man sich ggfs. sogar Unterstützung von einem Anwalt suchen.
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