Notruf- und Rettungssäulen bei Aguas Verdes an der Westküste von Fuerteventura

OneUp-Totem-Aguas-Verdes-Playa-del-Valle

Die Playa del Valle bei Aguas Verdes an der Westküste von Fuerteventura hat alle Zutaten“, die einen Küstenabschnitt gefährlich machen: Unberechenbare Wellen und Strömungsverhältnisse, eine landschaftlich reizvolle Umgebung, die viele Besucher anlockt, die aber gleichzeitig so abgelegen ist, dass das Mobilfunknetz, sofern überhaupt vorhanden, nur sehr löchrig ist.

Folglich kann man die Playa del Valle gemeinsam mit Cofete, La Pared und Los Molinos zu den gefährlichsten Küsten auf Fuerteventura zählen.

Insbesondere die Unmöglichkeit, im Erstfall einen Notruf abzusetzen, wurde von Betroffenen immer wieder kritisiert. In manchen Fällen war es nötig, erst hunderte Meter zum Auto zu laufen und dann ein ganzes Stück zu fahren, bis das Mobiltelefon sich wieder im Netz einwählen konnte.

Nun haben die Gemeinde Betancuria und die Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) endlich reagiert und Maßnahmen ergriffen, die die Sicherheit an der Playa del Valle verbessern soll. Zu den Maßnahmen gehören zwei Informationstafeln zur Warnung vor den Risiken beim Baden in verschiedenen Sprachen sowie zwei ONE-UP-Totems.

Diese Maßnahme hatte die Gemeinde Betancuria im Rahmen des „Maßnahmenplans zur Kooperation mit den Gemeinden“ (Plan de Obras de Cooperación Municipal /PICOS) bei der Inselregierung beantragt.

ONE-UP-Totem: Notrufsäule mit innovativer Rettungshilfe

One-Up ist ein patentiertes Rettungsmittel, das von einer kanarischen Firma erfunden wurde. Es handelt sich im Prinzip um einen Rettungsring, der sich bei Kontakt mit Wasser ähnlich wie eine Automatik-Schwimmweste von alleine aufbläst. In unaufgeblasenem Zustand ist der One-Up so kompakt zusammengelegt, dass er sich einer Person im Wasser wesentlich besser zuwerfen lässt als ein konventioneller Rettungsring. Dies erhöht die Sicherheit für den Retter und die Überlebenschance für die Person, die sich in Not befindet.

OneUp Totem
links ein OneUp als „Wurfgeschoss“, rechts in aufgeblasenem Zustand

Die One-Ups sind gut sichtbar in einer Notrufsäule untergebracht. Im Notfall können Retter die Scheibe einschlagen und die Rettungsmittel entnehmen. In diesem Moment stellt das Totem automatisch eine Verbindung zur Notrufzentrale her, sodass die Retter die Notsituation schildern und Hilfe anfordern können.

800.000 Euro für zusätzliche Sicherheit in Fuerteventuras Gemeinden

Für das Haushaltsjahr 2024 hat das Cabildo de Fuerteventura einen Nachtrag von fast 800.000 Euro für den PICOS für Sicherheit und Notfälle in allen Gemeinden von Fuerteventura beschlossen.

Im Fall von Betancuria umfassen die geplanten Maßnahmen die Verstärkung von Präventionsmaßnahmen, sowie die vollständige Wartung der Notfallfahrzeugflotte, die Bereitstellung von medizinischem Material und Kommunikationsausrüstung und andere neue Investitionen, die den operativen Betrieb der Notfall- und Rettungsdienste verbessern sollen.

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